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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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stand eine Adresse: Zabriskie House, Brinyan, Rousay, Orkneyinseln.
    »Also, das nenne ich wirklich aussteigen«, sagte Rebus. »Und hier, das Haus ist nach Zabriskie Point benannt.«
    »Liegt das auch auf den Orkneys?«, fragte Holmes.
    »Das ist ein Film«, erklärte Rebus. Er hatte ihn sich vor langer Zeit angesehen, nur wegen des Soundtracks aus den Sechzigern. Er wusste nicht mehr allzu viel von der Handlung, außer dass es kurz vor Schluss eine Explosion gab. Er klopfte mit dem Finger auf das Heftchen. »Ich will mehr darüber wissen.«
    »Sie machen Witze, Sir«, sagte Holmes.
    »So bin ich nun mal«, meinte Rebus säuerlich, »stets zu Scherz und Frohsinn aufgelegt.«
    Clarke wandte sich zu Holmes. »Ich glaube, das bedeutet, dass er es ernst meint.«
    »Im Land der Blinden«, sagte Rebus, »ist der Einäugige König. Und selbst ich kann sehen, dass da mehr dahinter steckt, als Sie, Brian, auf den ersten Blick erkennen.«
    Holmes runzelte die Stirn. »Zum Beispiel, Sir?«
    »Zum Beispiel der Erscheinungsort des Heftes, sein ehrwürdiges Alter. Was würden Sie sagen, 1973? 74? Billy Cunningham war 1974 noch gar nicht geboren. Was tut das Ding also in seinem Schrank neben aktuellen Hochglanznackedeis und Fußballspielplänen?« Er wartete. »Schweigen im Walde.«
    Holmes machte ein missmutiges Gesicht: eine ärgerliche Reaktion, die er jedes Mal zeigte, wenn Rebus ihn auf einen Schnitzer hinwies. Aber Clarke war bereit. »Wir werden die Polizei von Orkney bitten, das zu überprüfen, Sir – immer vorausgesetzt natürlich, die Orkneys haben so etwas wie eine Polizei.«
    »Tun Sie das«, sagte Rebus.
10
    »Wie ein Gummiball«, dachte er, im Kopf die Melodie des Liedes von Vee Bobby summend, während er fuhr, »hüpf ich zurück zu dir.« Er war von D.C.I. Kilpatrick nach Fettes zurückbeordert worden. In der Tasche hatte er eine Botschaft von Caroline Rattray, die ihn um ein Treffen im Parliament House bat. Die Nachricht – sie war von einem Detective Constable im Mord-Zimmer telefonisch entgegengenommen worden – machte ihn neugierig. Er sah Caroline Rattray vor sich, wie er sie an dem Abend angetroffen hatte, schick herausgeputzt und dann im Schlepptau von Dr. Curt in Mary King’s Close hineingeraten. Er sah ihr maskulines Gesicht mit der Hakennase und den hohen Wangenknochen und fragte sich, ob Curt ihr etwas über ihn erzählt hatte … Er würde sich auf alle Fälle die Zeit für dieses Treffen nehmen.
    Kilpatrick hatte in einer Ecke des Großraumbüros, in dem das SCS arbeitete, ein eigenes Kabuff. Direkt davor saßen die Sekretärin und die Büroassistentin, auch wenn Rebus nicht erkennen konnte, wer was war. Es waren beides Zivilkräfte, die am Computer arbeiteten. Sie bildeten so etwas wie einen Schutzschild zwischen Kilpatrick und dem Rest der Menschheit, eine Barriere, die man überwinden musste, wenn man von seiner eigenen in Kilpatricks Welt überwechseln wollte. Als Rebus an ihnen vorbeiging, diskutierten sie gerade über die Probleme, mit denen Südafrika zu kämpfen hatte.
    »Das wird wie auf Uist sein«, sagte die eine, was Rebus veranlasste, seinen Schritt zu verlangsamen und zuzuhören. »North Uist ist protestantisch und South Uist katholisch, und sie können sich gegenseitig nicht ausstehen.«
    Kilpatricks Büro war eine recht armselige Angelegenheit, lediglich ein paar Kunststofftrennwände, von Hüfthöhe an aufwärts durchsichtig. Die ganze Sache ließ sich in ein paar Minuten auseinander bauen oder mit ein paar wohl platzierten Fußtritten und Schulterstößen demolieren. Aber es war unleugbar ein Büro. Es besaß eine Tür, die Rebus auf Kilpatricks Aufforderung hin schloss. Es war bis zu einem gewissen Grad schallisoliert. Es enthielt zwei Aktenschränke, mit Plastilin an die Wände geklebte Karten und Computerausdrucke, ein paar Kalender, die noch immer die Seite für Juli zeigten. Und auf dem Schreibtisch ein gerahmtes Foto von drei grinsenden Kindern mit Zahnlücken.
    »Ihre, Sir?«
    »Von meinem Bruder. Ich bin nicht verheiratet.« Kilpatrick drehte das Foto herum, um es besser betrachten zu können. »Ich versuche, ein guter Onkel zu sein.«
    »Ja, Sir.« Rebus nahm Platz. Neben ihm saß Ken Smylie, die Hände im Schoß gefaltet. Die Haut an seinen Handgelenken war so runzlig wie das Gesicht eines Bluthundes.
    »Ich werde direkt zum Thema kommen, John«, sagte Kilpatrick. »Wir haben einen Undercoveragenten. Er macht auf Fernfahrer. Wir versuchen, Informationen über

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