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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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sich mit dem Duft der Lilien, die in mehreren Bodenvasen im Raum verteilt waren. Vier schmale, hohe Buntglasfenster befanden sich in der Wand gegenüber der Tür und ließen nur wenig Licht herein. Auf der Fensterseite des Raumes befand sich ein Schreibtisch.
    Maddie holte tief Luft, trat ein und begrüßte die fünf Anwesenden nacheinander mit einem freundlichen Blick. Der Mann am Schreibtisch hatte eine Halbglatze und einen Schnurrbart. Das war sicher Mr. Fitzwalter. Als Nächstes richtete Maddie den Blick auf die drei Personen, die links vom Schreibtisch saßen.
    Fitzwalter hatte ihr ein paar Informationen zu jedem Familienmitglied gegeben. Der gut aussehende grauhaarige Mann in dem Ledersessel war sicherlich Carleton Ware, Evas Bruder. Carleton hatte mit Eva Ware Designs nichts zu tun. Er führte die Ware Bank, die von seinem Ur-Urgroßvater gegründet worden war und Zweigstellen auf ganz Long Island hatte. Carleton wohnte mit Frau und Sohn das ganze Jahr über hier in diesem Haus. Eva, die zwar das Haus zur Hälfte geerbt hatte, hatte in New York City gelebt. Carleton hatte braune Augen und erwiderte Maddies Blick distanziert und abschätzend. Der junge Mann an seiner Seite war bestimmt ihr Cousin Adam. Sein Haar war kastanienbraun, leicht gewellt und ziemlich lang. Sein Blick drückte Feindseligkeit aus.
    Laut Mr. Fitzwalter brachte Adam sich sehr intensiv bei Eva Ware Designs ein. Er arbeitete seit seinem Collegeabschluss in der Firma und war schon als Schüler von Eva angelernt worden. Fitzwalter hatte Adams Mutter Dorothy, die links von Carleton saß, als typische Dame der gehobenen Gesellschaft beschrieben. Ihre gesellschaftlichen Aktivitäten erstreckten sich bis nach Manhattan. Sie gehörte zum Vorstand mehrerer Wohltätigkeitsorganisationen und zum Spendenkomitee verschiedener Museen. Sie war hochgewachsen und schlank mit der Figur eines Models. Ihr Blick war um einige Grad kühler als der ihres Mannes, ihr Haar war perfekt gestylt, ihre Kleidung makellos. Herablassend erwiderte sie Maddies Blick.
    Maddie war auf einer Ranch aufgewachsen und hatte nie viel Zeit gehabt, sich mit Mode zu beschäftigen. Mit hellgrauer Stoffhose, besticktem Blazer aus Denim und knöchelhohen Lederstiefeletten war man für einen Geschäftstermin in Santa Fe perfekt angezogen. Sie richtete den Blick auf den kleinen, asiatisch aussehenden Mann, der am weitesten von Fitzwalter entfernt saß. Das musste Cho Li sein, Evas langjähriger Assistent. Er trug sein langes schwarzes, um die Stirn herum schon etwas schütteres Haar zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
    Er nickte Maddie zu und lächelte. Schließlich fasste sie sich ein Herz und wandte sich dem einzig vertrauten Gesicht zu – dem ihrer Zwillingsschwester.
    Auf dem langen Flug von Santa Fe hatte Maddie immer wieder versucht, sich diesen Augenblick vorzustellen. Aber sie hatte nicht damit gerechnet, so ein intensives Gefühl der Verbundenheit zu verspüren. Eine Sekunde lang vergaß sie fast zu atmen. Es war nicht, als ob sie in einen Spiegel blicken würde – nicht ganz. Jordan trug ein graues Kostüm mit türkisfarbener Bluse und sah aus wie aus einem Modemagazin.
    Doch abgesehen davon hatte die junge Frau, die sich jetzt von ihrem Stuhl erhob, die gleichen dunkelblauen Augen und die gleichen Gesichtszüge wie Maddie. Ihr modisch kurz geschnittenes Haar war honigblond, genau wie Maddies.
    Alles, was Fitzwalter am Telefon gesagt hatte, entsprach der Wahrheit. Maddie hatte tatsächlich eine Zwillingsschwester.
    Eine Schwester.
    Jordan brach das Schweigen als Erste, indem sie auf Maddie zutrat und ihre beiden Hände in ihre nahm. Maddie sah ihrer Schwester in die Augen – und las darin genau dasselbe, was sie empfand: Neugier, Vorfreude, Angst. Würden sie Gemeinsamkeiten entdecken? Würden sie sich überhaupt mögen?
    „Willkommen“, flüsterte Jordan. Zum ersten Mal, seit sie den Raum betreten hatte, fühlte Maddie sich ein wenig entspannter.
    Jordan drehte sich zu den anderen um.„Onkel Carleton, Tante Dorothy, Adam, Cho Li, das ist meine Schwester, Madison Farrell.“
    Einen Moment lang herrschte völlige Stille.
    Cho Li war der Erste, der etwas sagte. Er stand auf und verbeugte sich. „Es ist mir ein Vergnügen, Evas zweite Tochter kennenzulernen.“
    Maddie verbeugte sich ebenfalls.
    Dann erhob sich Carleton. „Wir bitten dich um Verständnis, Madison. Der Schock über den Tod meiner Schwester und die Nachricht, dass sie eine zweite Tochter hatte, die all

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