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Rangun

Rangun

Titel: Rangun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Monson
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dann stumm dem tieferen Wasser zu. Sanft ihre Schultern fassend, murmelte er in ihr helles Haar: »Nimm von mir, was du willst. Ich werde dein Meerprinz sein, der für immer an eine Höhle in diesem See gefesselt ist. Eines Tages wirst du dich an unsere gemeinsame Zeit nur als an einen Traum erinnern.« Er dreht sie zu sich. »Verlange nicht mehr, Lysistrata, denn ich kann nicht geben.«
    »Dann laß mich gehen, Ram. Ich will die wirkliche Welt, nicht einen Traum dessen, was sein könnte.«
    »Du kannst gehen, wenn ich tot bin«, sagte er ruhig.
    »Was habe ich getan, daß du mich so haßt?« flüsterte sie.
    »Ich hasse dich nicht.«
    »Diese Nacht an Bord der Rani, als du... War das kein Haß?«
    »Wenn es Haß war, hast du ihn mir nicht heimgezahlt?«
    Sie schüttelte verblüfft den Kopf. »Ich verstehe nicht.«
    Er schilderte ihr kurz, wozu Bartlys Ermittlungen geführt hatten, zu der falschen Mordanklage und seinem Ruin.
    »Aber... was hat das mit mir zu tun?« Dann weiteten sich ihre Augen in dämmernder Erkenntnis. »Du glaubst, ich habe Lord Bartly auf dich gehetzt?«
    »Hast du das nicht?« erwiderte er kurz. »Hätte ich nicht getan, was ich tat, wärst du bald einem anderen Lop Ear begegnet, und dein Samaritertum wäre weniger schön zu Ende gegangen. Hätte ich das nicht getan, hättest du uns beide ruiniert.«
    »Deshalb also hast du...« keuchte sie. »Du wolltest mich so erschrecken, daß ich in meine Welt zurückkehre.«
    »Was zählt das jetzt? Du hattest Grund, mich zu hassen, aber du mußt zugeben, daß ein unangemessener Preis für deinen Stolz gezahlt wurde.«
    Sie lachte freudlos. »Ich war kaum Minuten von der Rani fort, als ich entführt wurde. Ich dachte, du seist es.«
    Nach kurzem Schweigen sagte er langsam: »Dann habe ich dir großes Unrecht getan, als ich dich aus Rache in Tennasserim kaufte.«
    »Schickst du mich jetzt nach Rangun zurück?«
    Er lachte leise. »Ich habe dich nicht nur aus Rache gekauft. Aber«, er hob ihr Kinn, »ich habe dich auch nicht hergebracht, nur um meine Lust zu stillen, denn obwohl ich sie jedesmal bezwinge, scheint sie wie eine Hydra wiedergeboren zu werden. Vielleicht wirst du eines Tages den Grund verstehen und nicht zu schlecht von deinem Meerprinzen denken.« Er streichelte ihr Haar. »Bleib ein wenig bei ihm und laß dir von ihm an Glück geben, was er geben kann... denn er wird immer da sein, wenn du rufst, und er will dich erfreuen.«
    Zärtlich führte er ihre Hand zu seiner Leiste. Als sie sie zurückziehen wollte, küßte er sie mit warmen Lippen wissend, bis ihre Finger ihn scheu erforschten. Er bog sie auf das Wasser und schwamm mit ihr dann, ihre Hände auf seinen Schultern, zum veilchengesäumten Ufer der Insel. Dort zog er sie mit sich und streichelte sie wie eine Katze, die sich sonnte. Während sie sich unter seiner matten Hand streckte, begann er ihre Innenschenkel zu liebkosen, bis sie sich für ihn teilten. Er nahm sie mit seinem Mund, lockend, quälend, forschend - bis sie sich mit leisem Schrei gegen ihn preßte.
    Sie ins Wasser ziehend, hob er sie hoch, senkte sie dann auf sich, auf seine Geschlecht herab, bis sie sich um ihn wand. Dann nahm er sie voller Verlangen, und es war kein
    Traum. Lange noch, nachdem sie beide erschöpft waren, hielt er sie wie ein liebliches Blumenblatt um sich, das seine verborgene Mitte umgab.
    Während der langen, warmen Wochen und Nächte dieses frühen Frühlings erforschten Ram und Lysistrata alle Arten der Liebe mit einer gefühlvollen Intensität, die ihre Spuren an ihnen mit der zarten Unauslöschlichkeit einer Tätowierung hinterließ. Dennoch blieb Ram fast so geheimnisvoll wie immer. Nach manchen Liebesnächten blieb er ihr für Tage fern. Sie lernte, seine Stimmungen mit einer Geduld zu akzeptieren, die Dr. Herriott bei ihr nicht für möglich gehalten hätte. Sie wußte, daß die Zeit kommen würde, in der Ram sie unerträglich verletzen würde. Dieses Wissen machte sie noch schöner und schuf eine Traurigkeit unter ihrem zerbrechlichen Panzer, die nur schmolz, wenn er sie liebte. Dann war sie an Leib und Seele nackt vor ihm und konnte sich nicht verstecken. Es schien unwichtig, da Ram - der so empfänglich für alles andere war - dafür blind war.
    Als bereite er sie auf die Zeit ihrer Trennung vor, lehrte er sie etwas von den Sprachen, die er kannte, und perfektionierte ihr Birmanisch. Er lehrte sie meditieren, ihren Körper zu verlassen, Khandahoor zu verlassen, war aber immer irgendwie Teil

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