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Rasant und Unwiderstehlich

Rasant und Unwiderstehlich

Titel: Rasant und Unwiderstehlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecily von Ziegesar
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zurückgezischt, dass Jenny das Feuer womöglich selbst gelegt hatte. In der Tat, Jenny hatte ein Motiv, mehr als alle anderen, zumindest aus Callies verquerer Sicht. Aber selbst wenn Callie mit dieser Theorie zum Dekan gerannt war, würde der so etwas doch niemals glauben. Oder?
    Plötzlich fiel ihr wieder ein, wie Miss Rosovsky, ihre Geschichtslehrerin an der Constance-Billard-Schule, die Klasse auf die Ungereimtheiten im JFK -Film aufmerksam gemacht hatte. Trotzdem, so hatte Miss Rosovsky erklärt, wollten die meisten Menschen lieber an die Verschwörungstheorie glauben. Man mochte die verzwickten, hochbrisanten Erklärungen einfach lieber als die simplen, logischen – und Jenny hatte das Gefühl, dass Dekan Marymount zu der Gruppe Menschen gehörte, die an Verschwörungstheorien glaubten. Er war nicht an der Wahrheit interessiert – daran, dass das Feuer wahrscheinlich ein Unfall gewesen war. Er suchte nach jemandem mit einem Motiv. Er würde es vorziehen zu glauben, dass die harmlose Jenny Humphrey, die Internatsschulen liebte, hinter dem Brand steckte, weil Easy Walsh sie verschmäht hatte.
    »Wo gehst du hin?«, rief Benny, doch Jenny war schon auf dem Weg aus der Cafeteria. Ihre alten roten Vans, winzig wie Kinderschuhe, klatschten laut und entschlossen auf den Marmorboden von Maxwell Hall.

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 JennyHumphrey: 
  hi … hab die e-mail von dekan m. gekriegt. ist doch verrückt, nicht? 
 JulianMcCafferty: 
  total. du bist zu hübsch, um verdächtig zu sein. 
 JennyHumphrey: 
  danke, werd ganz rot. zumindest stecken wir zusammen in dem schlamassel. 
 JulianMcCafferty: 
  das ist die richtige haltung. 
 JennyHumphrey: 
  was machst du grade? 
 JulianMcCafferty: 
  um ehrlich zu sein: hab an dich gedacht … 
 JennyHumphrey: 
  hoffentlich nur gutes. 
 JulianMcCafferty: 
  nö. schlimmes … ganz schlimmes. 
 JennyHumphrey: 
  kein wunder, dass wir in der tinte sitzen. =) 

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 Von: 
  [email protected] 
 An: 
  Heaths Adressliste cooler Leute 
 Gesendet: 
  Montag, 14. Oktober, 14:32 Uhr 
 Betreff: 
  Letzte Chance für die ÜVs 
Adieu Brandon, Tinsley, Benny, Sage, Brett, Alison, Callie, Easy, Kara – ihr werdet uns fehlen! (Verdammt, ich werde euch auch fehlen.)
 
Nur für den Fall, dass einer/mehrere/alle von uns ÜVs (= Üblichen Verdächtigen) am Mittwochmorgen ein One-Way-Ticket ab Waverly bekommt/bekommen, dachte ich, wir sollten Dienstagabend im Krater eine angemessene Abschiedssause steigen lassen. Wer weiß, vielleicht ist es die letzte Chance, uns hier im schönen alten Waverly danebenzubenehmen!
 
An alle auf Dekan Ms Hitliste: Denkt dran, euch am Eingang zur Party euer ganz persönliches, frisch aus der Druckpresse geliefertes ÜV-Shirt zu krallen.
 
Übrigens, ihr anderen Plebejer: Ihr seid auch auf der Party willkommen, um zur würdigen Verabschiedung von uns ÜVs beizutragen. Es gilt: Wenn ihr einem ÜV über den Weg stolpert, müsst ihr tun, was er verlangt, da es seine oder ihre letzte Nacht in Freiheit sein könnte.
 
Verspaßt’s euch nicht mit uns!
 
Bis später
Heath

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 HeathFerro: 
  bist du mit von der partie? 
 TinsleyCarmichael: 
  bin ich. aber ich versprech dir, dass ich mich am nächsten tag nicht verabschiede. 
 HeathFerro: 
  das nenn ich kampfhaltung. 
 TinsleyCarmichael: 
  sonst noch ein grund für deine sms? 
 HeathFerro: 
  ich weiß ja, dass du auf junge kerle stehst … aber wie jung genau? 
 TinsleyCarmichael: 
  also wirklich, heath – was soll der scheiß? allmählich hoffe ich, dass DU nicht bleibst. 
 HeathFerro: 
  autsch! 

10
    Eine Waverly-Eule schmiedet kein Komplott gegen Mit-Eulen
    Callie saß in einer Nische des Waverly Inn im Zentrum von Rhinecliff, vor sich eine angeschlagene gelbe Cappuccinotasse, unter ihren nackten Ellbogen eine pappige Tischplatte. Es kam ihr vor, als sei eine Million Jahre vergangen, seit sie, Tinsley und Brett sich an genau diesem Tisch zu Amaretto Sours und Champagner getroffen hatten, um kollektiv Callies Erinnerung an Easy zu ersäufen. Das Waverly Inn hatte wie das perfekte Filmset gewirkt mit seiner dunklen Holztheke, dem mürrischen Barkeeper und dem uralten, lächerlich anständigen Neuengland-Stil. Heute, im Licht des späten Vormittags, glich die Hotelbar mehr einer Cafeteria im Seniorenheim. Die einzigen Besucher waren ältere Herrschaften, die

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