Rasende Leidenschaft
rebellischen Art lag.
Harry war ihr einziger noch lebender Verwandter, da ihre Mutter ebenfalls sehr jung zur Waise geworden war. Er wollte sie aber nicht bei sich aufnehmen, deshalb landete sie in verschiedenen Kinderheimen. Alles in allem waren das keine schlechten Orte, aber sie wollte nun einmal zu ihrem Großvater. Sie malte sich ein wundervolles Leben mit ihm zusammen aus und war entschlossen, das auch zu bekommen.
Als er endlich einwilligte und sie auf die Farm kommen ließ, wollte er nichts mit ihr zu tun haben. Er verhielt sich kalt und abweisend ihr gegenüber und war kaum in der Lage, eine Unterhaltung mit ihr zu führen. Es war Teague gewesen, der ihr einen Grund zum Weiterleben gegeben hatte, der ihr half, sich mit den Umständen zu arrangieren und die Farm ihres Großvaters zu ihrem Zuhause zu machen.
Dabei hatte er einen Platz in ihrem Herzen eingenommen, und deshalb schmerzte es so, als er einfach fortging. Schon Monate bevor er an die Universität ging, versuchte sie, sich davon zu überzeugen, dass ihre Gefühle füreinander stark genug waren, um die Zeit der Trennung zu überstehen, aber schon wenige Wochen nachdem er weg war, vergaß er sie. Keine Briefe, keine Anrufe, und auch jeder ihrer Briefe blieb ohne Antwort.
Isoliert, wie sie auf Wallaroo nun einmal lebte, nahm sie das Schlimmste von ihm an. In den Jahren, nachdem sie die Farm verlassen hatte, fragte sie sich oft, was wirklich passiert war. Vielleicht würde sie jetzt die Wahrheit erfahren.
Sie hatte Teague damals zur Rede stellen wollen. Sie packte ihre wenigen Sachen zusammen, verabschiedete sich von Molly und fuhr per Anhalter nach Sydney, wo ihr das Geld ausging. Nach einem Monat dort befand sie, dass sie niemanden brauchte. Sie kam sehr gut allein zurecht, und am Ende blieb sie einfach dort. Sie fing ein neues Leben an, in dem es niemanden gab, der ihr wehtun konnte.
Das Hufgeklapper eines näher kommenden Pferdes veranlasste sie, in die Dunkelheit zu spähen. Gebannt erwartete sie ihn und fragte sich, wie lange es dauern würde, bis er sie erneut küsste.
Teague hielt neben ihr und streckte ihr eine Hand entgegen. Es war Ewigkeiten her, seit sie zusammen geritten waren. Damals, als sie die Nächte in der Hütte verbracht hatten, waren sie auf demselben Pferd geritten. Sie hatte sich an ihn geschmiegt, damit sie sich auf dem Ritt nach Hause berühren und unterhalten konnten.
Er befestigte Mollys Zügel am Knauf seines Sattels und hob sie, Hayley, vor sich auf sein Pferd. Dann legte er ihr einen Arm um die Taille und ließ sein Pferd langsam traben.
Eine Weile sprachen sie kein Wort. Ihr Herz pochte, und das Atmen fiel ihr angesichts seiner Nähe schwer. Sie konzentrierte sich auf die Stelle, an der sein Arm ihren Bauch berührte, denn durch die Bewegung des Pferdes entstand eine sanfte, angenehme Reibung.
Selbst nach all der Zeit, die vergangen war, fühlte sie sich sicher und aufgehoben bei Teague. Seufzend lehnte sie sich an ihn, und er küsste ihren Hals. Sie schlang einen Arm um seinen Nacken. Als er eine Hand unter ihr T-Shirt schob, um zärtlich ihre Brüste zu streicheln, ärgerte sie sich ein bisschen, dass sie Unterwäsche angezogen hatte, auch wenn die sehr sexy war, denn sie wollte seine Hand auf ihrer Haut spüren wie am Nachmittag.
Die Nacht war kühl, der Mond ging mit goldenem Schein über dem Outback auf. Sie hatte so lange in Sydney gelebt, dass sie vergessen hatte, wie einsam, aber auch wie schön es auf der Wallaroo-Farm war.
Als sie die Hütte erreichten, war das Schweigen zwischen ihnen ein Teil des wachsenden Verlangens geworden. Sie mussten nicht sprechen, später würde noch genug Zeit für Worte sein. Teague stieg ab und half ihr vom Pferd, indem er ihre Taille umfasste, während sie hinuntersprang. Fasziniert sah sie ihm in die Augen. In der Dunkelheit konnte sie seine Miene nicht richtig deuten, doch im Mondlicht erkannte sie die Umrisse seines Mundes. Sie wartete darauf, dass er den ersten Schritt unternahm.
Er strich ihr die Haare aus dem Gesicht und küsste sie so liebevoll, dass es ihr die Kehle zuschnürte. Nur zu bereitwillig ließ sie sich auf das erotische Spiel seiner Zunge ein. Ein Schauer sinnlicher Vorfreude überlief sie.
„Ist dir kalt?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Hast du Angst?“
„Nein.“
Er nahm ihre Hand und schob sie in seine Jacke, um sie auf seine Brust zu pressen. „Nervös“, flüsterte er, wobei ein Lächeln seine Mundwinkel hob.
„Es ist schon eine Weile
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