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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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damit etwas anfangen. Alles, was du wissen musst, steht dort drauf.«

Kapitel 4

    Auch das Paradies hat seine Tücken.

    M ein Blick fällt auf den Zettel in meiner Hand. Was hat Claire gesagt?
    »So, ich geh jetzt duschen, vielleicht beantwortet das ja deine Frage und du nervst mich nicht so viel.«
    Von wem sie das Buch gestohlen hat, wollte ich wissen. Ich betrachte den Zettel etwas genauer. Mein Name springt mir förmlich ins Auge, mein Name und einige Zeilen, die darunter stehen.
    Rashen – Untergebener des Fürsten Pragaz 1788 bis 1995. Danach zum Oishine degradiert. Auffällige Verhaltensweisen: Arrogant, hält sich für den Fürst persönlich, zeigt Schwächen für starke Frauen, die nicht gleich bei seinem Anblick in Ohnmacht fallen. Letzte bekannte Bannung: 2. April 1995 bis 24. April 1995 Ezra Malovic.
    Ezra, dieses Miststück. Ein freudloses Lächeln huscht über meine Züge, ich schließe für einen Moment die Augen und versuche mich an die brünette Hexe aus der Ukraine zu erinnern. Sie war die Erste und die Einzige, die mich bannte.
    Lang, lang ist es her …
    Die schwungvollen Buchstaben, die ineinander übergehen, der leicht sarkastische Tonfall, der hinter jeder Zeile steckt. Ich stutze.
    Halskette seiner Mutter, Oishine-Buch, schwierig zu bannen, da er nicht so dumm ist, wie er eigentlich sein sollte.
    Ich kenne diese Handschrift.
    Es ist die Handschrift meines Bruders.
    Irgendetwas explodiert in meinem Körper. Irgendetwas, das ich eindeutig als ein menschliches Gefühl einordne, das mir aber ziemlich gut gefällt. Wut. Hass. Gut so. Ich knülle aufgebracht das Papier zusammen, reiße die Tür auf und folge meinem Instinkt zu dem Wassergeräusch, das hinter einer nahegelegenen Wand zu hören ist.
    Erst als ich den passenden Eingang gefunden, die Tür aufgestoßen und ein erschrockenes Quietschen einer nackten Claire vernommen habe, komme ich endlich zu mir.
    Schnaufend starre ich auf die Umrisse ihres Körpers, an dem das Wasser herabrinnt. »Sag mal, spinnst du?!«, kreischt sie, hat ganz ihre Coolness abgelegt und funkelt mich entrüstet an.
    Ich mache mir nicht die Mühe, wegzusehen. Ich habe nackte Frauen schon mehr als einmal gesehen, ihr Körper weist da keine allzu großen Besonderheiten auf.
    Sie dreht den Wasserhahn zu, öffnet die Duschkabine, aus der sofort Wasserdampf emporsteigt, gleitet heraus, kommt wie ein nackter Windhund auf mich zugeschossen und klatscht die flache Hand gegen meine Wange.
    Autsch. Ich nehme das mit der verlorenen Coolness zurück.
    Ihre eigenen Wangen sind nicht minder gerötet, als sie mit bebendem Körper vor mir stehen bleibt und allem Anschein nach eine Entschuldigung erwartet. Ich schaue ihr fest in die Augen, hebe leicht die Brauen.
    Das scheint sie noch wütender zu machen.
    »Was fällt dir ein?!«, zischt sie, versucht nicht mal, ihre schmale Gestalt vor meinen Blicken zu verstecken.
    »Woher hast du das?«, frage ich stattdessen kalt und halte ihr den Zettel unter die Nase.
    Ihr Mund verzieht sich zu einem äußerst trockenen Lächeln. Ihre harten Wangenknochen betonen ihre eingefallenen, mageren Gesichtszüge noch mehr, so dass ihre Augen noch größer wirken, als sie es ohnehin schon sind.
    »Arschloch.«
    Gut, wenn sie dieses Spiel spielen will, kann sie es gerne haben, darin bin ich schon immer ein wahrer Meister gewesen.
    »Schlampe.«
    Sie schnaubt verächtlich, zieht ihre dünnen Augenbrauen zusammen und lässt ihre Zunge wie die einer nervösen Schlange über ihre Lippen gleiten, als ich mich zu ihr herunterbeuge. Mein warmer Atem tastet ihre Haut ab. Claire fröstelt, was mir ein kleines, bösartiges Lächeln entlockt.
    »Du willst doch nicht, dass ich wütend werde, oder, Air ?«
    Ich betone ihren Künstlernamen.
    »Du willst doch nicht, dass ich dich zu einem Krüppel mache, falls du mich anfasst, oder, Rashen ?«, ahmt sie meinen Tonfall nach und weicht keinen Zentimeter vor mir zurück. Als ob Claire meine Männlichkeit antasten würde. Lächerlich.
    Ihr Körper dampft, einige Tropfen perlen sich auf ihrer zarten Haut. Ich starrte auf die Kuhle ihres Halses, sehe den heftigen Pulsschlag, das Pochen ihrer Ader. Ihre Wärme überträgt sich auf meinen nackten Oberkörper, Hitze durchschießt mich wie siedend heiße Lava. Ich ignoriere dieses beschissene Gefühl.
    »Sag mir einfach nur einen Namen, Schätzchen.«
    Ich lasse keinen Zweifel daran, dass mir nicht mehr nach Spielen zumute ist.
    Sie schweigt.
    »Sein Name.«
    Ich möchte es aus

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