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RAMSES 1 - Der Sohn des Lichts

RAMSES 1 - Der Sohn des Lichts

Titel: RAMSES 1 - Der Sohn des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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befördern.«
    Moses wurde aschfahl.
    »Du hast doch nicht etwa vermutet…«
    »Keine Sekunde, aber auch du bist in eine Falle
getappt.«
    »Der Harimsleiter? Der ist ein Schwächling, den der
geringste Zwischenfall in Angst versetzt.«
    »Um so leichter ist er zu beeinflussen. Ich möchte so
bald wie möglich nach Ägypten zurück, Moses, und herausfinden, wer sich hinter
diesem Strohmann verbirgt.«
    »Hast du nicht Abstand genommen vom Weg zur Macht?«
    »Das spielt keine Rolle, ich will die Wahrheit
wissen.«
    »Selbst wenn sie unangenehm für dich wäre?«
    »Weißt du vielleicht Genaueres?«
    »Nein, nichts, das schwöre ich dir. Aber wer sollte es
denn wagen, den jüngeren Sohn des Pharaos zur Zielscheibe zu nehmen?«
    »Vielleicht mehr Menschen, als du dir vorstellen
kannst.«
    »Wenn es eine Verschwörung ist, wird der Anstifter im
dunkeln bleiben.«
    »Gibst du jetzt schon auf, Moses?«
    »Dieser Irrsinn betrifft uns doch nicht. Da du Sethos
nicht nachfolgst, wer sollte dir dann noch schaden wollen?«
    Ramses sagte seinem Freund nichts vom Inhalt seiner
Gespräche mit seinem Vater. Waren sie nicht ein Geheimnis, das er zu wahren
hatte, solange er ihre Bedeutung nicht verstand?
    »Wirst du mir beistehen, Moses, wenn ich dich
brauche?«
    »Wieso fragst du so etwas?«
    Trotz des Vorfalls änderte Sethos nichts am Ablauf der
Expedition. Als dem König die dem Berg entlockte Zahl von Türkisen ausreichend
erschien, gab er das Zeichen zur Heimkehr nach Ägypten.
    Der Oberste Palastwächter eilte im Laufschritt zum
Audienzsaal der Königin. Tujas Bote hatte ihm die Vorladung der großen
königlichen Gemahlin überbracht und ihm keinerlei Aufschub gewährt.
    »Hier bin ich, Majestät.«
    »Wie steht es mit den Nachforschungen?«
    »Ja, aber… sie waren doch abgeschlossen!«
    »Tatsächlich!«
    »Mehr ist nicht herauszukriegen.«
    »Sprechen wir über den Wagenlenker. Du sagtest doch,
er sei tot?«
    »Leider ja, dieser elende…«
    »Wie konnte dieser Tote dann die Kraft finden, in die
Türkissteinbrüche aufzubrechen und dort Steine zu entwenden?«
    Der Beamte sackte in sich zusammen.
    »Das ist – das ist unmöglich!«
    »Hältst du mich für eine Lügnerin?«
    »Majestät!«
    »Es gibt Möglichkeiten: Entweder bist du bestochen
worden oder unfähig, oder beides zusammen.«
    »Majestät…«
    »Du hast mich zum Narren gehalten.«
    Der hohe Beamte warf sich der Königin zu Füßen.
    »Man hat mich benutzt; man hat mich belogen, ich
verspreche Majestät…«
    »Ich verabscheue liebedienerische Kreaturen. In wessen
Sold stehst du, Verräter?«
    Aus dem unzusammenhängenden Gestammel des Mannes wurde
all seine Unfähigkeit deutlich, die er bisher durch geheuchelte Gutmütigkeit
kaschiert hatte. Aus Angst, seine Stellung zu verlieren, hatte er sich nicht
weiter vorgewagt. In der Überzeugung, richtig gehandelt zu haben, flehte er um
Gnade.
    »Von nun an wirst du Dienst tun als Pförtner des
Anwesens meines älteren Sohnes. Vielleicht gelingt es dir dort, zumindest ein
paar Störenfriede fernzuhalten.«
    Der Beamte erging sich in honigsüßen Dankesworten,
während die große königliche Gemahlin den Audienzsaal längst verlassen hatte.
    Ramses und Moses jagten mit ihrem Gespann in den Hof
des Harim Mer-Our und hielten vor dem Verwaltungsgebäude. Abwechselnd hatten
die beiden Freunde die Zügel geführt und sich dabei überboten an
Geschicklichkeit und Eifer. Mehrmals hatten sie die Pferde gewechselt und den
Weg von Memphis zum Harim im Flug zurückgelegt.
    Die lärmende Ankunft störte die Ruhe der Anlage, riß
den Vorsteher aus seinem Mittagsschlaf und ließ ihn zur Tür laufen.
    »Seid ihr verrückt geworden? Dies ist doch keine
Kaserne!«
    »Die große königliche Gemahlin hat mich mit einer
Mission betraut«, erklärte Ramses.
    Der Harimsvorsteher umfaßte mit zitternden Händen
seinen vorquellenden Bauch.
    »Ach so… Aber was rechtfertigt diesen Lärm?«
    »Es ist besonders dringlich.«
    »Ein dringlicher Fall, hier, in dem mir unterstellten
Anwesen?«
    »Genau hier, und der dringliche Fall bist du selbst.«
    Moses nickte bestätigend. Der Harimsvorsteher wich
zwei Schritte zurück.
    »Das ist bestimmt ein Irrtum.«
    »Du hast mich veranlaßt, für die Expedition in die
Türkisgruben einen Verbrecher einzustellen«, betonte der Hebräer.
    »Ich? Du phantasierst!«
    »Wer hatte ihn empfohlen?«
    »Ich weiß nicht, von wem du redest!«
    »Sehen wir in den Archiven nach«, sagte Ramses
fordernd.
    »Könnt ihr

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