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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Waffentransporte zu sammeln: Wer verkauft, wer kauft.«
    »Hängt das irgendwie mit dem ›Shield‹ zusammen, Sir?«
    Kilpatrick nickte. »Er ist derjenige, der den Namen aufgeschnappt hat.«
    »Und wer ist er?«
    »Mein Bruder«, sagte Smylie. »Er heißt Calumn.«
    Rebus dachte einen Augenblick darüber nach. »Sieht er Ihnen ähnlich, Ken?«
    »Etwas.«
    »Dann könnte ich mir vorstellen, dass man ihm den Fernfahrer abnimmt.«
    An einer Ecke von Smylies Mund war fast ein Lächeln zu erkennen.
    »Sir«, sagte Rebus zu Kilpatrick, »heißt das, Sie halten es für möglich, dass der Mord in Mary King’s Close etwas mit den Paramilitärs zu tun hatte?«
    Kilpatrick lächelte. »Was glauben Sie, warum Sie hier sind, John? Sie haben es auf den ersten Blick erkannt. Wir haben drei Männer, die an Billy Cunningham arbeiten, die versuchen, Freunde von ihm ausfindig zu machen. Aus irgendeinem Grund mussten sie ihn töten. Ich hätte gern gewusst, warum.«
    »Ich auch, Sir. Wenn Sie etwas über Cunningham erfahren wollen, sollten Sie es als Erstes in seiner Wohnung versuchen.«
    »Bei Murdock? Ja, wir reden mit ihm.«
    »Nein, nicht Murdock. Murdocks Freundin. Als sie ihn vermisst gemeldet haben, bin ich da hin. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht. Als ob sie etwas verschweigen würde, uns Theater vorspielte.«
    Smylie sagte: »Ich seh sie mir an.«
    »Sie und ihr Freund haben beruflich beide mit Computern zu tun. Meinen Sie, das könnte was bedeuten?«
    »Ich seh sie mir an«, wiederholte Smylie. Rebus hatte da gar keinen Zweifel.
    »Ken meint, Sie sollten Calumn kennen lernen«, sagte Kilpatrick.
    Rebus zuckte die Achseln. »Von mir aus gern.«
    »Gut«, sagte Kilpatrick. »Dann machen wir eine kleine Spritztour.«
    Draußen im Großraumbüro sahen sie ihn alle merkwürdig an, als wüssten sie genau, was er in Kilpatricks Höhle erfahren hatte. Na ja, natürlich wussten sie das. Ihre Blicke verrieten Rebus, dass er unerwünschter denn je war. Selbst der normalerweise so zurückhaltende Claverhouse brachte ein kleines abfälliges Grinsen zustande.
    D.I. Blackwood fuhr mit einer glatten Hand über seinen kahlen Scheitel und schob sich dann ein verirrtes Haar hinters Ohr. Seine Glatze hatte etwas sehr Mönchisches, und das war ihm sichtlich unangenehm. Mit der anderen Hand hielt er den Telefonhörer und lauschte dem, was irgendein Anrufer erzählte. Er schenkte Rebus, als er an ihm vorbeiging, keinerlei Beachtung.
    Am nächsten Schreibtisch war D.S. Ormiston gerade damit beschäftigt, sich Pickel an der Stirn auszudrücken.
    »Sie beide sind ein Bild für die Götter«, sagte Rebus. Ormiston schien das nicht zu kapieren, aber das war nicht Rebus’ Problem. Sein Problem war, dass Kilpatrick ihn ins Vertrauen zog und er immer noch nicht wusste, warum.
    In Sighthill gibt es eine Menge Lagerhäuser, die meisten von ihnen anonym. Dass eines davon vom Scottish Crime Squad angemietet worden war, stand auch nicht gerade in meterhohen Lettern daran. Es war ein großer, alter Fertigbau, der von einem hohen Drahtzaun umgeben und mit einem Tor gesichert war. Entlang der Oberkante von Zaun und Tor war Stacheldraht gespannt. Der Wachmann aus dem Pförtnerhäuschen schloss das Tor auf und ließ sie hineinfahren.
    »Wir haben das für einen Appel und ein Ei bekommen«, erklärte Kilpatrick. »Momentan boomt der Markt nicht gerade.« Er lächelte. »Die wollten uns sogar das Wachpersonal umsonst zur Verfügung stellen, aber wir haben uns gedacht, dass wir das schon selbst hinkriegen.«
    Kilpatrick saß mit Rebus im Fond. Smylie fungierte als Chauffeur. Das Lenkrad wirkte in seinen Pranken wie ein Frisbee. Aber er war ein vorsichtiger Fahrer, bedächtig und rücksichtsvoll. Er blinkte sogar, als er einparkte, obwohl auf dem ganzen Vorplatz nur ein einziges anderes Auto, fünf Buchten weiter geparkt, zu sehen war. Als sie ausstiegen, stöhnten die Stoßdämpfer des Sierra auf. Sie standen vor einer Tür von normalen Ausmaßen, von der das Namensschild entfernt worden war. Rechts davon befanden sich die weit größeren Türen der Laderampe. Der herumliegende Müll erweckte den Eindruck, als ob die Anlage verlassen sei. Kilpatrick holte zwei Schlüssel aus der Tasche und schloss die Seitentür auf.
    Die Lagerhalle war nichts anderes als das – keine Büros oder sonstigen Abtrennungen, nur ein einziger großer Raum mit einem ölverschmierten Betonfußboden und ein paar leeren Transportkisten. Von den Eintretenden aufgestört, flatterte kurz eine

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