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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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verloren.«
    »So? Wann war denn das? Ich habe nichts gesehen.«
    »Als Sie schliefen. Vor Sonnenaufgang.«
    »So viele können Sie gar nicht verloren haben. Sie sollten wirklich nicht so viel von dem Zeug nehmen. Noch dazu mit diesen Mengen von Kaffee.«
    »Ist schon in Ordnung. Es war nur ein Krampf.«
    »Wollen Sie zum Arzt gehen?«
    »Nein. Jetzt noch nicht.«
    »Dann rufe ich einen Arzt hierher.«
    »Nicht, bevor wir ihn haben.«
    Jetzt kam auch Kern auf ihn zu. Warum ließ man ihn nicht in Frieden? »Aber er ist ja schon gefangen«, sagte Kern.
    »Nein. Er ist umzingelt. Das ist nicht das gleiche.«
    »So gut wie gefangen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Ist es denn so wichtig, daß Sie hier herumsitzen und unnötige Schmerzen aushallen, bis zum allerletzten Moment, wenn man ihm die Handschellen anlegt?«
    »Ich kann das nicht erklären. Sie würden es auch nicht verstehen.«
    »Rufen Sie einen Arzt an«, sagte Trautman zu dem Funker. »Und besorgen Sie einen Wagen, der Teasle in die Stadt bringt.«
    »Ich habe Ihnen doch schon gesagt, daß ich nicht gehe. Ich habe es versprochen.«
    »Wem? Was soll das heißen?«
    »Ich habe versprochen, die Sache bis zum Ende durchzustehen.«
    »Wem haben sie das versprochen?«
    »Den Leuten.«
    »Meinen Sie Ihre Leute? Diesen Orval und den anderen, die umgebracht wurden?«
    Er wollte nicht darüber sprechen. »Ja.«
    Trautman blickte Kern kopfschüttelnd an.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, Sie würden es nicht verstehen«, erklärte Teasle.
    Er blickte hinaus, und die aufgehende Sonne blendete ihn. Plötzlich bekam er furchtbare Angst. Es wurde dunkel, und er lag auf dem Fußboden. Er erinnerte sich dumpf daran, wie die Bretter gekracht hatten, als er zu Boden gestürzt war.
    Unfähig sich zu bewegen, sagte er schwach: »Ich sage es Ihnen noch einmal. Rufen Sie keinen Arzt. Ich ruhe mich nur ein wenig aus.«
    11
    Die brennenden Zweige erleuchteten die Felsspalte. Die Brise wehte den Rauch durch die Spalte nach unten. Rambo zögerte einen Augenblick, dann steckte er sein Gewehr zwischen Gürtel und Hose, nahm einen der brennenden Zweige als Fackel in die Hand und zwängte sich zwischen die zwei Felswände. Der Fußboden, feucht und schlüpfrig, senkte sich abwärts. Er preßte den Rücken gegen die eine Wand, um nicht mit seinen lädierten Rippen an die andere zu stoßen. Der rötliche Schein der Fackel spiegelte sich an den nassen Wänden wider, und er sah, wo sich Wände und Decke zu einem Loch verengten, das senkrecht nach unten führte. Er hielt die Fackel über das Loch und konnte einen trichterartigen Schacht erkennen, der sich nach unten hin erweiterte. Er nahm eine Gewehrpatrone und ließ sie in den Schacht fallen. Nachdem er bis drei gezählt hatte, hörte er sie mit dumpfem, metallischem Klang unten aufschlagen. Drei Sekunden. Der Schacht konnte also nicht sehr tief sein. Er steckte zuerst das eine, dann das andere Bein ins Loch und ließ sich langsam hinunter. Als er bis zur Brust hinuntergeglitten war, blieb er mit den Rippen in der Öffnung stecken, und jede weitere Bewegung verursachte ihm heftige Schmerzen. Der beißende Rauch stach ihm in die Augen und Nase. Weiter oben im Stollen vernahm er Geräusche. Wieder ein Einsturz, dachte er. Nein, es waren Stimmen. Seine Verfolger waren bereits dicht hinter ihm. Er zog die Brust ein, kniff die Augen zu, stieß sich ab – und war durch.
    Der Krampf in seiner Brust hätte ihn fast zu Boden geworfen. Doch er riß sich zusammen. Er hatte keine Ahnung, was ihn unten erwartete. Sein Kopf war immer noch oberhalb der Öffnung. Er stützte sich mit Armen und Ellbogen ab, während er mit den Füßen nach einem Vorsprung oder einer Felsspalte suchte, die ihm Halt bieten würde. Der Schacht war glatt und schlüpfrig. Er rutschte noch ein Stück hinunter, fand aber immer noch keinen Halt für die Füße. Sein Körpergewicht zerrte an seiner Brust, und die Rippen schnitten tief ein. Aus dem Stollen kamen undeutliche Stimmen. Die Augen tränten ihm von dem ätzenden Rauch des Feuers. Er war im Begriff sich endlich doch fallenzulassen, als seine Füße etwas Schmales, Rundes berührten, was sich wie Holz anfühlte.
    Die oberste Sprosse einer Leiter. Die mußte zu dem Bergwerk gehört haben. Behutsam stellte er sich auf die Sprosse. Sie bog sich unter seinem Gewicht, hielt jedoch. Vorsichtig setzte er den Fuß auf die nächste Sprosse. Sie brach durch, und auch die nächsten zwei brachen unter ihm weg. Sein Fall verursachte einen

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