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Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel

Titel: Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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ist diese lange Reise nötig?»
    «Sie ist unerläßlich.»
    Die Höflinge begriffen, daß der Pharao nicht mehr dazu sagen würde. Und es blieb jedem einzelnen überlassen, sich die geheimen Gründe für diese überraschende Entscheidung selbst auszumalen.

    Wächter, der goldgelbe Hund des Herrschers, leckte der Mutter des Königs die Hand, während der Löwe sich ihr zu Füßen legte.
    « Diese zwei treuen Gefährten wollten dir ihre Aufwartung machen», erklärte Ramses.
    Tuja bereitete ein großes Blumengesteck für den Opfertisch der Göttin Sachmet vor. Wie würdevoll sie aussah in ihrem langen, mit einer Goldborte eingefaßten Leinenkleid! Ihre Schultern bedeckte ein kurzer Umhang, und die Enden ihres rotgestreiften Gürtels reichten beinahe bis zum Boden. Wie erhaben sie wirkte, diese Frau mit dem durchdringenden Blick und den edlen, aber strengen Gesichtszügen! Im Umgang mit der Macht geübt, stellte sie hohe Anforderungen und ließ sich von niemandem täuschen.
    «Was hältst du von meinen Entscheidungen, Mutter?»
    «Nefertari hat lange mit mir darüber gesprochen, und ich fürchte sogar, ich habe sie ein wenig beeinflußt. Mit starker Hand die Aufsicht über unsere Einflußgebiete zu führen, um einen hethitischen Überfall zu vereiteln, bietet den wirksamsten Schutz für unsere Grenze im Nordosten. So hat es schon dein Vater gehalten, und so mußt auch du es halten.
    Neun Jahre Herrschaft… Wie erträgst du diese Bürde, mein Sohn?»
    «Ich habe noch kaum die Muße gehabt, darüber nachzudenken.»
    «Um so besser! Schreite weiter voran und ziehe deine Bahn.
    Hast du das Gefühl, daß die Besatzung des Schiffes deine Anordnungen auch untadelig ausführt?»
    «Mein Gefolge wird sehr überschaubar sein, und ich gedenke nicht, es zu vergrößern.»
    «Ameni ist ein bemerkenswerter Mensch», stellte Tuja fest.
    «Selbst wenn es ihm zuweilen an Weitblick mangelt, so besitzt er doch zwei überaus seltene Eigenschaften: Redlichkeit und Treue.»
    «Beurteilst du Acha ebenso schmeichelhaft?»
    «Auch ihm ist eine außerordentliche Tugend eigen: Mut, ein besonderer Mut, weil er auf genauer Kenntnis der Verhältnisse beruht. Wer wäre besser geeignet als er, um über unsere Schutzgebiete im Norden zu wachen?»
    «Findet etwa auch Setaou Gnade vor deinen Augen?»
    «Er verabscheut höfische Sitten und ist aufrichtig. Weshalb sollte man einen so wertvollen Verbündeten nicht schätzen?»
    «Bleibt noch Moses…»

    «Ich weiß um deine Freundschaft zu ihm.»
    «Aber du heißt sie nicht gut.»
    «Nein, Ramses. Dieser Hebräer verfolgt Ziele, die selbst dich eines Tages dazu zwingen werden, sie zu mißbilligen. Welche Umstände auch immer walten mögen, stelle stets das Wohl deines Landes über deine Gefühle.»
    «Moses ist doch kein Unruhestifter.»
    «Falls es dazu kommt, müssen die Gesetze der Maat, und nur sie, dein Verhalten leiten. Die Prüfung droht furchtbar zu werden, sogar für dich, Ramses.»
    Tuja steckte eine Lilie um.
    «Bist du bereit, während meiner Abwesenheit über die Beiden Länder zu herrschen?»
    «Nötigst du mich nicht dazu? Aber die Last der Jahre beginnt mich zu drücken.»
    Ramses lächelte.
    «Das glaube ich dir nicht.»
    «In dir steckt noch zuviel Kraft, als daß du dir die Bürde des Alters vorstellen könntest. Verrätst du mir jetzt den wahren Grund für diese lange Reise?»
    «Meine Liebe zu Ägypten und zu Nefertari. Ich möchte das geheime Feuer der Tempel neu entfachen, auf daß sie noch mehr Kräfte hervorbringen.»
    «Sind die Hethiter nicht unsere einzigen Widersacher?»
    «Ein libyscher Magier namens Ofir setzt finstere Mächte gegen uns ein. Vielleicht ist es falsch, seinem Tun zuviel Bedeutung beizumessen, aber ich möchte kein Wagnis eingehen. Nefertari hat bereits zu sehr unter seinem bösen Zauber gelitten.»
    «Die Götter haben dir ihre Gunst erwiesen, mein Sohn.
    Hätten sie dir größeres Glück bescheren können als eine so lichtvolle Gemahlin?»

    «Ihr nicht gebührend zu huldigen wäre ein unverzeihlicher Fehler. Deshalb habe ich Großes ersonnen, auf daß ihr Name noch in Millionen Jahren erstrahle und das Königspaar zu den unerschütterlichen Grundfesten werde, auf denen Ägypten erbaut ist.»
    «Da du dieses Erfordernis erkannt hast, wird deine Herrschaft lange währen. Nefertari verkörpert die Magie, ohne die nichts von Dauer ist. Gewalt und Finsternis werden nicht weichen, solange Generationen auf Generationen folgen, aber dieses Land wird in Eintracht

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