Ranch des Schicksals (3-teilige Serie)
bedrohlich an wie sonst. Sie traute ihm, sonst hätte sie nicht zugegeben, dass sie sich bei ihm sicher fühlte. Er wollte ehrlich zu ihr sein, und das nicht nur, weil er auf ihrem Grundstück kampierte.
„Ich bin bei einer Explosion verletzt worden“, begann er leise. „Dabei hatte ich noch Glück. Ich habe keine Gliedmaßen verloren. Der Kopf hat etwas abbekommen, aber es hätte mich schlimmer treffen können.“ Er legte den Kopf zurück und sog die frische Luft ein. „Ich will dich nicht anlügen, Celia. Ich war ein Wrack, als ich nach Hause kam. Als ich zurückkam . Ob es noch mein Zuhause ist, weiß ich gar nicht.“
„Weil sich dort so viel verändert hat?“
„Nein. Nicht viel. Jedenfalls dachte ich das, doch dann wurde mir klar, dass das Leben dort ganz normal weitergegangen ist. Die Leute leben so wie immer. Aber was habe ich erwartet?“
„Kamst du dir vor wie ein Fremder?“
„Das war ich auch. Aber es lag an mir. Es war mein Problem. Ich fühlte mich verraten, aber die Wahrheit ist, dass ich nicht mehr mit Menschen zusammen sein wollte, die mich von früher kannten. Ich wusste nicht, wer ich geworden war, aber ich wusste, dass ich nie wieder der Alte sein würde. Sie konnten nicht auf mich warten. Sie mussten sich weiterentwickeln.“ Er lächelte. „Und das ist viel mehr, als ich Dr. Choi jemals erzählt habe.“
„Das liegt an der Hollywoodschaukel. Sie ist wie eine Taschenuhr.“ Celia tat so, als würde sie eine vor seinen Augen baumeln lassen, um ihn zu hypnotisieren. „Schauen Sie auf die Uhr.“
„Das ist das Einzige, was sie bei mir nicht probiert haben.“ Cougar beugte sich vor und stützte die Arme auf die Knie. „Was für eine Nacht“, flüsterte er. Der Mond war untergegangen, und über ihnen erstreckte sich nichts als ein schwarzes, mit funkelnden Edelsteinen besticktes Tuch. Das Haus war dunkel. Nirgendwo brannte Licht, nichts konkurrierte mit der Schönheit der Natur. „Weißt du, dass es viele Menschen gibt, die noch nie die Milchstraße gesehen haben? Noch nie.“
„In Afghanistan kann man sie sehen, oder?“
„Oh ja. Dort ist sie fast so hübsch wie hier. Es sein denn, man trägt ein Nachtsichtgerät, das alles dunkelgrün leuchten lässt. Was ganz lustig ist, wenn man auf Videospiele steht. Man visiert das Ziel an, landet einen Treffer, bessert sein Punktekonto auf. Punkte, Menschen, was auch immer. Die Bösen.“ Er warf ihr einen Blick zu. „Die Menschen dort leben in Stämmen.“
Sie lächelte. „Deine Leute auch.“
„Psst. Erzähl es niemandem.“ Er setzte sich wieder auf und legte eine Hand auf ihr Knie. Zwei Fremde in einem fremden Land, dachte er. Vielleicht hatten sie deshalb zueinandergefunden. „Was für eine Nacht“, wiederholte er.
„Eine Sternschnuppe!“ Sie zeigte nach oben.
„Ein Geschenk des Himmels. Wenn man auf der anderen Seite der Erde eine sieht, bekommt man plötzlich einen klaren Kopf.“ Er lächelte wehmütig. „Sieh mich an, sagt sie, ich verglühe. Und jeder bekommt dasselbe Geschenk. Man muss nicht darum kämpfen.“
„Trotzdem darf ein Mädchen sich etwas wünschen.“
„Falls dein Wunsch mit dieser Terrasse zu tun hat, kann ich sie komplett wegreißen und dir eine neue bauen. Vorausgesetzt, die Fundamente sind stabil.“ Er strich an ihrem Schienbein hinab und legte die Hand um ihre schmale Fessel. „Wenn sie allerdings so zierlich wie diese Schuhe sind …“
„Was hast du bloß mit meinen Schuhen?“, fragte sie lachend und wollte von ihm abrücken, aber er ließ sie nicht los. „Du machst mir keine Angst, Cougar.“
„Das ist gut“, sagte er und küsste sie.
Er begehrte sie, aber er traute sich zu, sich mit einem Kuss zu begnügen. Dennoch ließ er die Hand langsam nach oben gleiten und streckte die Finger aus, bis er ihre Hüfte umschließen konnte. Er fühlte jedes feine Haar und spürte ihre Erregung. Als er Stoff ertastete, hielt er kurz inne. Er vertiefte den Kuss und ließ die Finger weiter aufwärtsgleiten, bis sie den Atem anhielt.
„Jetzt habe ich Angst“, wisperte sie.
„Ich höre schon auf.“
„Genau davor habe ich Angst.“
Er küsste sie wieder, während er mit den Fingern ihren Bauch erkundete und den Nabel streichelte. Er fühlte, wie sie zu zittern begann, und war drauf und dran, die Situation auszunutzen. Doch zugleich genoss er es, seine Widerstandskraft zu testen und ihre auf die Probe zu stellen.
„Ich wünsche mir nichts, wenn ich eine Sternschnuppe sehe“, sagte er
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