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Raine der Wagemutige

Titel: Raine der Wagemutige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Connie Brockway
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alten Frau aufragte. „Ist es so weit?“ fragte er. „Und dabei haben alle immer gedacht, dass es in Eurem Plan mehr darum ginge, dem Clan wieder zu beschaffen, was uns gestohlen wurde, als um die Befriedigung Eures eigenen Rachedurstes.“
    Muira warf ihm einen giftigen Blick zu. „Wenn ich beides erreichen kann, warum seid Ihr dann mit einem Mal so unwillig?“
    „Weil Ihr dem Mädchen bislang verschwiegen habt, worin genau Eure Pläne bestehen.“
    Muiras Blick wurde ausdruckslos. Sie griff unter die vielen Lagen Stoff ihrer schmutzigen Röcke und riss ein Stück von dem Saum ab, das sie dafür benutzte, sich über das Gesicht zu wischen. „Sie weiß es.“
    „Ihr habt es ihr gesagt?“
    „Das musste ich ihr nicht sagen. Sie muss es wissen, aber wenn sie in der Nacht ruhiger schlafen kann, wenn sie sich einredet, Carr werde lange leben, nachdem sie ihn geheiratet und verlassen hat, fein. Wenn es ihr so möglich ist, zu tun, was getan werden muss, dann soll es mir recht sein.“
    Jamie schaute ihr dabei zu, wie sie den Stofffetzen in den Wassereimer tunkte und sich heftig das Gesicht zu schrubben begann. „Ihr seid halb verrückt durch das, was in jener Nacht geschehen ist, Muira Dougal. Das wisst Ihr, nicht wahr?“
    Sie grinste zu ihm auf, seinen erschöpften Ton richtig als Kapitulation deutend. „Und sogar noch halb verrückt bin ich gewitzter als die meisten, was?“
    Er schnaubte, nickte jedoch schließlich bestätigend. Augenblicklich verschwand aller Humor aus ihrer Miene.
    „Vergesst nicht, Jamie Craigg, ich war es, die Euch und die anderen, die den Überfall des teuflischen Earl überlebt haben, gesundgeflegt hat. Ich war es, die das Geld zusammengebracht hat, das nötig war, die McClairen auszulösen, die für ihre Verbrechen“ in Knechtschaft verkauft worden waren. Ich war es, die die McClairen in das Dorf an der Nordküste gebracht hat, das Dorf, wo Ihr Eure Schmugglerbande versteckt.
    Ich habe all das getan. Ich. Wir werden unser Land zurückbekommen. Ein McClairen wird wieder auf Wanton's Blush leben. Und Lord Carr wird sterben. Das schwöre ich. “ Ihre Stimme bebte vor unterdrückter Erregung.
    Jamie blickte mit gerunzelter Stirn auf die alte Frau hinab, die vor Wut zitterte, aber er sagte nichts. All die Jahre, die sie den Clan geführt und zusammengehalten hatte, mit nichts anderem als der Stärke ihres Willens, hatte er nichts gesagt. Jetzt, bloß weil er, wenn er Favor McClairen ansah, sich an eine Zeit erinnert fühlte, als alle Mädchen der Highlands so mutig und heiter, freimütig und großzügig waren, hatte er nicht das Recht, auf einmal Einspruch zu erheben. Selbst wenn Muira und ihre Ränke das Mädchen zerstörten.
    „Verflucht!“ rief Muira, ihr Blick einmal mehr in den Spiegel gerichtet. „Die Schramme hier wird ganz bestimmt nicht bis zum Einbruch der Nacht verschwunden sein und noch so viel Farbe wird sie nicht verdecken können. Das Mädchen wird heute Kopfschmerzen vorschieben müssen. Gott sei Dank ist morgen der Maskenball, und das könnt Ihr mir getrost glauben, ich werde ganz bestimmt eine Maske tragen!“

19. KAPITEL
    „Wirt! Noch einen Krug Ale“, rief der Fremde.
    „Für mich auch“, flötete Franny.
    Der auf eine raue Art und Weise gut aussehende hoch gewachsene junge Mann schien sie gar nicht zu hören. Er starrte weiter gedankenverloren auf die schaumigen Überreste in seinem Krug. Sie wollte gerade ihre Forderung wiederholen, als er den Kopf hob. Er schaute sie milde erstaunt an, gerade so, als habe er vergessen, dass sie auf seinem Schoß saß. Bei ihrem Gewicht vergaßen es nur sehr wenig Männer, wenn Franny auf ihrem Schoß saß.
    Dass sie dort saß, lag an der großen, männlichen Erscheinung des Fremden. Franny begann lustvoll hin und her zu rutschen. Der Mann hielt zwei Finger in die Höhe. „Für sie auch, Wirt.“
    „Ganz wie Ihr wollt, Sir. Es dauert nur eine Minute. Ich muss erst noch ein neues Fass anzapfen, und ich habe niemanden, der mir hilft und sich um die Gäste kümmert, da die Hilfe, die ich angestellt habe, sich gleich zu dem Inhalt Eurer Taschen verhilft, Sir, wenn Ihr nicht Acht gebt“, rief der Wirt zurück und bedachte Franny mit einem bitterbösen Blick.
    „Ich habe noch nie und auch nicht einen Penny von einem Gentleman gestohlen, und das weißt du auch sehr gut!“ kreischte Franny empört, aber ihr Protest beeindruckte den Wirt nicht im Geringsten, der unterdessen ein neues Fass in die Höhe hievte. Nicht, dass

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