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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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seiner Bauchwunde auf den Gehsteig. Die zwei Polizisten drückten ihn zu Boden.
    »Beruhigen Sie sich«, sagte der eine. »Sie müssen still liegen.«
    »Lassen Sie mich in Frieden! Das ist mein Ernst!«
    Die beiden bemühten sich, ihn festzuhalten. Er schlug wild um sich.
    »Ich habe ein Recht darauf. Ich habe die ganze Aktion eingeleitet!«
    »Laß ihn lieber los. Wenn er weiter so tobt, reißt er sich noch den ganzen Leib auf.«
    »Ich bin schon von oben bis unter verschmiert. Wieviel Blut ist wohl noch in seinem Körper?«
    Noch genug, dachte Teasle. Immer noch genug. Er richtete sich wieder auf Hände und Knie auf, zog erst ein Bein an, dann das andere, und versuchte, auf die Füße zu kommen. Er hatte den Mund voll Blut. Es schmeckte salzig. Ich habe damit angefangen, Trautman, dachte er. Er gehört mir, nicht dir. Er will, daß ich dabei bin.
    Mit letzter Anstrengung richtete er sich auf, machte einen Schritt vorwärts, schwankte und hielt sich mit Mühe im Gleichgewicht. Wenn er umfiel, würde er nicht mehr aufstehen können. Ganz langsam, Schritt für Schritt, schlurfte er über den Rasen auf das Haus zu. Ich weiß es ganz genau, Trautman, dachte er. Er will, daß ich dabei bin. Ich, nicht du.
    20
    Unter höllischen Qualen kroch Rambo durch die Brombeerbüsche auf den Schuppen zu. In dem matten Feuerschein, der bis hierher reichte, sah er, daß eine Wand des Holzschuppens nach innen gekippt war und das Dach schief saß. Hineinsehen konnte er nicht. Hinter der halboffenen Tür war es stockdunkel. Er kroch weiter, doch schien es viel zu lange zu dauern, die kurze Strecke zurückzulegen. Dann merkte er, daß er mit Händen und Füßen Kriechbewegungen machte, aber keinen Schritt vorwärts kam. Er nahm seine letzten Kräfte zusammen und schließlich gelang es ihm, ein kleines Stück weiterzukommen.
    Als er jedoch an den dunklen Eingang kam, brachte er es nicht fertig hineinzukriechen. Es erinnerte ihn zu sehr an das finstere Loch, in dem man ihn im Krieg gefangengehalten hatte – beengt, eingepfercht und ohne einen Schimmer von Licht zu sehen. Eigenartigerweise erinnerte es ihn auch an die Duschkabine und an die Zelle, in die Teasle ihn hatte einsperren wollen. Die waren zwar hell gewesen, aber ebenso widerwärtig. Wie hatte er nur daran denken können, sich von hier aus zur Wehr setzen zu können.
    Noch weiterzukämpfen, kam ohnehin nicht mehr in Frage. Er hatte schon zu viele Männer an Schußwunden sterben sehen, um nicht zu wissen, daß er langsam verblutete. Bei jedem Herzschlag fuhr ihm ein schneidender Schmerz durch Brust und Kopf, und die Beine waren kalt und gefühllos vom Blutverlust, und er konnte sie nur mit großer Mühe bewegen. Viel Leben war nicht mehr in ihm. Aber wenigstens hatte er die Wahl, wo er sterben würde. Keinesfalls da drin im Dunkeln. Das war wie eine Höhle. Nie wieder. Nur im Freien, wo er den Himmel sehen und die frische Nachtluft einatmen konnte.
    Schwerfällig schob er sich weiter nach rechts, tiefer in die Büsche. Die richtige Stelle. Es war wichtig, genau die richtige Stelle zu finden, bequem und heimelig. Passend für ihn. Beruhigend. Er mußte sie finden, bevor es zu spät war. Eine flache Kuhle, die seiner Körpergröße entsprach, schien das Richtige, aber nachdem er hineingekrochen war und sich auf den Rücken gewälzt hatte, erschien sie ihm wie ein Grab. Im Grab zu liegen hatte er noch lange genug Zeit. Was er brauchte, war genau das Gegenteil, eine hochgelegene, freie Stelle.
    Vor ihm lag eine kleine Anhöhe. Als er sie erreichte, sah er, daß sie von Büschen umgeben war. Oben befand sich eine grasbedeckte Lichtung. Nicht ganz so hoch, wie er es sich gewünscht hätte, aber er hatte einen Ausblick über die Felder, und es war angenehm, sich im Gras auszustrecken wie auf einem Strohsack. Er betrachtete die orangefarbenen Muster, die das Feuer an die Wolkendecke warf. Hier gefiel es ihm. Es war die richtige Stelle.
    Er war jetzt ganz ruhig. Nur die Schmerzen wurden immer schlimmer. Gleichzeitig griff die Gefühllosigkeit in seinen Gliedern auf Knie und Ellbogen über. Bald würde sie seine Brust erreichen und den Schmerz dämpfen. Und dann? Der Kopf? Oder würde er das nicht mehr erleben?
    Er sollte nachdenken, ob er nicht etwas Wichtiges vergessen hatte. Der Schmerz ließ ihn wieder zusammenzucken. Nein, es gab wohl nichts mehr, was er noch erledigen mußte.
    Und Gott?
    Der Gedanke verwirrte ihn. Nur im Augenblick höchster Angst hatte er je an Gott gedacht und

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