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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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ordentlich auszuholen. Und bei den Kids war ich für meinen harten Schlag beim Baseball bekannt.“
    Trey wurde übel, und er richtete den Blick nach vorn. Es war schwer, sich das anzuhören, aber es konnte auch nicht leicht sein, die Geschichte zu erzählen. Die Vorstellung von einem neunjährigen Jungen, der mit einem Kantholz auf einen erwachsenen Mann losgeht, war unheimlich.
    „Vermutlich hatten sie mich nicht hereinkommen hören, dafür allerdings, wie ich aus dem Zimmer rannte, denn Emmett kam auf die Veranda hinaus und war dabei, sich sein Hemd wieder anzuziehen. Ich trat hinter ihn und holte aus wie auf dem Baseballplatz. Er fiel. Wahrscheinlich war er schon nach dem ersten Schlag tot, aber ich lief die Verandastufen herunter und schlug immer wieder zu.“
    „Wo war deine Mutter die ganze Zeit?“, wollte Trey wissen.
    „Sie kam schreiend heraus. Ich ließ das Kantholz fallen und rannte weg, um mich im Wald zu verstecken, von wo aus ich sie beobachten konnte. Sie saß in all dem Staub und Blut, im Schoß das Kantholz, und weinte, wie ich noch nie jemanden habe weinen sehen. Irgendwann muss ich eingeschlafen sein – ich hatte mich in einem verrotteten Baumstamm zusammengerollt –, denn als ich wieder aufwachte, stand ein ganzer Haufen Männer vor unserer Veranda. Meine Mutter war nirgends zu sehen. Und wir sahen sie auch nie wieder.“
    Trey hatte keine Ahnung, was in Cardins Urgroßmutter vorgegangen war. „Sie ist einfach verschwunden?“
    „Ja, im Wagen deines Urgroßvaters. Einen Tag später fand man ihn auf der Straße nach Nashville. Da muss sie auch mit dem Reporter gesprochen haben, wahrscheinlich betrunken. Aber zu meinem Dad nahm sie nie wieder Kontakt auf. Das letzte Mal, dass ich sie sah, war dort im Staub, während ihre Röcke sich voll Blut saugten.“
    Trey fielen hundert Fragen auf einmal ein. „Du hast nie jemandem erzählt, dass sie dort war und was du getan hast, und sie erzählte nur diesem Reporter, was sie gesehen hatte.“
    „So hat es sich im Großen und Ganzen abgespielt.“
    „Hat die Polizei dich befragt?“
    „Ja“, bestätigte Jeb, „hat sie. Ich habe denen gesagt, ich sei im Wald gewesen. Als ich zurückkam und mein Pa mich ansah, konnte ich in seinen Augen lesen, dass er ahnte, was ich getan hatte.“
    „Aber er erwähnte gegenüber der Polizei auch nichts.“
    „Nein. Wir sprachen nie darüber, kein Wort.“ Jeb drehte seinen Hut auf den Knien. „Um die Wahrheit zu sagen – ich glaube, er war ziemlich erleichtert. Das begriff ich allerdings erst, als ich älter wurde und mich daran erinnerte, wie er Emmetts Tod und das Verschwinden meiner Mutter aufnahm. Ich bin mir sicher, dass er einen Verdacht hatte, was die beiden betraf. Aber da Emmett sein Partner war, wusste er nicht, was er tun sollte.“
    „Wie bitte? Der Mann schlief mit seiner Frau, und er wusste nicht, was er tun sollte?“
    „Damals war einiges anders, Trey. Oft drückten die Leute ein Auge zu und gaben sich mit dem zufrieden, was sie hatten.“
    „Das ist alles ein solcher Mist. Ich weiß nicht einmal, was ich sagen soll.“ Mord verjährte zwar nicht, aber Jeb war zur Tatzeit minderjährig gewesen. Heute war er fast achtzig. Trey konnte ihn ins Gefängnis bringen, ihn dem Gesetz ausliefern und dadurch viele Leben zerstören. Oder er behielt Jebs Geheimnis für sich und versuchte, damit zu leben.
    „Eines möchte ich dir noch sagen“, meinte Jeb. „Ich versuche hier nicht, ein Plädoyer für mich zu halten. Ich wollte, dass du verstehst. Ich wollte, dass Emmett stirbt für das, was er mit meiner Ma machte, aber ich wollte ihn nicht umbringen. Ich dachte, er tut ihr weh. Ich dachte, ich beschütze sie vor ihm. Als ich aus dem Wald kam und sie fort war, begriff ich allmählich meinen Irrtum.“
    „Warum hast du niemandem erklärt, was passiert ist?“, wollte Trey wissen.
    „Weil mein Pa nur noch mich hatte und ich Angst hatte, dass die Polizei mich ihm für immer wegnehmen würde, wenn ich die Wahrheit sage. Es war meine Schuld, dass meine Ma uns verlassen hatte, und ich wollte nicht, dass er allein war.“
    Trey war aus dem gleichen Grund bis zu seinem zwanzigsten Lebensjahr in Dahlia geblieben. Auch er hatte seinen Vater nicht allein lassen wollen, nachdem seine Mutter die Familie verlassen hatte, als er zwölf war. Nur hatte nicht sie die Ehe gebrochen, sondern sein Vater.
    Angesichts der vielen widerstreitenden Gefühle wusste Trey einfach nicht mehr, was richtig und was falsch war. Er

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