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Ramses Mueller

Titel: Ramses Mueller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tex Rubinowitz
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plötzlich auf, man merkt, dass ihm Small-talk Spaß zu machen scheint:
    – Ja, ganz am Anfang.
    – Als Mitte noch Mitte war und nicht Malle, hat Jan
    Delay neulich in einem Spiegel -Interview gesagt. Auch Stuckrad will ein bisschen reden:
    – Ja, hab ich auch gelesen, Jan ist hier? Wo? Der schul
    det mir noch … Schubal hyperventiliert:
    – Jan hab ich vorhin auf dem Klo gesehen, mit dem anderen Jan, Jan und Jan, lustig, wie Klaus und Klaus.
    – Welcher andere Jan?
    – Von den Ärzten der, Jan Vetter, Farin Urlaub.
    – Echt, der geht in so eine verrauchte Mitte-Verlade? Glaub ich nicht, und der ist mit Delay am Klo? Delay beim Pissen, muss lustig sein, verzögertes Pissen, nicht können, kennt man ja, nicht wahr?
    Stuckrad zwinkert Schubal zu, aber nicht hämisch, sondern mitleidig generös, Schubal wird wieder rot, sein Gesicht glänzt wie ein gewachster Apfel, Armin scheint die Anspielung überhört zu haben:
    – Mitteverladestation, haha, lustig, und Farin lässt beim Pissen einen FAHREN, apropos können und nicht müssen beziehungsweise umgekehrt, ich glaub, wir müssen dann mal.
    Armin tut so, als dränge er zum Aufbruch, Schubal scheint sich aber etwas gefangen zu haben, wird durch die Dreistigkeit Armins ebenfalls übermütig:
    – Trinkt ihr was? Zur Begleiterin:
    – Einen Rotwein?
    – Ich trinke keinen Wein, krieg ich immer Sodbrennen von.
    Stuckrad scheint es plötzlich ebenfalls nicht mehr so eilig zu haben, hier wegzukommen:
    – Ach komm, Lydia, können wir ja noch bisschen bleiben, auf Christophs Fete ist vor elf ja sowieso noch nichts los.
    Jetzt wird Armin wieder munterer:
    – Ah ja, Christoph, die Schlinge, oder? Ach, geht ihr auch zur Party?
    – Sicher, wieso?
    Schubal kommt mit vier Beck’s Gold zurück, fl üstert mit Armin, dass der bitte zahlen möge, jemand hätte ihm eben am Klo sein ganzes Geld geklaut.
    Lydia strahlt:
    – Ah, super, ich dachte schon, du bringst das bittere in der grünen Flasche. Auch Stuckrad scheint das Bier zu gefallen:
    – Das hier trinkt sich ganz gut weg, Rainald und ich hatten mal so ’ne Phase, wo wir das mit Strohhalmen getrunken haben, fährt schneller ein, bisschen auch wie Corona, erfrischt mehr als das klebrige Prologesöff, das sie hier auch noch haben.
    Schubal wird jetzt auch warm, vor allem, weil der selbstsicherere Armin gerade an der Bar ist und die vier Bier bezahlt:
    – Ja, Schultheiss, das trinken nur Bremer, Schulle nennen die das, Bremer sind das, was früher hier die Schwaben waren, Assimilierungsasseln, Assi-Assi, so nenne ich die, Bremer, Synonym für Kleingeistigkeit, der frühe Muff, nein, unter den Talaren, der Muff der frühen Jahre, die kommen hierher, um sich auszulüften, ich meine, kleines Bundesland, das sagt ja wohl alles, kleine Hosenbrüder, Freud, Symbol, manchmal ist eine Zigarre eben nur eine Zigarre usw.
    Stuckrad, vollkommen ungerührt:
    – Ich komme aus Bremen. Schubal wird kurz wieder unsicher:
    – Hab ich Bremen gesagt? Bremerhaven, das kleine Anhängsel von Bremen, vorhin war ’ne ganze Busladung von Leuten aus Bremerhaven hier, die haben sich aufgeführt, direkt peinlich, die dachten, das hier wär Malle, unmöglich.
    – So sieht’s auch aus, wie Malle, Molle Mitte, haha, ich mag das hier nicht besonders. Armin ist wieder da, schreit Schubal an:
    – Sie gehen nachher auch zu Christophs Party.
    – AUF Christophs Party, aber welcher Christoph jetzt?
    – CHRISTOPH!
    Armin macht eine flehentliche Mimik, Schubal soll verstehen:
    – Scheitern als Chance 2000, Bayreuth, in den Wolfgangsee pissen, damit der dicke Helmut Kohl ertrinkt.
    Stuckrad ist neugierig: Woher kennt ihr ihn?
    Armin ist froh, von Schubals Ahnungslosigkeit ablen ken zu können.
    – Ach, noch aus Mülheim, schon ewig her, aber der Kontakt ist nie abgerissen.
    Schubal, flüsternd: Welcher Christoph?
    Armin, extra laut für Schubal: – ICH FINDE JA,
    SCHLINGENSIEF WAR FRÜHER BESSER! Stuckrad: Wie besser, was war besser?
    – Die Filme.
    – Na ja, mal abwarten, wie der aus Afrika wird, er zeigt ja heute so ein paar Proben, bin mal gespannt, Patti Smith in Namibia, haha, dieser Schnurrbart (zu Lydia): Geh, frag mal den DJ, ob er Because the Night von Patti Smith hat, ich brauch das jetzt (singt mit geballter Faust): Because the night belongs to lovers …
    – Frag du doch, bin ich dein …
    – Is ja schon gut (geht zum DJ). Schubal will witzig sein, zu Lydia: Oh-oh, dicke Luft?
    – Ja, ziemlich schlechte Luft hier in dem Laden, aber

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