RancherHerzen - erotische Novelle (German Edition)
genauer anschaute, glaubte James, sie bereits gesehen zu haben, damals, als sie Ayashe geholt hatten. Aber da war alles so schnell gegangen, dass er sich keine Gesichter eingeprägt hatte.
Er schluckte. »Es geht bestimmt um die Verhandlungen. Ich rede mit ihnen.« Hoffentlich war nichts mit Ayashe!
»Mach das.« Brad streckte sich und gähnte. »Ich hau mich noch mal aufs Ohr.«
Sein Bruder hatte Nerven! Aber er wusste ja nicht, wie es in ihm aussah.
Bekam er Ärger, weil er Ayashe von einem Weißen hatte behandeln lassen oder weil er sie nackt gesehen hatte?
Als er aus der Tür trat, erblickte er Ayashe neben der Scheune. Sein Herz machte einen Sprung. Sie saß ebenfalls auf einem Pferd, doch sie schaute nicht zu ihm. War sie ihm böse? Und warum trug sie einen großen Stoffbeutel bei sich?
James atmete auf. Mit ihr war alles in Ordnung! Trotzdem beschlich ihn ein mulmiges Gefühl.
Er ging auf die beiden Männer zu, die immer noch auf ihren Hengsten saßen, und begrüßte sie in der Sprache der Cheyenne. Sofort redete der Häuptling auf ihn ein, aber James verstand fast kein Wort. Er zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf.
Der jüngere Indianer winkte Ayashe zu ihnen. Folgsam trabte sie auf ihrer Stute heran.
Was war hier los?
»Hi«, begrüßte sie ihn scheu, als sie ihr Tier neben den Männern zum Stehen brachte.
»Hi.« James konnte nicht den Blick von ihr abwenden. Sie war schön wie immer, nur lag heute ein besonderes Glitzern in ihren Augen. »Wie geht es dir?«
Sie strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. »Gut.«
»Was ist denn passiert?« James schaute zu den Männern. »Was wollen sie von mir? Sind sie wegen der morgigen Gerichtsverhandlung gekommen?«
»Ich werde übersetzen.« Ay ashe wandte sich an die zwei Indianer. »Das sind Häuptling Aenohe und sein Sohn Paeta. «
Paeta? James befürchtete das Schlimmste. »Der Mann deiner Schwester?«
Ayashe nickte.
Paeta hatte Ayashe ebenfalls zur Frau nehmen wollen. Oder war sie bereits seine Frau?
»Unser Häuptling dankt dir für alles, was du bisher für unser Volk getan hast.« Ayashe senkte die Lider. »Er dankt dir, dass du mich gerettet und den Fluss wieder zum Fließen gebracht hast und dich für unsere Belange einsetzt.«
James atmete auf. »Sag ihnen, ich fühle mich geehrt, dass sie mich besuchen, um mir das persönlich mitzuteilen. Ich werde auch weiterhin für das Volk der Cheyenne sprechen.«
James nickte den Männern zu, während Ayashe übersetzte. Aenohe und Paeta nickten zurück, wobei der Häuptlingssohn James einer strengen Musterung unterzog.
Als Ayashe sich räusperte und den Blick senkte, fragte James: »Es gibt noch etwas, habe ich recht?«
Nervös spielte sie an ihren Zügeln. »Häuptling Aenohe und sein Sohn wollen sich revanchieren und dir ihren Dank zeigen, indem sie … mich dir übergeben.«
»Was?« Hatte er sich verhört? Durfte er sie zur Frau nehmen? Waren seine Gebete erhört worden? »Wie soll ich das verstehen?«, fragte er vorsichtig.
»Ähm, also … Bei unserem Volk ist das so … wenn jemand Leben eines anderen rettet, steht er in seiner Schuld und muss ihm so lange dienen, bis er Schuld abgeleistet.«
»D-du sollst meine Sklavin werden?« James hatte von der »Schuldsklaverei« in der Zeitung gelesen, es sollte sie bei einigen Indianerstämmen geben. Niemals hatte James gedacht, dass das auch bei den Cheyenne so war! Davon hatte er bis jetzt nichts mitbekommen.
Ayashe nickte. »Ich gehöre dir.«
Der Häuptling sagte etwas, das sich für James wie »Will er dich nicht?« anhörte, doch Ayashe übersetzte: »Nimmst du mich an?« Sie sah zerknirscht aus. »Es wäre unhöflich, abzulehnen.«
Unhöflich … James blieb der Mund offen stehen. Natürlich wollte er Ayashe, er wollte sie so sehr, nur nicht als seine Sklavin!
Ayashes Stimme wurde immer leiser. »Paeta gibt mich frei, wenn du annimmst.«
Paeta! Niemals würde James zulassen, dass Ayashe diesen Krieger heiratete. Allein wenn er sich vorstellte, wie der sein Mädchen küsste und … »Ja!« James nickte hastig. »Ja, ich nehme dich!«
Ayashes Wangen färbten sich tiefrot und der Häuptling wirkte zufrieden. Sie besprach sich mit den beiden un d verabschiedete sich von ihnen. Auch James verabschiedete sich standesgemäß in ihrer Sprache. Dann rutschte Ayashe vom Pferd und schulterte den großen Beutel, der wohl all ihre Habseligkeiten enthielt.
Reflexartig griff James nach den Zügeln, um das Tier in den Stall zu
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