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RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition)

Titel: RAND DER DUNKLEN (EDGE T-FLAC/PSI) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Adair
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Vorwarnung wurde sie aus Duncans Wohnung in London herausteleportiert.
    Er hatte sich stundenlang umgesehen. Duncan stand auf der Straßenseite gegenüber dem Lagerhaus der Stiftung. Ein Hund bellte in der Ferne. Ein paar Ratten, diesmal von der tierischen Sorte, huschten hinter ihm durch die Dunkelheit. Er war allein.
    Er hatte mehrere Patronenhülsen auf dem Boden vor dem Gebäude gefunden. Wahrscheinlich hätten die ihn erwischt, wenn er sich nicht zurück zu Serena ins Innere teleportiert hätte. Es waren ganz sicher Profis gewesen. Sah nach russischer Mafia aus, aber seine Kontaktleute versicherten ihm, die war es nicht. Keiner der üblichen Verdächtigen oder der Einheimischen war in der Nähe des Lagerhauses gewesen.
    Es machte ihn sauer, dass Serena diese Leute bezahlt hatte, damit sie wegblieben. Dass sie mit diesen Schlägern verhandelt hatte. Verhandlung, Bestechung, was auch immer. Sie hatte einen Weg gefunden.
    Es war nicht die Russenmafia.
    Die hatten keinen Zugang zu südafrikanischen Waffen. Sofern sie keinen Handel mit Red Mantis trieben.
    Warum, zum Teufel, sollte sich Red Mantis für die Geschäfte der Stiftung interessieren? Es sei denn, sie planten, ihre Tomaten in der Tundra anzubauen, dachte Duncan, über die Vorstellung belustigt.
    Er stand regungslos im Schatten, selbst sein Atem war hinter der schwarzen Gesichtsmaske nicht sichtbar. Verdammt, es war kalt hier draußen.
    Er fragte sich, ob sie schon aufgewacht war. Sofern sie es war, würde er wetten, dass seine Wohnung mittlerweile in Stücke gerissen und klitschnass war. Amüsiert bereitete Duncan sich darauf vor, nach Hause zurück zu teleportieren, und hoffte, er könnte früh genug dort sein, um mitzukriegen, wie Serena ohne Hemd aufwachte. Er hatte wegen der Schießerei einige raffinierte Abtastgeräte aufgestellt. Sollte eines davon etwas finden, würde er sofort benachrichtigt werden. Er stellte sich vor, er würde an seinem edlen Single Malt Scotch nippen, Serena in seinem Bett...
    Plötzlich wurde er ohne Ankündigung aus der sibirischen Nacht teleportiert.
    Verdammt heiß. Die Prüfungen hatten begonnen.
    Heiß. Trocken. Still.
    Duncan stand regungslos in vollkommener Dunkelheit und orientierte sich. Soweit er wusste, konnte er einen Kilometer unter der Erde sein oder sich auf einem Felsvorsprung befinden, von dem es dreihundert Meter in die Tiefe ging, oder er war gar auf einem anderen Planeten.
    Ein willkommener Adrenalinschub durchschoss seinen kampfbereiten Körper.
    Er hatte sein ganzes Leben auf diesen Moment gewartet. Er war bereit.
    Also los! Er schloss trotz der Dunkelheit die Augen und konzentrierte sich auf die geringsten Geräusche. Er konnte gerade noch das kaum hörbare Rauschen von Wellen ausmachen, die sanft über Sand glitten. Keine Brandung. Keine Möwen. Keine Schritte. Kein Blatt raschelte in der reglosen Luft.
    Er atmete ein. Keine salzige Meeresluft. Keine Hitzequelle. Dennoch spürte er, dass er im Freien war.
    Schweiß tropfte ihm von den Schläfen. Es müssten über dreißig Grad sein, und vor fünf Sekunden war er noch passend angezogen gewesen für eine eiskalte Nacht in Sibirien. Er ignorierte sein Unbehagen und öffnete wieder die Augen.
    Ein vertrauter Duft reizte seine Sinne. »Serena«, sagte er, kaum lauter als ein Flüstern, als er bemerkte, dass sie neben ihm auftauchte. Sie sollte nicht hier sein, dachte er und unterdrückte seine Verärgerung, weil sie überhaupt an dem Wettstreit teilnahm, seine Sorge um ihr Wohlbefinden und den Umstand, dass er ziemlich scharf auf sie war.
    »Das hier ist gruselig«, flüsterte sie zurück. Er fühlte ihre Jacke gegen seinen Arm streifen, als sie näher kam. »Wo sind wir? «
    Sie schaute zu ihm auf. Er roch Orangensaft in ihrem Atem. Es überraschte Duncan nicht, dass sie sich nicht an seinem Ärmel festklammerte oder eine Antwort auf ihre Frage verlangte. Serena war ziemlich furchtlos. Was sie auch sein musste. Es gab einen Grund, weshalb der Vorsitzende des Zauberrates nur alle sieben Jahre gewählt wurde und die Durchfallquote astronomisch war. Henry war fast vier Perioden in seinem Amt gewesen, weil es in den vergangenen siebenundzwanzig Jahren keiner geschafft hatte, die Prüfungen zu bestehen und die Position zu übernehmen. Wenn Serenas Ziehvater und Duncans Mentor nicht den Schlaganfall gehabt hätte, wäre er
noch
ein weiteres Jahr im Amt geblieben, bevor die Allgemeinheit der Zauberer aufgefordert worden wäre, Test Kandidaten zu

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