Rasende Leidenschaft
abwartend.
Maddie war wie betäubt. Sie wusste, sie sollte ihn zurückweisen. Sie war doch so stolz auf ihre Selbstbeherrschung, auf ihren kühlen Verstand. Aber sie hatte noch nie einen Mann so sehr begehrt. Die kleinste Berührung oder auch nur ein Blick von ihm genügte, und ihr wurde heiß. Es war wie eine primitive Gewalt, die von ihr Besitz ergriff, ohne dass sie etwas dagegen tun konnte.
„Ich auch nicht“, hörte sie sich sagen, und dann schob sie die Hände unter sein Jackett und umarmte ihn. Endlich, endlich berührten sich ihre Lippen, erst vorsichtig, dann fordernd. Aus prickelnden Schauern wurde heißes Verlangen.
Dieser Kuss war so viel mehr, als sie erwartet hatte. Was in der Nacht geschehen war, war eher wie ein Traum gewesen. Das hier war die Wirklichkeit. Maddie empfand jede Berührung unglaublich intensiv – die harten Muskeln von Jases Körper, die kalte Schaufensterscheibe in ihrem Rücken, Jases Zähne auf ihrer Unterlippe, die Wärme seiner Hand, als er sie unter ihre Jacke schob und ihre Brüste berührte. Wie sollte sie diesem Mann widerstehen?
Jase ließ seine Hände an ihrem Körper auf und ab gleiten. Ihm war, als habe er sein Leben lang darauf gewartet, sie zu berühren. Sie machte ihn verrückt. Anders war sein Verhalten nicht zu erklären. Nicht, dass er nicht schon früher gefährlich gelebt hätte oder Risiken eingegangen wäre. Er verdiente ja seinen Lebensunterhalt damit. Aber er hatte sich dabei immer unter Kontrolle gehabt. Maddie Farrell brachte ihn dazu, diese aufzugeben.
Maddie schmiegte sich an ihn. Der Stoff ihres Kleids war so dünn. Die Verlockung war so groß. Er wollte sie aus diesem Kleid schälen. Nichts wünschte er sich mehr.
Sie standen in einer belebten Straße mitten in Manhattan. Jase war sich dessen zwar bewusst, doch der Boden unter ihm schien zu schwanken. Jase verfluchte sich selbst, weil er sich wie ein Teenager benahm. Zum Teufel mit Maddie, weil sie ihn dazu brachte. Doch alles, was er wollte, war sie.
Als er sich endlich darüber klar wurde, dass er womöglich gleich völlig die Kontrolle verlieren könnte, war er so geschockt, dass er die Kraft fand, sich von Maddie zu lösen. Er machte einen Schritt rückwärts, hätte Maddie jedoch bestimmt erneut an sich gerissen, wäre nicht in dem Augenblick eine Passantin an ihm vorbeigegangen, um das Geschäft hinter ihnen zu betreten.
Jase machte noch einen Schritt von Maddie weg. Er hatte die Situation nicht mehr im Griff, und das machte ihn sprachlos.
Maddie brach als Erste das Schweigen. „Das ist einfach lächerlich.“
Jase musterte sie. Die Verletzlichkeit, die sie ausstrahlte, war ihm bisher gar nicht aufgefallen. Er wünschte sich verzweifelt, sie zu berühren, und genau deshalb schob er die Hände in die Taschen seiner Jeans. „So würde ich das nicht nennen.“
„Ich verstehe nicht, was da mit uns passiert.“
„Stimmt. Es ist ein Rätsel.“
„Wir sind mitten auf einer belebten Straße und alles, woran ich denken kann, ist, dass ich dich küssen will.“
„Mir geht es genauso.“
Sie sah ihn kritisch an. „Das macht es noch schlimmer. Wir müssen dieses Problem irgendwie lösen. Was sollen wir tun?“
Jase starrte auf Maddies Lippen. Dann zwang er sich, ihr in die Augen zu sehen. „Ich denke, wir beide kennen die Antwort auf diese Frage.“
„Ich will das nicht. Das macht alles noch komplizierter. Ich habe schon genug Probleme.“
„Ich auch.“
Jase lächelte angestrengt. „Ich schätze, wir müssen das jetzt einfach erst einmal verdrängen. Übrigens ist die Schmuckboutique schon seit einer Viertelstunde geöffnet. Ich schlage vor, wir reden später weiter.“
Maddie hob das Kinn. „Na schön. Wir konzentrieren uns jetzt also ganz auf die Ermittlungen.“
Sie reihten sich wieder in das Gedränge auf dem Bürgersteig ein. „Ich wollte dir schon im Auto sagen, dass ich weiß, was wir als Erstes tun sollten.“
Jase erwiderte ihren Blick. „Schieß los.“
„Ich denke, wir haben zwei Ziele: Du bist vor allem daran interessiert, wer von den Angestellten für den Einbruch verantwortlich ist. Daran bin ich natürlich auch interessiert, ich möchte aber auch so viel wie möglich über Eva erfahren, und ich möchte wissen, ob es jemanden gab, dem sie sich anvertraute.“
„Jemand, der vielleicht von dir wusste?“
Maddie nickte. „Je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr glaube ich, dass sie einen Vertrauten oder eine Vertraute gehabt haben muss. Diese Person
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