Rasende Leidenschaft
den es je gegeben hat.“
Während Eddie ihn perplex anstarrte und Delta den Kopf schüttelte, hielt Cardin in dem Gewusel zwischen den Autos in der Boxengasse nervös Ausschau. Sie hätte wissen müssen, dass es aussichtslos war, ihre Eltern wieder zusammenbringen zu wollen. Sie stritten sich nur noch schlimmer. Warum Trey ausgerechnet in dieses Irrenhaus einheiraten wollte, war ihr schleierhaft. Er wäre besser beraten, wenn er die Flucht ergreifen würde. Mit Tränen in den Augen wandte sie sich zum Gehen – und stieß prompt gegen Treys muskulöse Brust.
Erleichtert schlang sie ihm die Arme um den Nacken. „Wo hast du gesteckt? Alle haben sich schon Sorgen um dich gemacht. Ich wollte dir Glück wünschen, aber du warst nicht hier, und meine Familie drehte durch.“
Trey schaute zu ihren Angehörigen, die immer noch wild gestikulierten. „Möchtest du von hier verschwinden und deinen Vater fahren lassen?“
„Du hast keine Ahnung, wie gern ich verschwinden würde. Aber Eddie darf nicht fahren. Es ist zu gefährlich.“
„Na, dann komm“, meinte Trey und nahm ihre Hand. „Sorgen wir dafür, dass das nicht passiert.“
„Wo bist du denn gewesen?“, fragte Cardin.
„Ich habe meine Stiefel zu Hause gelassen und es erst auf halbem Weg hierher gemerkt.“ Er lächelte, und die sexy Grübchen erschienen wieder auf seinen Wangen. „Du willst doch nicht, dass ich mir die Zehen verbrenne, oder?“
Sie hakte sich bei ihm unter. Es war so gut, ihn an ihrer Seite zu haben. „Nein, aber ein Anruf wäre nett gewesen.“
„Tja, ich glaube, ich habe das Ladegerät für meinen Black-Berry in Corleys Trailer liegen lassen“, erklärte er. „Ich kann ihn nicht mehr aufladen.“
Cardin lachte. „Du bist zerstreut. Das passt wenigstens zu meiner chaotischen Familie. Sieh sie dir nur an.“ Cardin deutete mit einer Handbewegung auf die drei Menschen, die sie außer Trey am meisten auf dieser Welt liebte.
„Immerhin reden sie miteinander. War es nicht das, was du wolltest?“
„Ja, das sage ich mir auch dauernd.“
„Dann hast du dein Ziel erreicht und kannst deine Familie sich selbst überlassen. Jetzt wird es Zeit, dass du dich auf dich selbst konzentrierst.“
Treys Bemerkung brachte ihre Gedanken von vorhin zurück. „Ich glaube, ich habe mich schon viel zu sehr auf mich konzentriert und war deshalb keine gute Verlobte.“
„Wie meinst du das? Du bist die beste Verlobte, die ich je hatte.“
„Ich dachte, ich bin die einzige Verlobte, die du je hattest.“
„Bist du auch“, versicherte er ihr.
Sie überlegte, ob sie ihn gegen die Schulter boxen sollte, schmiegte sich aber stattdessen an ihn. „Ich weiß, dass dies nicht der beste Zeitpunkt zum Reden ist, weil du dich aufs Rennen konzentrieren musst, aber ich mache mir Sorgen, wir könnten alles ein bisschen überstürzt haben.“
„Was genau meinst du? Die vorgetäuschte Verlobung oder die echte?“
„Ich meine die ganze Situation. Du kamst her, um dein Haus zu verkaufen und anschließend wieder zu verschwinden. Und jetzt bindest du dich wieder an die Stadt. An mich. Und an meine verrückte Familie.“
„Cardin, sieh mich an.“ Er stellte sich vor sie und hob ihr Kinn, damit sie ihm in die Augen sah. „Ich binde mich an nichts und niemanden, jedenfalls nicht so, wie du es meinst. Die Verlobung bekannt zu geben, war meine Entscheidung, denn ich liebe dich. Mit dir für den Rest meines Lebens zusammen zu sein, wird ein Abenteuer sein, und ich habe vor, jede Minute davon zu genießen.“
Wie erleichtert und glücklich sie in diesem Moment über seine Liebeserklärung war. All die Ängste und Zweifel, die sie noch vor wenigen Momenten gespürt hatte, fielen von ihr ab. Doch sie musste es genau wissen. „Trotz meiner Familie, die sich ständig einmischt?“
„He, jede gute Story braucht ein paar verrückte Nebenfiguren.“
Cardin schaute zu ihrer Familie und stellte erstaunt fest, dass sich alle beruhigt zu haben schienen und nun in ihre Richtung schauten – Jeb, der an seinem Quad lehnte, Eddie und Delta Arm in Arm.
Verrückte Nebenfiguren, das traf es genau. In einem Moment stritten sie, im nächsten lagen sie sich wieder in den Armen. Cardin musste lächeln.
Trey gab ihr einen Klaps auf den Po. „Ich glaube, sie warten auf mich.“
„Dann können sie ruhig noch ein oder zwei Sekunden warten“, erwiderte sie und packte ihn am Revers, damit sie seine ganze Aufmerksamkeit hatte. „Geh und gewinn das Rennen,
Weitere Kostenlose Bücher