Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Raniels Engelwelt

Raniels Engelwelt

Titel: Raniels Engelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Ich fuhr hin, um Bill abzuholen. Ich hatte Glenda informiert, wo wir uns aufhalten würden. Zur Not konnten sie uns oder wir sie übers Handy erreichen.
    Sheila machte ein nicht eben glückliches Gesicht, als sie Bill verabschiedete.
    »Mach dir mal keine Sorgen. Wir haben es doch mit Engeln zu tun und nicht mit...«
    »Hör auf damit. Du weißt selbst, wie hinterlistig und falsch Engel sein können.«
    »Klar. Bis später dann. Wenn wir zurück sind, trinken wir noch ein Glas zusammen.«
    Sheila schüttelte nur den Kopf. Sie schaute uns nach, als wir in Richtung Tor fuhren, das bereits vom Haus her geöffnet worden war. So hatten wir freie Fahrt.
    Bill erklärte mir, dass seine Recherchen, was den toten Kevin Frost anging, nichts ergeben hatten. Da hatte selbst sein Computer passen müssen.
    »Tja, das ist natürlich schlecht.«
    Bill schaute mich von der Seite her an. »Wenn ich dich so höre, dann weißt du mehr.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Ganz einfach, ich kenne dich. Da hast was herausgefunden ?«
    »Nicht unbedingt ich, sondern die Kollegen, und mir ist es sogar gelungen, einen Kontakt mit dem Engel zu bekommen.«
    »Mit Elion?«
    Ich hob die Schultern. »Ob er es wirklich gewesen ist, weiß ich nicht. Ich gehe mal davon aus.«
    »Toll. Ich verstehe inzwischen nur noch Bahnhof.«
    Das änderte ich. Bill hörte gespannt zu, was mir in der Zwischenzeit widerfahren war. Er konnte darüber nur den Kopf schütteln. Dass er sprachlos war, kam bei ihm nur recht selten vor.
    »Dann können wir unter Umständen davon ausgehen, dass hier noch der Geheimdienst oder wer auch immer mit im Spiel ist.«
    »Nein, das nicht. Es war einzig und allein Frosts Privatsache. Er muss sich irgendwann überfordert gefühlt haben und hat einen Weg gesucht, um den Druck loszuwerden. Er hat sich für eine esoterische Lösung entschieden. Was ihn letztendlich dazu getrieben hat, werden wir wohl nie erfahren.«
    Bill schüttelte den Kopf. »Das kann ich kaum glauben. Aber wenn ich recht darüber nachdenke und mir den Mann noch mal vor Augen hole, dann hätte ich nie darauf getippt, dass er für den Secret Service arbeitet oder für eine ähnliche Organisation. Das ist wirklich zwei Stufen zu hoch für mich.«
    »Das Leben bietet eben immer wieder Überraschungen. Jetzt bin ich mal gespannt auf diese Pamela Parker.
    »Ich auch.«
    Unser Weg hatte uns aus London herausgeführt in Richtung Richmond und Themse. Das Flair der Großstadt war dahin. Ab und zu war der graue Fluss zu sehen, der sich durch sein Bett schob, und durch so manche Wolkenlücke drang der Schein einer späten Nachmittagssonne.
    Das Haus der Engel lag außerhalb der Stadt, aber nicht so einsam. Im Internet war eine Wegbeschreibung angegeben worden, auf die wir uns verließen.
    Bill war der Führer. Wir rollten über eine Steinbrücke, die einen Nebenarm der Themse überspannte, dann sahen wir ein altes Gasthaus, vor dem ein Weg nach links abführte.
    »Das muss die Strecke sein, John.«
    »Bist du sicher?«
    »Naja, ich meine...«
    »Frag mal besser da im Gasthaus nach.«
    »Mach ich.« Bill stiege aus und ging auf das Haus zu, dessen Mauern grau waren, wobei die Fensterrahmen blaue Anstriche zeigten. Bill tauchte hinter einer Tür ab, und mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten.
    Es war eine ruhige Gegend, allerdings nicht verkehrslos, denn immer wieder passierten meinen Rover zahlreiche Fahrzeuge. Aber keines davon bog ab, um das Haus der Engel anzufahren.
    Bill Conolly kehrte sehr schnell zurück. Beim Einsteigen nickte er mir zu.
    »Wir sind also richtig?«
    »Ja, John.« Er schnallte sich an. »Fahr immer geradeaus. Man kann es gar nicht verfehlen.«
    »Okay.«
    Die Landschaft veränderte sich. Es herrschte jetzt eine gewisse Einsamkeit vor. Häuser sahen wir keine mehr. Rechts und links wechselte sich lichter Wald mit Brachland ab.
    Nach einem Hinweisschild hielten wir vergeblich Ausschau, aber wir mussten in eine breit geschwungene Rechtskurve fahren. An deren Ende wurde unser Blick wieder frei, und da stand tatsächlich ein Haus zwischen Wald und Feld.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, kommentierte Bill. »Schau dir mal dieses Ding an.«
    »Das mache ich gerade.«
    Wie sollte man es beschreiben? Womit konnte es verglichen werden? Ich wusste es nicht. Es kam mir so völlig deplatziert vor, obwohl es aus Holz bestand.
    Aber das Holz war weiß gestrichen worden und hob sich sehr intensiv von der Umgebung ab.
    Dass wir nicht die einzigen Besucher waren,

Weitere Kostenlose Bücher