Rasende Leidenschaft
bestimmte Person im Verdacht hatte, dann muss man wohl davon ausgehen, dass sie ihn oder sie irgendwann darauf angesprochen hat. Ich wette, das hat sie nicht im Geschäft gemacht. Aber vielleicht hat sie Zeit und Ort des Treffens in ihrem Kalender notiert.“
Jase überlegte. „Du könntest recht haben. Sie kam zu mir ins Büro und gab mir den Auftrag, weitere Ermittlungen anzustellen. Und sie sagte, ich solle nichts davon Jordan gegenüber erwähnen, bis wir einen konkreten Verdacht hätten.“
„Siehst du? Sie wollte ganz besonders diskret vorgehen.“
Zu diskret, dachte Jase. Andernfalls würde sie jetzt vielleicht noch leben .
Er deutete auf die Kekse, die immer noch auf dem Tresen lagen. „Wirst du die noch essen?“
„Bedien dich.“
Er nahm einen Keks und biss hinein. Maddie versuchte, ihn zu manipulieren. Er wusste, was eine Frau anstellte, wenn sie etwas erreichen wollte. Schließlich war er mit Mutter und Schwester aufgewachsen. Aber er musste zugeben, dass Maddie recht hatte. Evas Terminkalender war ein guter Tipp, und Maddie hatte eine denkbar günstige Ausgangsposition. Außerdem würde sie so oder so herumschnüffeln, ob ihm das nun passte oder nicht. Wenn Jordan hier wäre, wäre es nicht anders. Die beiden waren so neugierig wie Alice im Wunderland.
Maddie beugte sich vor. „Mein Vater hat immer gesagt, zwei Köpfe denken besser als einer. Immer, wenn es Probleme auf der Ranch gab, hat er mit unserem Nachbarn Jesse Landry darüber geredet. Später, als Jesse nicht mehr lebte, mit Cash und mir.“ Sie strahlte Jase an. „Gib es zu. Du könntest meine Hilfe gebrauchen.“
Jase musste lächeln und hatte schon wieder Mühe, nicht an das Eine zu denken, wenn er sie ansah. Er würde lernen müssen, damit umzugehen, dass Maddie diese Wirkung auf ihn hatte, und er musste das in den Griff bekommen, wenn er sie beschützen wollte.
„Also gut, ich bin einverstanden, aber ich werde die ganze Zeit bei dir bleiben.“
Maddie riss die Augen auf. „Die ganze Zeit?“
„Die nächsten drei Wochen – oder bis wir mit den Ermittlungen fertig sind – werde ich an deiner Seite sein.“
„Unmöglich. Damit machst du alles kaputt. Du leitest eine Sicherheitsfirma. Niemand wird unbefangen mit mir reden.“
„Jordan hat mich oft auf Weihnachtsfeiern und dergleichen in Evas Apartment geschleppt. Die Leute kennen mich als Jordans Freund und Untermieter. Beruflich war ich nur nach Geschäftsschluss bei Eva Ware Designs. Es hat mich also keiner der Angestellten gesehen. Und als Eva mir den Ermittlungsauftrag gab, da kam sie zu mir ins Büro.“
„Aber das erklärt nicht, weshalb du mir auf Schritt und Tritt folgen wirst.“
Jase lächelte sexy. „Nun ja, wir haben uns zwar gerade erst kennengelernt, aber es war Liebe auf den ersten Blick, und ich halte es keine Sekunde ohne dich aus, zumal du nur für drei Wochen hier bist.“
6. KAPITEL
Wie nicht anders zu erwarten, herrschte dichter Verkehr, und sie kamen nur im Schneckentempo vorwärts. Aus dem Augenwinkel sah Jase, dass Maddie mit großen Augen aus dem Seitenfenster blickte und den Hals verdrehte. Für sie war schließlich alles neu, was für ihn längst selbstverständlich war: die Gebäude, die vielen Menschen, der Geruch von heißem Asphalt, Mülltonnen und Autoabgasen.
Er blickte auf seine Armbanduhr. Es war schon fast zehn. Sie hätten auch zu Fuß gehen können, doch angesichts des Problems, dass Maddie schlecht in Jordans hochhackigen Schuhen laufen konnte, hatte er lieber ein Taxi gerufen. Jetzt steckten sie im Stau fest. Zu Fuß wären sie längst da gewesen.
Er drehte sich zu Maddie um. Fasziniert beobachtete sie einen berittenen Polizisten. Seit sie das Haus verlassen hatten, hatten sie beide kein Wort mehr gesprochen. Maddie war damit beschäftigt, alle Eindrücke in sich aufzunehmen, und er selbst war froh gewesen, nicht mehr allein mit ihr zu sein. Sie würden früher oder später wieder ins Apartment zurückkehren müssen, und dann würden sie, ob es nun vernünftig war oder nicht, miteinander im Bett landen.
Noch nie hatte eine Frau Jase so sehr in ihren Bann gezogen. Ständig musste er sich beherrschen, um nicht etwa die Hände nach ihr auszustrecken, ihr eine Haarsträhne hinters Ohr zu schieben oder mit der Fingerspitze über ihren Hals zu streichen.
Aber das wäre nicht genug. Er brauchte mehr. Und er würde es sich nehmen. Und wenn es der größte Fehler in seinem Leben wäre, er würde noch einmal mit Maddie Farrell
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