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Rasheed, Leila

Rasheed, Leila

Titel: Rasheed, Leila Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rueckkehr nach Somerton Court
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Klavierstücks.
    Mrs Cliffe hielt nachdenklich inne. Vielleicht sollte sie hinaufgehen und sich vergewissern, dass auch im Musikzimmer alles verriegelt war. Andererseits – wenn die jungen Damen zu dieser nächtlichen Stunde zu üben wünschten, wollte sie nicht stören.
    Sie ging weiter zu ihrer Wohnstube. Als sie eintrat, schlug die Standuhr gerade elf, und als sie die Lampe abstellte, klopfte es an der Tür.
    Mrs Cliffe zögerte nur einen Augenblick, bevor sie sich umdrehte und die Tür öffnete.
    »Guten Abend, Lord Westlake«, sagte sie völlig ruhig, obwohl es keinen triftigen Grund gab, warum der Herr des Hauses zu dieser nächtlichen Stunde den Dienstbotentrakt aufsuchen sollte. Sie trat einen Schritt zurück, um ihn hereinzulassen, und nach einem kurzen Blick nach links und rechts in den Gang schloss sie die Tür hinter sich. Dann wandte sie sich ihrem Herrn zu, der verlegen mitten im Raum stand.
    »Wollen Sie sich nicht setzen, Sir?«
    Lord Westlake verzog das Gesicht. »Rosaline«, begann er, dann stockte er. »Mrs Cliffe. Sie sind sicher überrascht, mich um diese Zeit hier zu sehen.«
    Zu ihrer eigenen Verblüffung musste Mrs Cliffe lächeln. Er war wie immer – selbstvergessen. »Eigentlich nicht«, erwiderte sie.
    »Ich bin gekommen, um … nun ja, um mich zu entschuldigen.«
    »Bitte setzen Sie sich doch. Es schickt sich nicht, wenn ich in Ihrer Gegenwart sitze, außer, Sie tun es auch; meine Füße sind müde.«
    Lord Westlake setzte sich hastig in einen der Sessel bei dem halberloschenen Kaminfeuer. Mrs Cliffe ließ sich auf einem einfachen Stuhl nieder.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, wofür Sie sich bei mir entschuldigen sollten«, nahm sie das Gespräch wieder auf.
    »Für diese Hochzeit natürlich. Es muss – ich weiß, es muss ein Schock für Sie sein.«
    Rosaline starrte in den Kamin. Die Asche war fast schon kalt.
    »Die Hochzeit bedeutet eine Menge zusätzlicher Arbeit für das Personal, aber daran lässt sich nichts ändern. Schuld war der Telegrammdienst.«
    »Sie wissen, was ich meine«, entgegnete er.
    Rosaline dachte daran, es abzustreiten. Aber sie kannten sich schon viel zu lange, um anders als ehrlich miteinander umzugehen.
    »Ich glaube, ich weiß, was Sie meinen.« In ihren Füßen bohrte ein dumpfer Schmerz, und sie wünschte sich nichts mehr, als in ihrem Bett zu liegen und zu schlafen. Sie hatte einen langen Tag hinter sich. »Aber ich versichere Ihnen, für eine Entschuldigung gibt es keinen Anlass. Ich verstehe die Notwendigkeit dieser Heirat.«
    »Sie verstehen die Gründe besser als jeder andere, glaube ich. Die Bücher des Anwesens …«
    »… geben Anlass zur Sorge.«
    »… sind eine Katastrophe.« Er beugte sich vor und blickte finster vor sich hin. »William hat uns fast ruiniert. Ich hatte keine Ahnung, dass er dermaßen unfähig ist, mit Geld umzugehen. Wenn er so weitermacht, sind wir in einem Jahr bankrott.«
    Mrs Cliffe betrachtete ihre Hände.
    »Ich habe gehört, der verstorbene Mr Templeton hat sein Vermögen im Finanzwesen gemacht.«
    Lord Westlake sprang unvermittelt auf.
    »Sie dürfen mich nicht für einen Schuft halten. So ist es nicht. Fiona ist eine liebenswerte Frau, und ich glaube, sie ist mir wirklich zugeneigt.«
    »Das ist sie ganz bestimmt.«
    »Außerdem brauchen die Mädchen eine Mutter. Sie sollen dieses oder nächstes Jahr in die Gesellschaft eingeführt werden, und ich habe das Gefühl, es war nicht richtig, mit ihnen so lange in Indien zu bleiben. Ich hoffe, ich habe ihnen nicht die Chancen verdorben. Zumindest Ada hat das Aussehen und den Charme, um eine wirklich gute Partie zu machen, mit einer treibenden Kraft wie Fiona hinter sich.« Mit gerunzelter Stirn blickte er zu Boden, dann auf zu ihr. »Glauben Sie, dass ich richtig gehandelt habe, Rosaline? Sagen Sie es mir ehrlich, als Freundin.«
    Mrs Cliffe ließ sich bei der Suche nach den richtigen Worten Zeit.
    »Ich glaube, Sie haben genau das Richtige getan«, sagte sie dann. »Somerton Court darf nicht untergehen, nur weil ein Einzelner törichte Ausgaben macht. Und ich habe nie mehr von Ihnen erwartet oder erhofft. Das wissen Sie.« Der Ausdruck von Dankbarkeit in seinen Augen war überwältigend. »Aber ich hoffe, Sie können etwas für Rose tun.«
    Lord Westlake setzte sich wieder. »Ja, Rose«, murmelte er und senkte den Blick wieder zum Boden. »Ich habe sie in der Eingangshalle gesehen. Unverkennbar. Sie ist sehr gut geraten, wie es aussieht.«
    »Ja, das ist sie.« Mrs Cliffe

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