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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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nichts anmerken lassen, aber als die Meldung über die zwei Zivilisten ihn erreichte, die am Bach erstochen und erschossen worden waren, hatte er einen so heftigen Herzkrampf verspürt, daß es ihm angst machte. Schon wieder zwei Tote. Wie viele waren es jetzt insgesamt? Fünfzehn? Achtzehn? Er wollte gar nicht mehr nachzählen.
    »Er muß in Richtung Straße geflüchtet sein, als die zwei Zivilisten ihm begegneten«, sagte Trautman. »Er weiß jetzt, daß wir ihn an der Straße erwarten, also wird er umgekehrt und zurück in die Berge gegangen sein. Sobald er eine Möglichkeit sieht, wird er wahrscheinlich versuchen, auf einem anderen Weg einen anderen Punkt an der Straße zu erreichen. Diesmal vielleicht im Osten.«
    »Das wäre es dann«, sagte Kern. »Er sitzt in der Falle. Die Suchtrupps sind in einer Kette zwischen ihm und den Anhöhen ausgeschwärmt, also kann er dort nicht hin. Er hat nur die Möglichkeit, sich zur Straße vorzuarbeiten, und dort erwarten wir ihn.«
    Teasle hatte die Augen nicht von der Karte gewandt. »Nein. Haben Sie nicht zugehört?« sagte er zu Kern. »Wahrscheinlich ist der Junge bereits wieder oben in den Bergen. Das können Sie ganz einfach hier von der Karte ablesen.«
    »Aber das ergibt doch keinen Sinn. Wie soll er die Kette durchbrechen?«
    »Ganz einfach«, sagte Trautman. »Als die Leute der Nationalgarde hörten, daß hinter ihnen geschossen wurde, ging ein Teil von ihnen zurück, um den Vorfall aufzuklären. Dabei ließen sie eine Lücke offen, durch die er schlüpfen und in die Berge entkommen konnte. Genau wie Sie glauben alle, daß er vor der Kette davonläuft, und niemand erwartet, daß er einfach durchschlüpft. An Ihrer Stelle würde ich die Leute anweisen, nach oben in die Berge vorzustoßen, bevor er noch mehr Vorsprung gewinnt.«
    Jetzt kam das, was Teasle schon die ganze Zeit von Kern erwartet hatte. »Also ich weiß wirklich nicht«, sagte Kern. »Man weiß gar nicht mehr, was man eigentlich tun soll. Angenommen, er hat ganz anders kalkuliert. Angenommen, er hat die Lücke überhaupt nicht bemerkt und ist dort geblieben, wo er war, zwischen der Schützenkette und der Straße. Wenn ich jetzt die Leute weiter nach oben schicke, mache ich die Falle kaputt.«
    Trautman hob die Hände. »Sie können annehmen, was zum Teufel Sie wollen. Was geht mich das an. Ich wollte von vornherein nicht mitmachen. Aber ich tue es trotzdem. Das heißt jedoch noch lange nicht, daß ich Ihnen tausendmal erklären muß, was meines Erachtens getan werden müßte, und Sie dann auf den Knien bitten muß, es zu tun.«
    »Moment mal. Sie haben mich falsch verstanden. Ich zweifle Ihre Fachkenntnisse nicht an. Es ist nur, daß er vielleicht in seiner Lage nicht mehr logisch handelt. Vielleicht fühlt er sich von allen Seiten bedrängt und läuft im Kreis herum wie ein gehetztes Kaninchen.«
    Diesmal war der Stolz in Trautmans Stimme nicht zu überhören. »Das tut er bestimmt nicht.«
    »Aber wenn er es doch tun sollte – möglich ist ja alles, tragen nicht Sie die Verantwortung, wenn ich meine Leute in die falsche Richtung schicke. Die Verantwortung trage ich. Ich muß alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Schließlich ist alles, was wir hier besprechen, reine Theorie. Wir haben keine Tatsachen, an die wir uns halten können.«
    »Dann lassen Sie mich den Befehl geben«, sagte Teasle. Wieder verspürte er einen heftigen Krampf in seiner Brust. Es fiel ihm schwer, sich nichts anmerken zu lassen und weiterzusprechen. »Wenn sich erweisen sollte, daß der Befehl falsch war, übernehme ich gern die Verantwortung.« Sein Körper verkrampfte sich, und er hielt den Atem an.
    »Mein Gott, was ist mit Ihnen?« fragte Trautman. »Legen Sie sich lieber gleich hin.«
    Teasle winkte ab. »Eben kommt eine Meldung«, berichtete der Funker. Teasle zwang sich, nicht auf seinen rasenden Herzschlag zu achten und zuzuhören.
    »Legen Sie sich lang«, sagte Trautman. »Sonst muß ich Sie dazu zwingen.«
    »Lassen Sie mich zufrieden. Hören Sie doch!«
    »Hier Nationalgarde, Zug fünfunddreißig. Ich kann mir das nicht erklären. Die Hunde scheinen ihren Spürsinn verloren zu haben. Vielleicht sind auch einfach zu viele Leute hier. Die Hunde wollen uns unbedingt hinauf in die Berge führen, statt nach unten zur Straße.«
    »Nein, die Hunde haben ihren Spürsinn keineswegs verloren«; ächzte Teasle mit schmerzverzerrter Stimme und griff sich an die Brust. »Nein, Kern, aber wir haben eine Menge Zeit und Vorsprung

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