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Rasende Leidenschaft

Rasende Leidenschaft

Titel: Rasende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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Kopf. Sie trat vor den Spiegel und sah sich selbst in die Augen.
    „Du hast absolut keine Zeit für Jase Campbell“, sagte sie laut. Und er hat für dich garantiert auch keine, fügte sie im Stillen hinzu. Immerhin war Jase über drei Wochen im Ausland gewesen und hatte bestimmt in seinem Büro viel Arbeit nachzuholen.
    Maddie beugte sich vor und rubbelte ihr Haar trocken. Je mehr sie darüber nachdachte, desto sicherer wurde sie: Vernunft und Logik, das war die richtige Strategie. Niemand wusste das besser als sie. Auf der Ranch war sie damit auch immer gut gefahren.
    Es hatte gut getan, mit Jordan über ihre Sorgen wegen der Ranch zu sprechen. Wie lange konnte sie wohl noch auf Cashs Hilfe vertrauen? Maddie hoffte, dass Jordan vielleicht eine Idee haben würde, denn verkaufen wollte sie die Ranch nicht.
    Sie hängte das Handtuch zum Trocknen auf und schlüpfte in Jeans und T-Shirt. Wieder blickte sie nachdenklich in den Spiegel. Ihre Sorgen wegen der Ranch musste sie jetzt erst einmal vergessen. Jase Campbell war das Problem, das sie lösen musste. Bestimmt würde er doch verstehen, dass letzte Nacht ein Fehler gewesen war, der nicht noch einmal passieren durfte, oder?
    Als Jase hörte, dass die Badezimmertür geöffnet wurde, wollte er rasch den Blick abwenden, doch es gelang ihm nicht. Maddie hatte dieselben langen, schlanken Beine wie Jordan, doch ihr Gang war anders. Und auf Jordans Beine hatte er nie gestarrt. Die engen Jeans und das weiße T-Shirt schmiegten sich wie eine zweite Haut an den Körper, den er in der Nacht erkundet hatte. Jordan hatte er noch nie in so einem Outfit gesehen. Selbst wenn sie auf lässig machte, wirkte Jordan immer wie aus einem Modemagazin.
    Als Maddie vor dem Tresen, der das Wohnzimmer von der Kochnische trennte, stehen blieb, hob Jase den Kopf und sah Maddie ins Gesicht. Da erkannte er, was die beiden Schwestern wirklich voneinander unterschied.
    Dass sie tatsächlich Zwillingsschwestern waren, daran gab es wohl keinen Zweifel. Zu dumm, dass er den Zopf, der über Maddies Schulter fiel, so verdammt sexy fand. Immer wieder musste er den Impuls unterdrücken, danach zu greifen, ihn zu lösen und die Finger durch die seidigen Strähnen gleiten zu lassen.
    Jordan und Maddie unterschieden sich vor allem durch ihren Gesichtsausdruck. Jordan wirkte entspannter und lebhafter. Ihr Blick wirkte oft belustigt. Maddie dagegen schob oft das Kinn vor, und ihr Blick war so ernst, als müsse sie eine Brigade von Rancharbeitern befehligen. Jase konnte nicht umhin, die Entschlossenheit zu bewundern, die sie ausstrahlte.
    Er versuchte, sich in ihre Lage zu versetzen. Sie war nach New York gekommen, und was war passiert? Sie war in seinem Bett gelandet, und er hatte die Situation ausgenutzt. Bedenkenlos. Es spielte keine Rolle, dass sie sich keine Sekunde dagegen gewehrt hatte. Plötzlich hatte er das Bedürfnis, sie zum Lächeln zu bringen.
    „Wir müssen reden“, sagte sie.
    „Ja, das müssen wir. Wie möchtest du deinen Kaffee – schwarz oder mit Milch und Zucker?“
    „Schwarz.“
    „Sehr gut. Jordan nimmt immer mehr Milch und Zucker als Kaffee.“ Er füllte eine Tasse und reichte sie Maddie. „Erwartest du, dass ich mich für letzte Nacht entschuldige?“
    Sie musste husten und hätte um ein Haar ihren Kaffee verschüttet. „Nein“, erwiderte sie und hielt ihre Tasse mit beiden Händen fest. „Natürlich nicht.“
    „Gut.“ Er setzte sich auf einen hochbeinigen Hocker vor dem Tresen. „Es tut mir nämlich nicht leid, was da passiert ist. Dir etwa?“
    „Ich …“ Sie zögerte. „Ich denke schon, in gewisser Weise. Weil es alles komplizierter macht.“
    „Aber …?“
    Sie errötete. Jase konnte sich nicht erinnern, dass Jordan das jemals passiert wäre.
    „Aber andererseits tut es mir auch wieder nicht leid. Ich habe nämlich noch nie … Ich meine, es war …“
    Er lächelte wissend. „Ja, für mich auch.“
    Sie hätte seiner Frage ausweichen, ihn einfach belügen können. Aber das hatte sie nicht getan. Er bewunderte sie noch ein bisschen mehr.
    „Wenn wir gerade davon sprechen. Ich muss dich noch etwas fragen: Bist du geschützt? Ich habe nämlich kein Kondom benutzt.“
    Sie wurde schon wieder rot. „Ich nehme die Pille.“
    „Du hast also eine feste Beziehung?“ Jase war überrascht, wie sehr ihm dieser Gedanke zuwider war.
    „Nein.“ Wieder hob sie trotzig das Kinn. „Aber eigentlich geht dich das nichts an.“
    Er war erleichtert und gleichzeitig belustigt.

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