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Raniels Engelwelt

Raniels Engelwelt

Titel: Raniels Engelwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kleinen Brüsten, und im ersten Moment sah sie nackt aus.
    Nein, das war sie nicht. Ein hautfarbenes Trikot umspannte ihren Körper. Es sorgte dafür, dass sie beim Tanzen nicht behindert wurde, denn sie bewegte sich tatsächlich tänzerisch über den unebenen Boden hinweg, als bestünde der aus Parkett.
    Für mich war es ein ungewöhnliches Bild. Ich hatte mich auf eine Gefahr eingestellt und erlebte nun das glatte Gegenteil davon. Auf der anderen Seite wollte ich mich nicht täuschen und ablenken lassen, so behielt ich meine Wachsamkeit bei. Ich blieb zudem im Schatten des Steins stehen und wartete auf eine günstige Gelegenheit, mich zu zeigen. Die war meines Erachtens erst gekommen, wenn sich auch Elion zeigte.
    Ich war davon überzeugt, dass er seine Freundin nicht im Stich lassen würde, und ich fragte mich jetzt schon, als was ich ihn antreffen würde. Als Geistgestalt hatte ich ihn ja erlebt, aber wie präsentierte er sich in seiner eigenen Welt. Wie sah er aus? Welche Gestalt besaß er? Eine menschliche? Hatte er Flügel auf dem Rücken oder nicht?
    Engel haben Flügel!
    Das behaupten viele Menschen. Mit Flügeln wurden sie auch in der Bildhauerei und Malerei dargestellt. Ich kannte auch die andere Seite der Engel. Diejenigen, die keine Flügel haben.
    Noch blieb Pamela Parker allein, aber ihr Tanz näherte sich dem Ende. Pamela Parker drehte eine letzten Pirouette, bevor sie auf der Stelle in die Knie sank, den Boden weiterhin nur mit den Füßen berührte und sich nach einer kurzen Pause wieder in die Höhe drückte.
    Sie blieb stehen, entspannte sich, legte den Kopf zurück und schaute gegen den Himmel wie jemand, der von dort etwas Besonderes erwartet.
    Ich war davon überzeugt, dass sie auf Elion lauerte. Und ich glaubte nicht, dass er sie im Stich lassen würde.
    Am Himmel flackerten auch weiterhin die Lichter, und manchmal schossen dabei die Strahlen in unsere Richtung, als wollten sie Kontakt aufnehmen, und als ein besonderer Strahl über den Himmel huschte, sich dabei noch drehte, schrie Pam Parker auf, um dann zuzuschauen, wie er hinter einer Steinpyramide verschwand.
    Sofort drehte sich die Frau dem Gebilde zu, und ihre leise gestellte Frage war nicht zu überhören.
    »Elion...?«
    Ich rückte weiter vor, weil ich neugierig geworden war. Zumindest einen Blick wollte ich um die Kante werfen, um zu schauen...
    Ich zuckte zurück.
    Zugleich jubelte Pamela Parker auf.
    Über meine Lippen huschte ein Lächeln, denn endlich trat das ein, auf das ich gesetzt hatte.
    Elion kam!
    ***
    Dem Reporter war nicht zum Lachen zu Mute. Mona, die auf ihrem Bett hin- und herwippte, hatte keinen Scherz gemacht.
    Trotzdem tat Bill Conolly so, als würde er den Ernst der Sache nicht verstehen. »Ich soll sterben, damit du dem Engel nahe kommen kannst? Ich bin praktisch ein Geschenk für ihn, richtig?«
    »Perfekt.«
    »Und wann soll das passieren?«
    Mona bedachte Bill mit einem raschen Blick. »So schnell wie möglich. Also heute.«
    Bill grinste. »Dann musst du dich beeilen. Der Tag hat nicht mehr viele Stunden.«
    »So braucht man das nicht zu sehen. Ich muss mich nicht beeilen. Ich will dich ja nicht umbringen.«
    »Wie tröstlich.«
    Mona lächelte und wedelte mit dem hochgestellten rechten Zeigefinger. »Nicht so voreilig, Bill. Denk daran, dass Kevin sich selbst umgebracht hat, und das wirst du auch tun. So laufen nämlich die Dinge.«
    Bill hatte zwar jedes Wort verstanden, aber begreifen konnte er es nicht. Er konnte sich nicht vorstellen, wie dieser Plan in der Praxis aussehen sollte. Er dachte gar nicht daran, sich umzubringen. Diesen Zahn würde er ihr schon ziehen.
    »Zu deinem Plan gehören zwei. Du glaubst doch nicht, dass ich mich selbst umbringen werde.«
    »Doch.«
    »Ach ja?«
    »Und nicht nur ich glaube das, Bill. Auch mein Freund Jason, der an der Tür steht und alles gehört hat.«
    Kalt rieselte es über Bill’s Rücken. Und diese Kälte festigte sich, als er sich auf dem Stuhl gedreht hatte und tatsächlich diesen femininen jungen Mann in der Tür stehen sah.
    Er sah aus wie immer. Bis auf die verdammte Maschinenpistole, mit der er auf Bill Conolly zielte...
    Elion kam, aber er kam nicht als Engel, sondern als Mensch, was mich schon wunderte.
    Nach diesem ersten Hinschauen zog ich mich wieder zurück und überließ den beiden das Feld. Ich rechnete damit, dass sie sich begrüßten und erst dann daran gingen, gewisse Pläne zu verwirklichen.
    »Elion! Ich wusste, dass du mich nicht im Stich

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