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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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Wie soll er so weiterkommen?«
    »Wir haben ganz andere Sorgen«, sagte Ward. »Unsere ganze Ausrüstung ist über die Klippen gespült worden. Gewehre, Funkgerät, alles.«
    »Wir haben noch immer unsere Handwaffen.«
    »Die haben nicht genügend Reichweite«, sagte Teasle. »Gegen ein Gewehr können sie nichts ausrichten. Sobald es hell wird, kann uns der Kerl in aller Ruhe auf einen Kilometer Entfernung abknallen.«
    »Außer wir verdrücken uns, solange der Sturm noch anhält«, sagte Ward.
    »Nein. Wir müssen davon ausgehen, daß er uns nachschleicht. Wir sind bis jetzt viel zu unvorsichtig gewesen, und wir müssen ab jetzt so vorgehen, als ob wir das Schlimmste erwarteten. Auch wenn er nicht kommt, sind wir erledigt. Wir haben weder Essen noch Ausrüstung. Nichts ist richtig organisiert. Außerdem sind wir todmüde und können von Glück sagen, wenn wir noch auf allen vieren kriechen können, bis wir in die Stadt kommen.«
    Er blickte zu Mitch hinüber, der auf dem schlammigen Boden saß und sich stöhnend die Hand vor den Mund hielt. »Helft mir mal eben«, sagte er und hievte Mitch auf die Füße.
    Mitch schob ihn weg. »Ich bin in Ordnung«, murmelte er zwischen seinen ausgebrochenen Zähnen hindurch. »Sie haben schon genug getan. Kommen Sie nicht in meine Nähe.«
    »Lassen Sie mich mal versuchen«, sagte Ward.
    Aber Mitch schob auch ihn von sich weg. »Es ist alles in Ordnung, habe ich gesagt.« Seine Lippen waren blaurot angeschwollen. Sein Kopf sank nach vorn, und er verdeckte sein Gesicht mit beiden Händen. »Ich bin in Ordnung, verdammt noch mal.«
    »Ja, gewiß«, sagte Ward und fing ihn auf, als er in die Knie ging.
    »Ich. O Gott, meine Zähne.«
    »Ich weiß«, sagte Teasle. Zusammen mit Ward hielt er Mitch aufrecht.
    Shingleton blickte Teasle an und schüttelte den Kopf. »So eine Sauerei. Sehen Sie mal, wie trüb seine Augen sind. Und schauen Sie sich selbst mal an. Wie wollen Sie die Nacht mit nacktem Oberkörper überstehen? Sie erfrieren doch.«
    »Lassen Sie das meine Sorge sein. Halten Sie lieber Ausschau nach Lester und den anderen.«
    »Die sind doch längst abgehauen.«
    »Nicht in diesem Sturm. Sie können nicht genug sehen, um den direkten Weg zu finden. Die wandern hier irgendwo ziellos auf dem Kamm herum, und wenn wir sie zufällig treffen sollten, müssen wir uns in acht nehmen. Lester und der Neuling sind so verängstigt, daß sie glauben könnten, der Junge sei ihnen auf den Fersen, und anfangen zu schießen. So was ist schon vorgekommen.«
    Er dachte an die Schneestürme in Korea, als der Posten einen seiner Kameraden versehentlich erschossen hatte. Und an regnerische Nächte in Louisville, wo zwei Polizeibeamte irrtümlich aufeinander feuerten. Und sein Vater. So etwas Ähnliches war auch ihm passiert, aber Teasle wollte nicht daran denken und sich mit der Erinnerung herumquälen.
    »Gehen wir«, sagte er abrupt. »Wir haben noch viele Kilometer vor uns, und unsere Kräfte dürften inzwischen nicht gerade zunehmen.«
    Den Regen im Rücken, stützten sie Mitch und halfen ihm vorwärts durch die Bäume. Zu Anfang schleiften seine Füße auf der Erde, dann, allmählich, gelang es ihm, mit schweren, unbeholfenen Schritten selbst vorwärtszukommen.
    Teasles Rücken war von dem kalten Regen, der unaufhörlich auf ihn niederprasselte, fast gefühllos geworden. Also ein Kriegsheld ist dieser Kerl, dachte er. Er hatte ja erzählt, er wäre im Krieg gewesen, aber wer hat ihm das schon abgenommen? Warum hat er nichts Näheres berichtet?
    Und hätte das etwas geändert? Hätte ich ihn anders behandelt als die anderen?
    Nein. Das hätte ich nicht tun können.
    Na also. Warten wir ab. Wenn er kommt, soll er zeigen, was er kann.
    Falls er kommt. Vielleicht irrst du dich. Vielleicht kommt er gar nicht. Aber er ist doch immer wieder in die Stadt zurückgekommen, oder? Und diesmal kommt er auch. Ganz bestimmt kommt er.
    »He, Sie zittern ja«, sagte Shingleton.
    »Halten Sie lieber Ausschau nach Lester und den anderen.«
    Er mußte immer wieder daran denken. Mitch unter der Achsel stützend, stapfte er mit den anderen im Regen unter den Bäumen durch, auf steifen Beinen, und immer wieder kehrte die Erinnerung an jenen Samstag zurück und an das, was mit seinem Vater geschehen war. Er war mit sechs anderen Männern auf die Hirschjagd gegangen. Sein Vater hatte ihn mitnehmen wollen, aber drei von den Männern hatten erklärt, er sei noch zu jung. Sein Vater hatte sich darüber geärgert, aber

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