Rasende Leidenschaft
schlafen.
Zunächst jedoch musste er sich zurücknehmen. „Hat Jordan eigentlich erwähnt, dass sie ein Stück außerhalb der Stadt ein Pferd hat?“, fragte er.
„Nein.“
Endlich drehte Maddie sich zu ihm um. Ihr Blick drückte Überraschung und Neugier aus.
„Einen Hengst. Sie hat ihn gekauft, als sie nach New York City zog. Er heißt Julius Cäsar.“
Maddie sah ihn ungläubig an. „Mein Pferd heißt Brutus. Was für ein Zufall.“
„Jordan hat Pferde schon immer geliebt. Sie hat mit dem Reiten angefangen, als sie sechs war. Sie ist unglaublich begabt. Sie hat an vielen Turnieren teilgenommen.“
Maddie wirkte plötzlich sehr nachdenklich.
„Ein Königreich für deine Gedanken.“
„Es ist nur … irgendwie merkwürdig. Vielleicht Ironie des Schicksals.“
„Wieso?“
„Ich reite gern und lebe sehr gern auf der Ranch. Aber am liebsten entwerfe ich Schmuck. Jordan scheint eine Schwäche für Pferde zu haben, wie mein Vater. Sie scheint auch seine Vorliebe für Romane, die im Cowboymilieu spielen, zu teilen. Ich habe mir ihre Bücherregale angesehen.“
„Meinst du, deine Eltern haben sich jeweils für die falsche Tochter entschieden?“
Maddie nickte.
Jase wusste, es war ein Fehler, doch er nahm Maddies Hand und hielt sie fest. „Ich glaube kaum, dass deine Eltern das so empfinden würden.“
Jase verstand sie. Maddie verspürte plötzlich einen dicken Kloß im Hals. Obwohl er Maddies Hand nur ganz sacht hielt, spürte sie ganz genau den Druck jedes einzelnen seiner Finger. Diesmal jedoch löste seine Berührung keine heißen Schauer der Leidenschaft in ihr aus. Diesmal war es etwas anderes, etwas, das mit Wärme und Geborgenheit zu tun hatte. Er beugte sich vor und strich ganz sacht mit seinen Lippen über ihre.
Ohne zu denken, hob sie die andere Hand, um – ihn wegzustoßen? Ihn festzuhalten?
Bevor sie einen Entschluss fassen konnte, zog er sich zurück. „Glaubst du, du kannst drei Block weit zu Fuß gehen?“, fragte er.
Maddie blickte skeptisch auf ihre Füße. „Garantieren kann ich nicht dafür, aber lass es uns versuchen.“
Er lächelte schelmisch. „Jordan zieht für den Weg zur Arbeit immer Turnschuhe an. Die High Heels hat sie in der Tasche.“
Maddie sah ihn erbost an. „Das hättest du mir auch früher sagen können.“
„Es sind nur noch ein paar Blocks.“ Jase gab dem Taxifahrer zwei Geldscheine. Dann nahm er Maddie bei der Hand und zog sie mit sich auf den Bürgersteig. Sofort wurden sie von der Masse der Passanten verschluckt. Der Geräuschpegel war so hoch, dass sie sich kaum verständigen konnten.
„Wie geht’s mit den Schuhen?“, rief Jase.
„Ich fühle mich fantastisch – außer beim Gehen.“ Maddie sah ihn entschlossen an. „Aber dass ich, wenn ich gleich das Geschäft betrete, nicht wie ein Landei aussehen werde, das ist mir die Schmerzen wert.“
„Das wird kein Problem sein. Aber vergiss nicht, welche Rollen wir ihnen vorspielen wollen.“
„Ich werde mich selbst spielen: Eva Wares andere Tochter.“
Jase nahm Maddies Hand, führte sie an seine Lippen und küsste ihre Finger. „Und ich deinen Lover.“
Ein heißer Schauer überlief sie, doch sie war entschlossen, sich nicht von Jase ablenken zu lassen.
Plötzlich blieb sie stehen. Ein überraschter Passant stieß sie im Vorbeigehen an.
Jase packte sie bei den Schultern und zog sie auf die Seite. „Was ist los?“
„Ich habe die Ohrringe vergessen.“
„Nein, du trägst doch welche.“
Sie schüttelte den Kopf. „Die wollte ich gegen ein Paar von Eva austauschen. Mein Stil ist so … anders. Neben ihrem Schmuck sieht meiner so …“ Sie suchte nach dem richtigen Wort.
„Sie sind wunderschön.“ Jase berührte einen ihrer hufeisenförmigen Ohrringe.
Plötzlich konnte sie nicht mehr klar denken. Jase würde sie wieder küssen. Sie sah es an seinem Blick, und sie spürte, wie ihr Widerstand schmolz. Sie nahm nichts mehr um sich herum wahr: Ihre ganze Aufmerksamkeit galt Jase.
Seine Hände glitten über ihre Arme, ihre Schultern, ihren Hals. Dann hielt er ihren Kopf fest. Maddie kam es wie eine Ewigkeit vor, seit er sie das letzte Mal berührt hatte. War es wirklich erst ein paar Stunden her?
Er strich mit den Daumen über ihr Kinn. „Ich möchte dich küssen. Ich dachte, ich könnte warten, bis wir wieder im Apartment sind. In meinem Bett. Aber ich kann nicht.“
Er beugte sich vor, ganz langsam, bis ihre Lippen einander fast berührten. Dann verharrte er
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