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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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erschienen, und bei ihm zu Hause nahm niemand ab.
    Holmes und Clarke kehrten von der Hausdurchsuchung bei den Soutars zurück, Holmes mit einem schlichten Pappkarton in den Händen. Er stellte ihn auf Rebus’ Schreibtisch ab.
    »Für den Anfang«, sagte Holmes, »hätten wir da eine Flasche Säure, die wir unter Soutars Bett gefunden haben.«
    »Seine Mutter sagt, er würde sie nie in sein Zimmer lassen, wenn sie mal sauber machen möchte«, erklärte Clarke. »Tatsächlich hat er ein Vorhängeschloss an seiner Tür. Wir mussten es aufbrechen. Seine Mama war nicht gerade entzückt.«
    »Sie ist eine prächtige Frau, nicht?«, sagte Rebus. »Haben Sie den Vater auch kennen gelernt?«
    »Er war grad beim Buchmacher.«
    »Da haben Sie Glück gehabt. Was haben Sie sonst noch mitgebracht?«
    »Typhus wahrscheinlich«, beklagte sich Holmes. »Im Zimmer sah’s aus wie auf einer Kalkuttaer Müllkippe.«
    Clarke steckte die Hand in den Karton und holte ein paar kleine Zellophanbeutel heraus; sämtliche Gegenstände in dem Karton waren zuerst einzeln eingepackt und etikettiert worden. »Wir haben Messer, die meisten davon verboten, an einem noch Spuren von, wie’s scheint, getrocknetem Blut.« Wovon wenigstens ein Teil, da hatte Rebus gar keinen Zweifel, Calumn Smylies Blut gewesen sein dürfte. Sie steckte wieder die Hand hinein. »Mogadon-Tabletten, rund hundert Stück, und ein paar ungeöffnete Dosen Cola und Bier.«
    »Die Dosen-Gang?«
    Clarke nickte. »Sieht ganz so aus. Es gibt Brieftaschen, Kreditkarten … wird keine zwei Minuten dauern, das zu überprüfen. Ach, und wir haben dieses Heftchen gefunden.« Sie hielt es vor ihm hoch. Es bestand aus in der Mitte gefalzten und gehefteten schlechten Xerokopien. Rebus las den Titel.
    »›Die totale Anarchistenfibel‹. Von wem er das wohl hatte?«
    »Sieht so aus, als sei es eine Übersetzung, möglicherweise aus dem Deutschen. Ein paar Wörter, für die sie keine englische Entsprechung finden konnten, haben sie einfach so stehen lassen.«
    »Tolle Fibel.«
    »Sie erklärt, wie man Bomben bastelt«, sagte Clarke, »falls Sie diesbezüglich Zweifel hatten. Hauptsächlich Düngemittelbomben, aber es gibt auch einen Abschnitt über Zeitzünder und Sprengkapseln für den Fall, dass man zufällig an Plastiksprengstoff kommt.«
    »Das ideale Weihnachtsgeschenk. Wird das Schlafzimmer auf Spuren untersucht?«
    Holmes nickte. »Als wir gegangen sind, waren sie gerade dabei.«
    Rebus nickte. Man hatte ein Expertenteam hingeschickt, damit es den Raum nach Spuren von Sprengstoff untersuchte. Dasselbe Team hatte auch MacMurrays Garage unter die Lupe genommen. Jetzt wussten sie, dass in dem Schuppen plastischer Sprengstoff, wahrscheinlich Semtex, gelagert worden war. Wie viel davon, konnten sie allerdings nicht sagen. Normalerweise, hatte einer der Experten erklärt, lasse sich Semtex sehr schwer nachweisen, da es farbund weitgehend geruchlos sei. Wahrscheinlich aber hatte Soutar wenigstens eine Packung geöffnet, um sich das Zeug genauer anzusehen. Auf der Werkbank hatte man Spuren gefunden.
    »Enthielt Soutars Waffenarsenal auch Sprengkapseln?«, fragte Rebus. »Das ist hier die Frage.«
    Holmes und Clarke sahen sich an.
    »Die rhetorische«, fügte Rebus hinzu.
29
    Die Stadt geriet allmählich richtig aus dem Häuschen.
    Es war der erste September und damit der Beginn jenes langsamen Hineingleitens in den kalten Herbst und langen dunklen Winter. Das Festival neigte sich wieder einmal seinem Ende zu, und jeder feierte. Erst an Tagen wie diesem schien die Stadt, die so oft, wie Atlantis, untergetaucht schien, an die Oberfläche zu blubbern. Die Häuser wirkten weniger abweisend, und die Menschen lächelten, als seien Wolken und Regen ihnen gänzlich fremd.
    Rebus hätte ebenso gut durch ein Gewitter fahren können, so wenig achtete er auf seine Umgebung. Er war ein Jäger, und Jäger lächelten nicht. Abernethy hatte gerade gestanden, Mairies anonymer Anrufer zu sein, derjenige, der sie auf Calumn Smylies Spur gebracht hatte.
    »Es war Ihnen ja wohl klar, dass Sie sein Leben in Gefahr brachten?«, fragte Rebus.
    »Vielleicht dachte ich, dass ich es ihm dadurch rettete.«
    »Woher wussten Sie überhaupt von Mairie? Ich meine, woher wussten Sie, dass Sie sich mit ihr in Verbindung setzen mussten?«
    Abernethy lächelte nur.
    » Sie haben mir dieses Material über Clyde Moncur geschickt, stimmt’s?«
    »Ja.«
    »Sie hätten mich ja warnen können, auf was ich mich da einließ.«
    »So

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