Rasende Leidenschaft
gefallen; das war das Letzte, woran er sich erinnerte. Ja, und dann hatte dieser Traum angefangen. Eine Geliebte hatte auf ihn gewartet, heiß vor Verlangen. Was sie in ihm ausgelöst hatte, hatte alles übertroffen, was er je erlebt hatte. Noch nie war er so erregt gewesen. Noch nie hatte er so begehrt.
Aber es war offenbar gar kein Traum gewesen.
Es war helllichter Tag. Von der Straße hörte man die Geräusche des Autoverkehrs. Das Haar seiner Geliebten kitzelte ihn am Kinn. Ihr Atem strich heiß über seine nackte Brust. Sie war sehr real. Genau wie das Verlangen, das ihn schon wieder erfüllte. Ein Sonnenstrahl fiel auf ihr zartes Schlüsselbein.
Er wusste genau, wie ihre Haut sich anfühlen würde, wenn er der Versuchung nachgäbe und die Linie mit dem Finger nachzeichnete.
Jase zwang sich, die Hitze zu ignorieren, die in ihm aufstieg. Diese Frau war also kein Traum. Diese Frau war echt. Und sie hatte Arme und Beine fest um ihn geschlungen.
Er begehrte sie immer noch. Geradezu verzweifelt. Ihr Mund war ganz nah, kaum einen Atemzug entfernt. Sein Bein lag schon zwischen ihren Schenkeln, und er konnte spüren, dass sie bereit war. Mehr als alles andere wünschte er sich, sie noch einmal zu besitzen.
Nein. Jase packte Maddie bei den Schultern und löste sich weit genug von ihr, um ihr Gesicht genauer betrachten zu können. Ihre Augen waren blau, aber dunkel, fast violett. Und sie wirkten sehr vertraut. Die Farbe, die Form … das waren Jordans Augen. Und sie hatte auch Jordans Gesicht. Aber … Er sah sie forschend an.
„Du bist nicht Jordan.“
Ihr Duft war ganz anders. Jordan duftete immer nach einem exotischen französischen Parfum. Diese Frau duftete nach Blumen und Sommer. Außerdem war Jordans Haar nicht lang genug, um einen Zopf daraus zu flechten.
Außerdem … Zwischen ihm und Jordan hatte es nie auch nur im Entferntesten so etwas wie sexuelle Anziehung gegeben.
Diese Augen. Verflixt, wie sie ihn ansah. Sie begehrte ihn. Er konnte an ihrem Hals sehen, wie ihr Puls schlug. Wer auch immer sie war, er könnte sie noch einmal haben. Jetzt sofort. Jase war eigentlich kein Mann, der handelte, ohne zu überlegen. Aber einen Moment lang war er gefährlich nah daran …
Er packte ihre Schulter noch etwas fester. „Wer bist du?“, fragte er. „Und was machst du in meinem Bett?“
Jases barscher Ton riss Maddie aus ihrer Trance. Seine blaugrünen Augen hatten sie zu sehr fasziniert. Vor einem Augenblick noch war sie sicher gewesen, dass er sie wieder küssen würde. Und sie hatte es sich gewünscht. Mehr noch, sie hatte ihn dazu herausgefordert. Aber dann hatte er es doch nicht getan. Und jetzt wirkte er ganz ernüchtert. Er stellte Fragen. Nun, vielleicht hatte er ein Anrecht darauf. Sie jedoch auch.
Sie wich zurück. Eigentlich wollte sie das Bett verlassen, doch sie war nackt. Suchend tastete sie unter Bettdecke nach ihrem Tanktop. Vergeblich.
„Ich warte immer noch auf eine Antwort“, sagte er, diesmal belustigt.
Trotzig reckte Maddie das Kinn. Die Situation war keineswegs lustig. „Ich dachte, ich könnte hier schlafen. Als ich gestern Abend ankam, war ich fast blind vor Erschöpfung und habe wohl das falsche Bett erwischt. Hast du eine Ahnung, in wie vielen Flugzeugen ich in den letzten drei Tagen gesessen habe?“
„Bestimmt nicht in so vielen wie ich. Suchst du zufällig das hier?“
Sie blickte auf, gerade rechtzeitig, um das Tanktop aufzufangen, das er ihr zuwarf. Dann richtete sie den Blick auf seinen Körper. Ein großer Fehler. Er lag jetzt auf der Seite und stützte den Kopf auf. Die Bettdecke verhüllte ihn gerade mal von der Taille abwärts.
Ihr Verlangen war so intensiv, dass es sie fast betäubte. Warum nur passierte ihr das? Verwirrt wendete Maddie den Blick ab und versuchte, sich irgendwie mit dem Tanktop zu bedecken. Um einen klaren Kopf zu bekommen, müsste sie erst einmal das Badezimmer erreichen. Aber die Tür befand sich auf der anderen Seite des Betts. Es gab einfach keine Möglichkeit für einen halbwegs würdevollen Abgang.
„Du hast immer noch nicht meine Frage beantwortet. Wer bist du?“
Sie sah ihn böse an. Es schien ihm Spaß zu machen. „Ich bin Jordans Zwillingsschwester, Evas zweite Tochter.“
Mit einer gewissen Genugtuung bemerkte sie, dass der belustigte Ausdruck aus seinem Gesicht schwand.
„Da musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen. Jordan hat keine Zwillingsschwester.“
„Doch, hat sie. Wir wurden als Babys getrennt und
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