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Rangun

Rangun

Titel: Rangun Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Monson
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Kehle getroffen. Der nächste Pirat in der Tür schlug auf Chou Sihs Rücken, wurde aber durchbohrt.
    Lysistrata umklammerte ihr Messer fester. Bei diesem Tempo würde Chou sie alle töten!
    Ein Pistolenschuß beendete diesen Gedanken. Chou Shihs Hand krallte verkrampft nach dem roten Fleck, der sich auf seinem Rücken ausbreitete, als er auf ein Knie sank. Ein Dah zersplitterte sein Genick. Er brach in einer Blutlache zusammen. Der Kachin, der mit dem Dah zugeschlagen hatte, wandte sich der erblaßten Lysistrata zu und stieß dann seinen nächsten Kumpan, einen muskulösen Karen an, wobei er eine Grimasse schnitt. »Das also hat uns dieses Geierweib versprochen! Wir hätten mit den anderen in den Zenana gehen sollen.«
    »Dürr und krank! Wir sollten dem alten Weibsbild die Kehle durchschneiden.«
    Der dritte Pirat, ein dünner, schnurrbärtiger Bastard wurde ungeduldig. »Tötet sie, und dann laßt uns zu den Frauen gehen, solange noch Saft in ihnen ist.«
    Als der Muskulöse bereitwillig eine Pistole hob, verkrampfte sich Lysistrata. Doch als er abdrücken wollte, stieß der Kachin die Waffe beiseite. »Moung Tet soll sie sich zuerst ansehen. Kachwaha hat sie nicht umsonst bewachen lassen.« Er winkte dem Muskulösen zu, der grunzte und näherte sich dem Bett. Unter dem Laken hielt Lysistrata das Messer bereit. Als er sich über sie beugte, um sie hochzuheben, grub sie die Klinge in seinen Bauch und rammte sie bis zum Zwerchfell hoch. Er umklammerte seinen Bauch und fiel schreiend zu Boden. Sie griff nach der Pistole, doch durch sein Gewicht und ihre Schwäche streiften ihre Finger nur den Lauf, bevor der Kachin sie wegnahm. Er zerrte den sterbenden Banditen mit dem blutdurchtränkten Laken auf den Boden. »Dummer Affe. Dein Verstand war immer im Bauch.« Unpersönlich richtete er die Waffe auf Lysistrata. »Gib mir das Messer, oder ich werde dir in die Hand schießen. Mach dir keine Sorgen wegen Vergewaltigung. Du siehst, wie es ist.«
    »Warum tötest du mich nicht einfach?« sagte Lysistrata, die versuchte, nicht auf den blutenden Körper zu schauen.
    »Lösegeld. Wenn Kachwaha nicht bezahlt, wird dein Wunsch erfüllt.« Er schaute ihr in die Augen. »Wende das Messer gegen dich, und wir werden dich mit der Wache in den Graben werfen. Woher soll Kachwaha wissen, daß du nicht lebst, wenn wir Lösegeld verlangen?«
    Die Chance war klein, aber besser als keine. Lysistrata reichte ihm das Messer. Der Kachin, dessen Name San war, und sein dürrer Begleiter bauten aus Bambus und einem Laken eine Trage und brachten sie zu Moung Tet.
    Tet stand mit mehreren seiner Männer bis zum Hals im Zenana-Pool. Sie alle waren in den Weinkellern gewesen, aber Tets wache kleine Augen musterten Lysistrata scharf, während er Sans kurzem Bericht über ihren Zustand und die Beseitigung seines Kumpanen lauschte. »Bring ihr ein paar Kissen, Moung San.« Als sie gebracht worden waren und Lysistrata saß, grinste er sie an. »Wie ist dein Birmanisch?«
    »Besser als deins.«
    Er lachte. »Ja, ja. Prinz Kachwaha hat sich persönlich darum gekümmert, wie ich hörte. Er hat sich unnötige Mühe gemacht. Du bist nicht diese Art Mädchen, die er will. Nicht einmal meine Männer wollen dich.«
    »Zum Glück«, erwiderte sie trocken, als höre sie die Geräusche hinter den verschlossenen Türen der Konkubinen nicht.
    »Freu dich nicht zu früh. Hier sind nicht genug Frauen, um uns glücklich zu machen.« Er klopfte an seine Brust. »Ich habe alle drei bereits gehabt. Die Kleine wird wahrscheinlich sterben«, fügte er hinzu. »Ah, du bedauerst also die anderen Frauen deines Herren. Du mußt dir deines Platzes bei ihm sehr sicher sein.«
    »Sie ist nur Abfall«, fauchte eine vertraute Stimme. »Tötet sie! Ich befehle es!« Die Gestalt, die in das Zenana glitt, trug die schönsten Kleider der einstigen Rani. Das schimmernde Gold und die Rubine wirkten selbst an Kalisha beeindruckend. Sie stampfte auf. »Boh Myin hatte versprochen, in Khandahoor nichts anzurühren. Ihr wurdet reichlich bezahlt, und ich dulde keine Diebe in meiner Armee.«
    Tet lächelte träge. »Wir vergnügen uns nur. Schließlich haben wir heute morgen etwas gearbeitet.«
    »Pah! Ihr habt nur die reife Frucht genommen, die ich für euch gepflückt habe.« Sie musterte sie angewidert. »Die Frauen sind mir egal, aber du sorgst dafür, daß deine Männer den letzten Mohur zurückgeben, Moung Tet.«
    Er lächelte unverändert. »Ich nehme Befehle nur von Boh Myin entgegen, alte

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