Rasende Leidenschaft
wüsste, was zu tun war, wie man eine echte Beziehung mit einem Mann führte. Ohne Beispiel, ohne liebende Eltern, von denen sie hätte lernen können, blieben ihr nur Liebesfilme, und die hatten mit dem wirklichen Leben nichts zu tun.
Ihre Eltern hatten sich innerhalb eines Tages kennengelernt und verliebt und dann jung geheiratet, ein knappes Jahr, nachdem ihr Vater Wallaroo verlassen hatte. Sie hatten sich aus dem Nichts ein gemeinsames Leben aufgebaut, aber wie? Sie war zu jung gewesen, um Einzelheiten über die Beziehung der beiden zu wissen, aber sie war ihr vollkommen erschienen. Dennoch mussten sie Probleme gehabt haben wie jedes andere Paar auch.
Hatte es so angefangen wie zwischen ihr und Teague? Mit Verlangen und Leidenschaft? Oder gab es ein anderes Geheimnis, das eine Liebe ein Leben lang andauern ließ? Sie betrachtete Teague, dessen Gesicht im Mondschein silbrig glänzte, und beugte sich hinunter, um ihn zu küssen.
Er strich ihr durch das Haar, hielt sie fest, gestand ihr flüsternd seine Begierde. Sie gab ihm mit lustvollen Lauten zu verstehen, er solle genau auf diese Art weitermachen.
Hayley überließ sich seinen erotischen Liebkosungen, berauscht von ihrem Verlangen und unfähig, noch einen klaren Gedanken zu fassen. Es tat so gut, sich einfach gehenzulassen, zu wissen, dass er da sein würde, um sie aufzufangen, wenn sie fiel. Bei ihm konnte sie sich ihre Verletzlichkeit gestatten, ohne von den üblichen Ängsten beherrscht zu sein.
Ihr Liebesspiel war ein sanftes Erklimmen des Gipfels, den sie gemeinsam erreichten, vereint in vollkommener Lust. Hayley wusste nicht viel über die Liebe, aber sie wusste, dass das, was sie in erotischer Hinsicht miteinander verband, nicht besser sein konnte.
Teague drückte sie erneut an seinen warmen Körper und legte die Decke um sie. „So können wir nicht weitermachen“, flüsterte er.
„Nein?“
„Ich will nicht, dass du gehst. Ich will, dass du bei mir bleibst.“
„Das wäre nicht sehr praktisch“, erwiderte sie.
„Ich werde einen Weg finden, wie wir wenigstens vierundzwanzig Stunden zusammen sein können, ohne dass jemand zwischen uns steht. Zwei Tage wären noch besser.“
„Mir ist kalt“, sagte Hayley, um das Thema zu wechseln.
„Dann suche ich mal unsere Sachen zusammen.“ Teague wickelte sie in die Decke und rutschte vom Dach des Range Rovers hinunter.
Sie setzte sich auf und bewunderte den Anblick seines nackten Körpers im Mondlicht.
„Morgen musst du also mit Harry nach Bilbarra“, meinte er und reichte ihr ihre Kleidungsstücke hinauf. „Ich werde dich fahren. Ich werde Punkt sieben bei euch sein. Du erledigst deine Sachen, während ich zur Chirurgie fahre. Nachmittags fahren wir wieder zurück und verbringen die Nacht in der Hütte.“
„Ich halte das nicht für eine gute Idee. Ein Quinn und ein Fraser vier Stunden lang in einem Auto.“
„Dr. Tom Barrett wird euch nach Bilbarra fahren. Den mag dein Großvater, schließlich hat er dein Pferd gerettet und dir einen Rabatt eingeräumt.“
„Du hast mir noch gar nichts berechnet.“
„Ich ziehe eine andere Art der Bezahlung vor.“
„Wo ist mein Slip?“, fragte sie, nachdem sie ihr T-Shirt übergezogen hatte.
„Ich glaube, ein Dingo ist damit weggerannt.“
„Wie schrecklich. Ich habe bei unserem ersten Date meinen Slip verloren.“
Er zwinkerte ihr zu. „Ich kann das zweite Date kaum erwarten.“
„Sei dir nicht zu sicher, denn morgen wird Harry dabei sein.“
„Na ja, vielleicht kann ich ihm auch ein Date besorgen“, scherzte Teague.
Teague konzentrierte sich auf die Straße vor ihm und widerstand der Versuchung, auf die Uhr im Armaturenbrett zu schauen, denn dadurch würde die Zeit auch nicht schneller vergehen.
„Haben Sie die Pferde gesehen, die sie züchten?“, fragte Harry. „Dürre Kreaturen. Ein Wunder, dass sie welche verkaufen können, aber die Quinns waren schon immer Betrüger, jeder Einzelne von ihnen.“
Teague biss die Zähne zusammen, obwohl es ihm zunehmend schwerfiel, still zu sein. Er hatte sich Harrys Beleidigungen schon den ganzen Weg nach Bilbarra angehört, aber ihn und seine Brüder als Betrüger zu beschimpfen, ging eindeutig zu weit.
Hayley schenkte ihm ein entschuldigendes Lächeln. „Wie ist deine neue Brille, Harry?“, erkundigte sie sich.
„Ich brauche keine Brille.“
„Setz sie auf. Du wirst dich nicht an sie gewöhnen, wenn du sie nicht trägst.“
„Damit sehe ich wie ein verdammter Narr aus“,
Weitere Kostenlose Bücher