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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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zusammengesackt in einem Sessel saß, »dass es in den Vereinigten Staaten eine Organisation namens ›Sword and Shield‹ gibt, vielleicht sogar › Scottish Sword and Shield‹, aber ich weiß nichts Näheres über die. Ich glaube nicht, dass sie etwas mit dem Scottish Rites Temple zu tun haben, was so eine Art nordamerikanische Freimaurerloge ist, aber ich bin da wirklich nicht firm.«
    Rebus schrieb alles eifrig mit. »Nicht firm?«, sagte er. »Ein wandelndes Lexikon sind Sie!« Das war das Problem mit Vanderhyde: Er gab einem selten nur die eine Antwort, so dass man hinterher noch verwirrter war als zuvor.
    »Gibt es irgendetwas, was ich zum Thema Sword and Shield lesen könnte?«, fragte Rebus.
    »Sie meinen historische Darstellungen? Kann ich nicht sagen, ich nehme nicht an, dass sie die in Brailleschrift oder als Hörbücher herausbringen.«
    »Wohl nicht, nein, aber es muss doch etwas übrig geblieben sein, als die Organisation aufgelöst wurde, Akten, Dokumente …?«
    »Ein Heimatforscher könnte das vielleicht wissen. Möchten Sie, dass ich ein bisschen Detektiv spiele, Inspector?« »Sie täten mir damit einen großen Gefallen«, sagte Rebus.
    »Wäre es denkbar, dass Big Ger Cafferty irgendetwas mit der Gruppe zu tun gehabt hat?«
    »Kann ich mir nicht vorstellen. Warum fragen Sie?« »Nichts, vergessen Sie, was ich gesagt habe.« Er verabschiedete sich von Vanderhyde mit dem Versprechen, ihn demnächst zu besuchen, und kratzte sich dann an der Nase, unschlüssig, wem er das Ganze vorlegen sollte: Kilpatrick oder Lauderdale? Er war dem SCS zugeteilt worden, aber die Untersuchung des Mordfalls leitete schließlich Lauderdale. Er stellte sich eine Frage: Würde Lauderdale mich vor Kilpatrick in Schutz nehmen? Die Antwort war nein.
    Dann tauschte er die Namen aus. Diesmal lautete die Antwort ja. Also ging er mit dem, was er hatte, zu Kil-
    patrick.
    Und dann musste er zugeben, dass es nicht viel war. Kilpatrick hatte auch Smylie in sein Büro gebeten. Mitunter war Rebus nicht ganz klar, wer eigentlich in dem Laden das Sagen hatte. Calumn Smylie war wohl wieder in seine Rolle als Fernfahrer geschlüpft und saß in diesem Moment vielleicht im Dell vor einem Glas Bier.
    »Fassen wir also zusammen, John«, sagte Kilpatrick:
    »Wir haben das Wort ›Nemo‹, wir haben einen lateinischen Satz –«
    »Den Nationalisten gern und häufig zitieren«, fügte Smylie hinzu, »zumindest in seiner schottischen Form.«
    »Und wir haben einen Schild in diesem Wappen, und das alles zusammen erinnert Sie an eine Gruppe namens ›Sword and Shield‹, die Anfang der Sechziger aufgelöst wurde. Sie glauben, dass sie sich neu formiert haben könnte?«
    Rebus stellte sich eine Formation von Zinnsoldaten im Kilt vor. Er zuckte die Schultern. »Keine Ahnung, Sir.« »Und dann erwähnt Ihr Informant eine Organisation in den USA, die sich ›Sword and Shield‹ nennt.«
    »Sir, ich weiß nur so viel, dass ›SaS‹ für irgendetwas stehen muss. Calumn Smylie hat was von einem Verein namens ›The Shield‹ gehört, der im Waffengeschäft mitmischen könnte. Einen Schild gibt’s auch im schottischen Königswappen, dazu den Satz mit dem Wort nemo . Mir ist klar, dass das alles ziemlich vage Anhaltspunkte sind, aber trotzdem …«
    Kilpatrick sah Smylie an, und der warf ihm einen Blick zu, aus dem zu schließen war, dass er auf Rebus’ Seite stand. »Vielleicht«, sagte Smylie zur Bestätigung, »könnten wir unsere Freunde in den Staaten bitten, die Sache für uns zu überprüfen. Sie hätten die Arbeit, wir haben nichts zu verlieren, und bei dem gewaltigen Apparat, über den die da drüben verfügen, könnten sie uns wahrscheinlich schon in wenigen Tagen eine Antwort geben. Wie gesagt, wir riskie-
    ren dabei nichts.«
    »Wohl nicht, nein. Also gut.« Kilpatricks Hände waren wie zum Gebet gefaltet. »John, wir lassen es auf einen Versuch ankommen.«
    »Außerdem, Sir«, fügte Rebus, weil’s grad so gut lief, hinzu, »sollten wir uns vielleicht auch ein wenig mit der ursprünglichen Sword-and-Shield-Gruppe befassen. Wenn der Name plötzlich wieder auftaucht, dann ist er ja nicht einfach vom Himmel gefallen.«
    »Gutes Argument, John. Ich werde Blackwood und Ormiston drauf ansetzen.«
    Blackwood und Ormiston: Dafür würden sie ihm ewig danken und ihm Blumen und Pralinen bringen.
    »Danke, Sir«, sagte Rebus.
11
    Seit den Krawallen hatte Pater Leary immer wieder versucht, Rebus zu erreichen und eine Nachricht nach der anderen für

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