Rasende Leidenschaft
Trey.“
„Jawohl, Ma’am“, sagte er, gab ihr einen Kuss und lief zu Jeb und den anderen.
Cardin folgte ihm langsamer und schaute zu, wie er sich die Nackenstütze umlegte, den Helm aufsetzte und die Handschuhe überzog. Er zwinkerte ihr noch einmal zu, dann stieg er in den Rennwagen.
Eddie setzte sich zu Jeb auf das Quad, mit dem sie den Rennwagen in die Startreihe zogen. Cardin und ihre Mutter stellten sich an die Betonmauer, die die Boxengasse von der Rennstrecke trennte.
Tater, der als Teamchef fungierte, dirigierte Trey in die richtige Position. Es roch nach verbranntem Gummi von den bereits gestarteten Wagen. Sobald die beiden nächsten Wagen an der Startlinie standen, leuchtete die Ampel, und die Fahrer ließen die Motoren aufheulen.
Cardin hielt den Atem an. Die Ampel sprang auf Grün um, und die Wagen schossen nach vorn. Die Menge jubelte, und Cardin hielt sich die Ohren zu, während die Dragster die Viertelmeilen-Strecke entlangdonnerten. Sekunden später entfalteten sich die Fallschirme am Heck der Wagen und brachten sie langsam zum Stehen.
Auf der Anzeigentafel erschien Treys Zeit – 4,686 Sekunden und damit vorläufige Bestzeit.
Cardin sprang auf und ab und wedelte jubelnd mit den Armen. Am Ende der Strecke nahmen Eddie und Jeb White Lightning wieder an den Haken und zogen den Rennwagen zurück in die Box.
Cardin ließ ihre Mutter stehen und lief zu Trey. Es war ihr egal, welche Zeiten die restlichen Wagen noch fahren würden und ob jemand ihn schlug – sie wollte einfach nur bei ihm sein.
Als sie bei ihm ankam, hatte er den Helm abgesetzt, den Reißverschluss seines Rennanzugs geöffnet und war umringt von Autogrammjägern. Eddie und Jeb diskutierten bereits die Leistung des Wagens, doch Cardin interessierte nur der Fahrer.
Sie konnte es kaum erwarten, mit ihm nach Hause zu fahren.
Trey wurde nicht der Sieger des Moonshine-Rennens, sondern Artie Buell, der Sohn des Sheriffs. Die Niederlage nagte zwar an Trey, aber eigentlich hatte er auch nicht wirklich mit der Bestzeit in dieser Nacht gerechnet. Zwar hatte er einen Nachmittag lang am Motor des Rennwagens herumgebastelt, kannte ihn jedoch nicht gut genug, um damit ans Limit gehen zu können.
Letztlich hatte er sich dazu entschlossen zu fahren, weil ihm die Rennen fehlten – und dass er nicht gewonnen hatte, dämpfte den Spaß auf der anschließenden Party kein bisschen. Nur, dass er ausgerechnet gegen Artie verloren hatte, ärgerte ihn.
Die meisten Gäste im Headlights waren ohnehin gekommen, um die Verlobung zwischen Trey und Cardin zu feiern. Eddie und Delta tanzten zusammen, als hätten sie alles um sich herum vergessen.
Trey fragte sich, ob Cardin das auch sah, und hielt nach ihr Ausschau. Er entdeckte sie in der Nähe der Küche, wo sie mit Tater und Pammy Mercer stand, die sich sehr schnell nähergekommen zu sein schienen. Offenbar hatte Tater seine Beziehung zu Sandy beendet, denn Trey hatte vorhin beobachtet, wie Sandy sich mit einem Kuss auf die Wange von Tater verabschiedet hatte.
Während Trey der Band lauschte, wurde ihm klar, wie viel sich für ihn seit seiner Ankunft in Dahlia verändert hatte. Seit er wusste, wie der Streit zwischen Aubrey und Jeb zustande gekommen war, konnte er sich verzeihen, dass er mit seinem Vater nicht in Kontakt geblieben war.
Die größte Veränderung bestand jedoch darin, dass er sich seine Liebe zu Cardin eingestehen musste. Er hatte sie immer geliebt und würde sie immer lieben. Warum er so lange gebraucht hatte, sich diese Wahrheit einzugestehen, war ihm ein Rätsel.
„Es wird schwer sein für alle, wenn Cardin geht, besonders für ihre Familie.“
Trey entdeckte Jeb neben sich, der die Hände in den Taschen seines Anzugs vergraben hatte. „Ja, das glaube ich auch.“
„Natürlich wird jeder Verständnis haben. Alle haben sie gern und wissen, dass es sie glücklich machen wird, wenn sie mit dir zusammen ist, weil es das ist, was sie will.“
Trey wartete, da er gelernt hatte, dass der alte Mann stets eine Weile brauchte, bevor er zur Sache kam. Jeb wippte auf den Absätzen seiner Cowboystiefel, als würde ihm das dabei helfen, die richtigen Worte zu finden. „Allerdings könnte es einen guten Grund geben, in Dahlia zu bleiben.“
„Und welchen?“
„Andrew Fisk hat den Speedway zum Verkauf angeboten.“
Trey gab einen verächtlichen Laut von sich. „Als könnte ich mir den leisten.“
„Mit ein wenig Hilfe von Diamond Dutch Boyle könntest du.“ Jeb zog die rechte Hand
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