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Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld

Titel: Rankin, Ian - Rebus - 06 - Blutschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Rankin
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Rebus.
    »Ich kann Ihnen ein paar nennen, aber nicht für die Akten.«
    »Gavin und Jamesie MacMurray?«
    »Sie klauen mir meine besten Funde. Haben Sie irgendwas gegen die in der Hand?«
    »Was glauben Sie wohl, was wir finden – einen Gartenschuppen voll von Granatwerfern?«
    »Damit könnten Sie gar nicht so schief liegen.«
    »Erzählen Sie.«
    Sie atmete tief durch. »Das ist noch nichts, was wir drucken könnten, aber wir glauben, es gibt eine Verbindung zur Army.«
    »Sie meinen, Sachen von den Falklands und dem Golf? Andenken?«
    »Es ist einfach zu viel, als dass es bloße Andenken sein könnten.«
    »Was dann? Das Material aus Russland?«
    »Viel näher. Wussten Sie, dass aus den Militärbasen in Nordirland Sachen verschwinden?«
    »Hab schon davon gehört.«
    »Das Gleiche passierte in den Siebzigerjahren in Schottland, die Tartan Army bekam Sachen aus Armeebeständen. Wir glauben, das geschieht zurzeit wieder. Zumindest Jump glaubt das. Er hat mit jemandem gesprochen, der früher zur amerikanischen Sektion des Shield gehörte und Geld hier rüberschickte. Es ist einfacher, Geld zu schicken, als Waffenlieferungen zu organisieren. Dieser Typ erzählte Jump, dass das Geld dazu diente, britisches Rüstungsmaterial zu kaufen. Sehen Sie, die IRA hat gute Beziehungen nach Libyen und in den Mittleren Osten, aber die loyalistischen Paramilitärs nicht.«
    »Sie wollen mir erzählen, sie kaufen Waffen von der Armee?« Rebus lachte und schüttelte den Kopf. Mairie brachte ein kleines Lächeln zustande.
    »Da ist noch was. Ich weiß, dass es dafür keinerlei Beweise gibt. Jump weiß das auch. Es ist lediglich die Aussage eines einzigen Mannes, und der ist nicht bereit, damit an die Öffentlichkeit zu treten. Er hat Angst, der amerikanische Shield würde ihn drankriegen. Und überhaupt – wer würde ihm schon glauben: Jump bezahlt ihn schließlich dafür, dass er ihm solche Informationen liefert. Er könnte sich das ja alles ausgedacht haben. Journalisten sind ganz wild auf saftige Verschwörungen, die schlappen wir wie Sahne auf.«
    »Wovon reden Sie eigentlich, Mairie?«
    »Von einem Polizisten, einem Detective, ganz oben in der Shield-Hierarchie.«
    »In Amerika?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Auf unserer Seite der Bredouille. Keine Namen oder sonst was – wie gesagt, nur eine Geschichte.«
    »Tja, nur eine Geschichte. Wie haben Sie rausgefunden, dass wir einen Undercover-Agenten hatten?«
    »Das war merkwürdig. Ein Anruf.«
    »Natürlich anonym?«
    »Natürlich. Aber wer könnte davon gewusst haben?« »Ein anderer Polizist selbstverständlich.«
    Mairie schob ihren Teller zurück. »Ich schaff diese ganzen Pommes nicht.«
    »Das ist eine Gedenktafel über dem Tisch wert.«
    Rebus brauchte einen Drink, und es gab einen guten Pub, der nur wenige Minuten zu Fuß entfernt war. Mairie begleitete ihn, obwohl sie klagte, sie sei zu voll, um auch nur einen Tropfen hineinzukriegen. Trotzdem fand sie, als sie erst mal da waren, noch genügend Platz für einen Weißwein mit Soda. Rebus bestellte ein kleines Bier und einen Kurzen. Sie saßen am Fenster, mit Blick auf den Forth. Das Wasser war schlachtschiffgrau wie der Himmel darüber.
    »Was haben Sie gesagt?« Er war in Gedanken gewesen. »Ich sagte, ich hätt beinah vergessen, es Ihnen zu sagen.« »Ja, aber danach ?«
    »Ein Mann namens Moncur, Clyde Moncur.«
    »Was ist mit ihm?«
    »Jump hat ihn als ein hohes Tier in der amerikanischen Sektion des Shield identifiziert. Außerdem ist er auch eine große Nummer in der Unterwelt, nur hat man ihm das vor Gericht nie nachweisen können.«
    »Und?«
    »Er landet morgen in Heathrow.«
    »Um was zu tun?«
    »Wissen wir nicht.«
    »Warum sind Sie also nicht unten in London und erwarten ihn?«
    »Weil er einen Anschlussflug nach Edinburgh gebucht hat.«
    Rebus kniff die Augen zusammen. »Das wollten Sie mir eigentlich gar nicht erzählen.«
    »Stimmt.«
    »Warum haben Sie Ihre Meinung geändert?«
    Sie kaute an ihrer Unterlippe. »Könnte sein, dass ich irgendwann in nächster Zeit einen Freund brauche.«
    »Sie wollen ihn zur Rede stellen?«
    »Ja … werd ich wohl.«
    »Herrgott, Mairie!«
    »Das ist doch der Job von uns Presseleuten.«
    »Wissen Sie etwas über ihn? Ich meine, irgendetwas ?«
    »Ich weiß, dass er in Kanada mit Drogen handeln soll und illegale Einwanderer aus dem Fernen Osten einschleust, ein echter Renaissancemensch. Aber nach außen hin besitzt er lediglich einen Fischverarbeitungsbetrieb in

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