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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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das Gleichgewicht wieder zu erlangen. Dann gab er Gas und raste weiter.
    Er fuhr an dem Schild SIE VERLASSEN JETZT MADISON vorbei und an dem Straßengraben, wo er nachmittags die Hamburger gegessen hatte. Die braunen Maisfelder zogen zu beiden Seiten an ihm vorbei, die Sirenen kamen immer näher, und die Berge lagen rechts von ihm. Er bog rechts ab auf einen Sandweg, wobei er sich fast überschlug, als er einem Milchwagen auswich. Der Fahrer lehnte sich aus dem Fenster und schrie ihm etwas nach.
    Das Motorrad wirbelte eine Staubwolke hinter sich auf, und er konnte nicht schneller als fünfundsiebzig fahren, um auf dem Schotter nicht ins Rutschen zu kommen. Die Sirenen kamen von rechts – dann waren sie direkt hinter ihm. Sie näherten sich viel zu schnell. Wenn er auf dem Sandweg blieb, konnte er sie nicht mehr rechtzeitig abhängen, um in die Berge zu kommen. Er mußte vom Weg herunter- irgendwohin, wohin sie ihm nicht folgen konnten. Er wich nach links aus durch ein offenes Gatter und gelangte auf einen schmalen Fahrweg mit tiefen Radfurchen. Der Mais stand immer noch zu beiden Seiten des Weges, die Berge waren weit rechts, und er suchte nach einem Weg, um da hinauf zu gelangen. Die Sirenen wurden immer lauter. Er erreichte das Ende der Maisfelder und stieß auf einen leeren Acker mit welkem Gras. Das Motorrad holperte über den unebenen Boden, sprang auf und nieder, peitschte das dürre Gras. Aber auch hier würden ihm die Polizeiautos noch folgen können. Die Sirenen wurden immer lauter und waren jetzt direkt hinter ihm.
    Da sah er einen festen Holzzaun vor sich. Er fuhr näher heran und erblickte eine Herde Kühe. Etwa hundert Rinder. Sie waren auf seiner Seite des Feldes und trotteten vor ihm her auf ein offenes Tor zu und von dort auf einen bewaldeten Hügel. Noch bevor er die Jersey-braunen Rinder erreicht hatte, wurden sie vom Knattern des Motorrads aufgeschreckt und galoppierten mit schwingenden Eutern, dicht aneinandergedrängt, durch das offene Tor. Je näher er kam, um so größer erschienen sie ihm. Mit donnernden Hufen stoben sie auseinander, als er dicht hinter den Nachzüglern durchs Tor schoß und den Hügel hinauf raste. Der Hügel war steil, und er mußte sich weit vorlehnen, damit das Vorderrad nicht hochkippte. Er kam an einem Baum vorbei, dann an dem nächsten, die Berge rückten immer näher, und schließlich war er wieder auf ebenem Grund. Er ließ das Rad über einen Bach springen, wobei er sich fast überschlug, aber die Berge waren jetzt herrlich nahe, und er drehte voll auf. Vor ihm standen vereinzelte Bäume, dahinter dichter Wald, Felsen und Gestrüpp. Endlich sah er, was er gesucht hatte – eine Kluft, die zwischen zwei Abhängen hinauf in die felsigen Berge führte. Er steuerte direkt auf sie zu, und das Sirenengeheule hinter ihm wurde leiser und hörte schließlich ganz auf.
    Das bedeutete, daß die Streifenwagen angehalten hatten. Die Beamten würden jetzt aussteigen und ihn aufs Korn nehmen. Er konzentrierte sich auf die Schlucht vor ihm. Ein Schuß. Die Kugel zischte an seinem Kopf vorbei und schlug in einen Baum ein. Er fuhr im Zickzack zwischen den Bäumen durch und auf die Schlucht zu. Noch ein Schuß, aber die Kugel schlug nirgends in seiner Nähe ein, und dann war er im dichten Wald, außer Sicht, an der Mündung der Schlucht. Felsen und gefällte Bäume blockierten den Weg zehn Meter vor ihm. Er ließ sich aus dem Sattel gleiten und das Motorrad auf die Felsen auffahren. Spitze Zweige ritzten ihm die Haut auf, als er den steilen Abhang hinaufkletterte. Bald würden noch mehr Polizisten hinter ihm her sein. Sehr viele mehr. Sehr bald. Wenigstens würde er genug Zeit gewinnen, um hoch in die Berge zu steigen, bevor sie ankamen. Er würde sich nach Mexiko durchschlagen. In Mexiko würde er sich in einer kleinen Küstenstadt verstecken und jeden Tag im Meer schwimmen. Aber dieser Hurensohn von einem Teasle sollte ihm lieber nicht in die Quere kommen. Er hatte sich geschworen, niemandem mehr weh zu tun, und jetzt hatte dieser Kerl ihn dazu gebracht, wieder zu töten. Wenn Teasle soviel daran lag, würde Rambo ihm einen Kampf liefern, daß Teasle sich wünschen würde, ihm nie begegnet zu sein.

BUCH ZWEI
    1
    Teasle hatte nicht viel Zeit. Er mußte die Verfolgung organisieren und seine Leute im Wald verteilen, bevor die Staatspolizei eintraf. Er lenkte den Streifenwagen von dem zerfurchten Fahrweg herunter auf die trockene Wiese und folgte den Reifenspuren, die die zwei

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