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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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griff nach seinem Revolver. Vier schnelle Schritte, und Rambo hatte ihm mit der Handkante aufs Nasenbein geschlagen und seine Waffe aufgefangen, als er umfiel. Jemand von unten schob die Trümmer des Malergerüsts zur Seite. Rambo feuerte zweimal und hörte Teasles Aufschrei. Er hoffte, die Schüsse würde Teasle lange genug aufhalten, so daß er den Ausgang erreichen und entkommen konnte.
    Er schaffte es und feuerte noch einen Schuß auf das Gerüst ab, bevor er splitternackt ins Freie lief. Eine alte Frau auf dem Gehsteig schrie auf, ein Mann stoppte seinen Wagen und starrte ihn an. Rambo lief die Treppen vor dem Eingang hinunter, vorbei an der kreischenden Alten, und auf einen Mann in Arbeitskleidung zu, der gerade auf einem Motorrad vorbeifuhr. Der Mann verlangsamte seine Fahrt, um zu schauen, aber das war ein Fehler, denn als er gerade wieder Gas geben wollte, hatte Rambo ihn schon erreicht und vom Motorrad gerissen. Der Mann schlug mit dem Kopf auf, und sein gelber Sturzhelm schlitterte scheppernd über das Pflaster. Rambo schwang sein nacktes Hinterteil in den heißen schwarzen Sattel und donnerte los. Seine letzten drei Patronen feuerte er auf Teasle ab, der eben aus der Tür gerannt kam und schleunigst in Deckung ging, als er sah, daß Rambo auf ihn zielte. Rambo raste mit dem Motorrad am Gerichtsgebäude vorbei – in Zickzacklinien, um Teasle kein Ziel zu bieten. Vor ihm an der Ecke hatten sich Menschen angesammelt, und er hoffte, daß Teasle nicht schießen würde, aus Angst, Passanten zu verletzen. Vor sich und hinter sich hörte er lautes Geschrei. An der Ecke lief ihm ein Mann in den Weg, um ihn aufzuhalten, aber Rambo beförderte ihn mit einem Tritt auf die Seite. Er schoß um die Ecke – momentan in Sicherheit – und drehte voll auf.
    12
    Teasle hatte sechs Schüsse gezählt. Rambos Revolver war jetzt also leer. Er rannte hinaus, von der Sonne geblendet, und kam gerade noch rechtzeitig, um den Jungen auf dem Motorrad um die Ecke verschwinden zu sehen. Shingleton zielte mit seiner Pistole auf ihn. Teasle riß ihm die Hand nach unten.
    »Herrgott, sehen Sie denn die Leute nicht?«
    »Ich hätte ihn erwischt.«
    »Sie hätten auch noch mehr als ihn erwischen können.«
    Er rannte zum Polizeirevier zurück und riß die Eingangstür auf, die von drei Schüssen durchlöchert war. »Kommen Sie rein! Beeilen Sie sich. Sehen Sie nach Galt und Preston und lassen Sie den Arzt kommen!« Er lief zum Funkgerät und wunderte sich immer noch, daß Shingleton versucht hatte zu schießen. Im Büro war der Kerl so verdammt tüchtig, daß er ihm die halbe Arbeit abnahm. Jetzt, in einer Situation, auf die er nicht vorbereitet war, verhielt er sich unüberlegt und reagierte impulsiv.
    Die Tür sprang auf und knallte wieder zu, als Shingleton hereingerannt kam und den Gang hinunterlief. Teasle drückte auf eine Taste am Funkgerät und sprach hastig ins Mikrofon. Seine Hände zitterten, und sein Bauch fühlte sich an, als hätte er die Ruhr. »Ward! Wo zum Teufel bleiben Sie, Ward?« rief er ins Mikrofon. Ward meldete sich erst nicht, aber dann bekam Teasle ihn doch, berichtete, was geschehen war und überlegte, was zu tun sei. »Er weiß, daß die Hauptstraße aus der Stadt führt! Er fährt nach Westen! Schneiden Sie ihm den Weg ab!«
    Shingleton kam ins Vorzimmer gerannt, auf Teasle zu. »Galt. Der ist tot«, rief er völlig fassungslos.
    Er schluckte bei dem Versuch, wieder zu Atem zu kommen. »Preston lebt. Ich weiß nicht, wie lange noch.«
    »Reißen Sie sich zusammen! Lassen Sie einen Krankenwagen kommen! Und einen Arzt.« Teasle betätigte eine andere Taste am Sprechfunkgerät. Seine Hände hörten einfach nicht auf zu zittern. »Staatspolizei«, rief er ins Mikrofon. »Madison an Staatspolizei. Dringend!« Keine Antwort. Er schrie lauter.
    »Wir sind doch nicht taub, Madison«, kam eine knackende Stimme über den Äther. »Worum handelt es sich denn so dringend?«
    »Gefangenenflucht. Ein Polizeibeamter ist tot«, berichtete er hastig. Er wollte keine Zeit mit langen Erklärungen verlieren. Er forderte Straßensperren an. Die Stimme am anderen Ende war sofort hellwach.
    Shingleton legte den Hörer auf. Teasle hatte nicht einmal bemerkt, daß er telefoniert hatte. »Der Krankenwagen ist unterwegs.«
    »Verbinden Sie mich mit Orval Kellermann.« Teasle drückte eine weitere Taste und gab einem Streifenwagen Weisung, den Jungen zu verfolgen.
    Shingleton hatte inzwischen eine andere Nummer gewählt. Gott sei Dank

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