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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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zu sein, dessen Ranch sich eine Stunde nördlich von Santa Fe befand. Mike selbst war auch Einzelkind gewesen, der Letzte aus einer Reihe von Ranchern. Maddie sollte sein Erbe antreten. Ihr Leben lang hatte sie geglaubt, ihre Mutter sei gestorben, als sie noch ein Baby gewesen war. Das war die Geschichte, die ihr Vater ihr erzählt hatte … und da er seit einem Jahr tot war, gab es keine Möglichkeit, ihn zu fragen, weshalb er sie belogen hatte.
    Denn das hatte er ja offenbar. All die Jahre hatte Maddie sehr wohl eine Mutter gehabt – eine Mutter, die sie nie hatte kennenlernen dürfen, die in dieser Villa aufgewachsen war und die eine berühmte Schmuckdesignerin gewesen war: Eva Ware.
    Oh, über die Schmuckdesignerin hatte Maddie Bescheid gewusst. Sie hatte sich schon seit ihrer Schulzeit intensiv mit deren Arbeit beschäftigt und schon lange davon geträumt, ihre eigene Schmuckkollektion zu entwerfen. Ihr Vater hatte gewusst, dass sie ein Fan Eva Wares war, hatte jedoch mit keinem Wort erwähnt, dass die Frau, die sie so bewunderte, ihre Mutter war.
    Maddie war von dieser Nachricht immer noch wie betäubt gewesen, als der Anwalt ihr im selben Atemzug mitgeteilt hatte, dass Eva Ware fünf Tage zuvor bei einem Autounfall mit Fahrerflucht ums Leben gekommen sei.
    Maddie war schwindlig geworden, und sie hatte sich in den nächsten Sessel fallen lassen. Nur bruchstückhaft hatte sie wahrgenommen, was der Anwalt ihr noch gesagt hatte – der letzte Wunsch ihrer Mutter … ein Flug nach New York … Verlesung des Testaments … sie müsse Anspruch auf ihr Erbe anmelden.
    Ihr Erbe?
    Sie versuchte, die Bedeutung dieser Nachricht zu erfassen, als der Anwalt sie mit einer weiteren Neuigkeit konfrontierte. Abgesehen von der Mutter, von der sie nichts gewusst hatte, hatte Maddie offenbar auch einen Onkel, einen Cousin und eine Schwester, genauer gesagt, eine Zwillingsschwester, Jordan Ware.
    Einige Sekunden lang hatte sie nichts mehr um sich herum wahrgenommen. Eine Schwester? Eine Zwillingsschwester, von der man sie gleich nach der Geburt getrennt hatte?
    Nein, das war zu viel. Das erinnerte doch zu sehr an einen Hollywoodfilm.
    Nein, das konnte sie einfach nicht glauben. Ihr Vater konnte sie unmöglich all die Jahre so sehr belogen haben. Maddie war aufgesprungen und dem Mann am anderen Ende der Leitung ins Wort gefallen. „Sie lügen. Sie wollen sich wohl einen Scherz erlauben oder mich über den Tisch ziehen. Nicht mit mir.“
    Ganz ruhig, als ob er mit dieser Reaktion gerechnet hätte, hatte der Anwalt sie aufgefordert aufzulegen und sich von der Telefonauskunft die Nummer der Anwaltskanzlei Fitzwalter and Carnegie in New York geben zu lassen. Maddie hatte erst einmal eine Viertelstunde hin- und herüberlegt.
    Sie konnte, nein, sie würde einfach nicht glauben, dass ihr Vater sie so belogen hatte. Der Mann, der er sie angerufen hatte, musste ein Betrüger sein. Sie war vor dem breiten Wohnzimmerfenster stehen geblieben und hatte hinausgeblickt auf das Land, das seit fünf Generationen den Farrells gehörte.
    Und dann hatte sie an Daniel Pearson gedacht, den Immobilienmakler, der sie schon seit sechs Monaten bearbeitete, sie solle die Ranch doch verkaufen. Es war allgemein bekannt, dass Maddie seit dem Tod ihres Vaters ein Problem damit hatte, sowohl die Ranch weiterzuführen als auch ihr Schmuckdesigngeschäft. Konnte Mr. Fitzwalter etwas damit zu tun haben? Aber inwiefern? Wenn sie tatsächlich etwas von ihrer Mutter erben würde, dann hätte sie es doch erst recht nicht nötig, die Ranch zu verkaufen, oder?
    Am Ende hatte die Neugier gesiegt, und das Gefühl, das ihr sagte, dass Mr. Edward Fitzwalter tatsächlich der war, für den er sich ausgab. Wie sich dann herausstellte, war das auch zutreffend. Sehr geduldig hatte er ihr alles noch einmal erzählt und ihr gesagt, dass ein Flug für sie bereits gebucht sei. Sie müsse nur am nächsten Tag zum Flughafen fahren und ihr Ticket dort abholen. Vom John-F.-Kennedy-Airport würde eine Limousine sie zur offiziellen Testamentseröffnung zum Anwesen der Wares auf Long Island bringen.
    Der Butler blieb vor einer mit edlem Holz getäfelten Doppeltür stehen. Maddies Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    Der Butler stieß die Tür auf. Maddie blieb auf der Schwelle stehen und blickte in den Raum, der vor ihr lag. Drei der vier endlos hohen Wände waren vom Boden bis zur Decke mit Bücherregalen bedeckt. Der Geruch von Bohnerwachs, altem Papier und Ledereinbänden vermischte

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