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Rambo

Rambo

Titel: Rambo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Morrell
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verloren, während wir hier herumsaßen, und Sie sich zu nichts entschließen konnten. Könnten Sie sich eventuell jetzt dazu aufraffen, den Befehl zu erteilen?«
    9
    Rambo hatte eben begonnen, die schieferbedeckte Anhöhe vor dem Bergwerk hinaufzusteigen, als eine Kugel in die Felsen links von ihm einschlug. Der Schuß hallte durch den Wald. Stolpernd hastete er auf den Eingang des Stollens zu, sein Gesicht mit der Hand gegen die Felssplitter abdeckend, die zwei weitere Einschläge neben dem Eingang hochspritzen ließen. Weit hinten im Tunnel, wo ihn kein Schuß erreichen konnte, blieb er erschöpft stehen und lehnte sich keuchend gegen die Wand. Er hatte seinen Vorsprung eingebüßt. Die Rippen. Jetzt waren die Nationalgardisten kaum einen Kilometer hinter ihm, und das Jagdfieber hatte sie derart gepackt, daß sie feuerten, bevor sie noch klar ein Ziel vor sich sahen. Wochenendsoldaten. Sie waren für Unternehmen dieser Art ausgebildet, hatten jedoch keine Erfahrung und keine Disziplin, und man konnte nie wissen, was sie in ihrer Aufregung alles anstellen würden. Blindlings heranstürmen. Den Tunnel sinnlos mit Kugeln vollpumpen. Es war richtig gewesen, daß er hierhergekommen war. Wenn er versucht hätte, sich unten am Bach zu ergeben, hätten sie in ihrer Voreiligkeit auf ihn geschossen. Er brauchte einen Prellbock zwischen sich und ihnen, damit sie nicht auf ihn schießen konnten, bevor er ihnen erklärt hatte, daß er aufgeben wollte.
    Er ging weiter nach vorn, dem Lichtschein am Eingang entgegen. Als er die Stelle fand, wo die Decke einen gefährlich aussehenden Sprung aufwies, schob er den Stützbalken weg und sprang schnell zurück, bevor die einstürzende Decke ihn unter sich begraben konnte. Der Einsturz als solcher machte ihm keine Sorgen. Falls der Eingang völlig verschüttet wurde und ihm die Luft absperrte, würden sie ihn ausgraben, bevor er erstickte. Aber die Decke rührte sich nicht, als er die Balken entfernte, und er probierte die nächste Stütze drei Meter weiter. Diesmal brach die Decke in der Tat zusammen, als er die Balken wegschob, und eine große Menge Gestein krachte dicht neben ihm auf den Boden. Der Stollen war voller Staub, und er trat hustend zurück, um abzuwarten, bis der Staub sich gesetzt hatte und er sehen konnte, wieviel Geröll heruntergekommen war. Ein matter Lichtschein drang durch den Staub, und als der Staub sich völlig gesetzt hatte, sah er, daß zwischen dem Geröll und der eingestürzten Decke noch ein Zwischenraum von etwa dreißig Zentimeter war. Weitere Steinblöcke fielen herunter, und der Zwischenraum verringerte sich auf zwanzig Zentimeter. Der schwache Luftzug von draußen wehte den meisten Staub tiefer in den Tunnel hinein. Es wurde kälter. Rambo ließ sich auf dem feuchten Fußboden nieder und hörte, wie das verschobene Gestein über ihm knirschte und knackte. Bald darauf vernahm er Stimmen vor dem Eingang.
    »Glaubst du, es hat ihn erschlagen?«
    »Du kannst ja mal reinkriechen und nachsehen.«
    »Ich?«
    Einige von ihnen lachten und Rambo mußte lächeln.
    »Es muß eine Höhle oder ein aufgelassenes Bergwerk sein«, sagte ein anderer. Seine Stimme klang laut und selbstbewußt, und Rambo nahm an, daß er ins Sprechfunkgerät sprach. »Wir sahen, wie er hineinlief, und dann stürzte die Decke über ihm ein. Ihr hättet mal die Staubwolke sehen sollen. Jetzt haben wir ihn ganz sicher. Moment mal, bleib dran.« Und dann zu jemand anderem: »Nimm deinen blöden Arsch da vom Eingang weg. Wenn er noch lebt, kann er dich sehen und dir eine verpassen.«
    Rambo kroch mühsam über kantiges Geröll nach oben und schaute durch den Spalt unter der Decke. Er sah beide Seiten des Eingangs, die den schieferbedeckten Hang umrahmten, ein paar Bäume, ein Stück Himmel, und dann kam ein Soldat in Sicht, der am Eingang vorbeirannte. Die Feldflasche an seinem Gürtel schlug ihm beim Laufen gegen die Hüfte.
    »Hast du nicht gehört, daß du vom Eingang wegbleiben sollst?« rief ihm eine Stimme zu.
    »Da drüben kann ich doch nicht hören, was du ins Funkgerät quasselst.«
    »Herrgott noch mal!«
    Rambo wollte die Sache nun endlich hinter sich bringen. »Ich will Teasle sprechen«, rief er ihnen durch den Spalt zu. »Ich will mich ergeben.«
    »Was?«
    »Bringt Teasle hierher. Ich will mich ergeben.« Seine Worte hallten im Tunnel wider. Er schaute auf die Decke, besorgt, daß sie noch weiter einreißen und ihm auf den Kopf fallen würde.
    »Da drin. Das ist er.«
    »Warte

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