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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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schnaubt, pustet sich die verirrte Haarsträhne aus den Augenwinkeln und funkelt mich aufgebracht an. Ein kleines, rothaariges Biest.
    »Privater Lapdance, mehr nicht. Und wehe du schnüffelst an meiner Unterwäsche, während ich weg bin, du wärst nicht der Erste …«
    Ihre Miene hellt sich schlagartig auf, als sei eine längst verdrängte Erinnerung aus ihrem Unterbewusstsein aufgetaucht. Mit einem Glucksen schiebt Claire sich an mir vorbei auf die Tür zu. Der Duft nach Meer und Sommer folgt ihr, umnebelt meine Sinne. Kein billiges Parfum, es ist ihr Eigengeruch.
    Ich folge mit den Augen ihren geschmeidigen Bewegungen, dem leicht provozierenden Wackeln ihres Hinterns.
    »Ach, und Rashen?«, Claire dreht sich langsam zu mir um. Abwartend sehe ich sie an. Ihre Hand gleitet sanft in den Hosenbund zwischen ihre Beine, immer tiefer und tiefer. Mit ihrer winzigen Zunge fährt sie sich zeitlupenartig über die Lippen, ihr Blick ist eindringlich, visiert mich an. Verdammt, sie ist gut. Ich halte die Luft an.
    Mit einem anzüglichen Grinsen holt sie das Bernsteinmedaillon hervor. Aus ihrer Unterwäsche, woher denn sonst?
    »Mach dir keine Sorgen um dein Familienerbstück, ja?«
    Eine Kusshand, dann ist sie verschwunden und lässt mich mit einem Stück Papier, jeder Menge Dessous und einigen Fragen zurück.

Zwischenspiel II

Claire.

    I ch erwachte ein weiteres Mal schweißgebadet. Mein Atem ging stockend, mein Brustkorb hob und senkte sich in einem unregelmäßigen Takt, während mein rasender Herzschlag in meinen Ohren dröhnte. Verdammt, nicht schon wieder dieser Traum!
    Ich brauchte einige Sekunden, um mich zu orientieren. Schreibtisch, Röhrenfernseher, Bücherregal, Johnny Depp an der Wand. Mein neues Zuhause, seit ich aus der gemeinsamen Wohnung mit James ausgezogen und in eine Zweier-M-WG eingezogen war. James … Ein Stein legte sich auf meine Brust, gleichzeitig normalisierte sich mein Pulsschlag. James, mein Verlobter, war tot. Er war nicht gefangen in einer Feuerwand, die seine schwarzen Haare versengte. Kein fratzenartig verzerrter Mund, keine weit aufgerissenen Augen … Wieso brachte mich dieser Traum nun schon seit Wochen um den Schlaf?
    Plötzlich spürte ich eine unheilvolle Bedrohung in der Luft meines kleinen Zimmers. Ich kniff die Augen zusammen und starrte angestrengt auf den Schemen in der Tür. Scheiße. Ich war nicht allein hier.
    »Na, schlecht geträumt, Claire Coggswell?«
    Die Stimme ließ meinen Körper vor Anspannung vibrieren. Tief, männlich, eiskalt, gefühllos. Wie war dieser Kerl in meine Wohnung gekommen, und warum kannte er meinen Namen? Ein geistesgestörter Kunde? Nein, unmöglich. Niemand kannte meine wahre Identität. Meine Gedanken überschlugen sich. Außer den Messern in der Küche gab es nichts, womit ich mich hätte wehren können. Das Pfefferspray lag unerreichbar in meiner Handtasche im Schrank.
    »Ich glaube, der Albtraum ist noch nicht vorbei«, erwiderte ich mit seltsam fester Stimme. Als ob meine innere Unruhe kanalisiert und in Schlagfertigkeit umgewandelt würde. Der Schemen lachte kehlig.
    »James hat nicht so viel Eier wie du.«
    »James ist tot.«
    »Nicht in meiner Welt, Süße. Was glaubst du, woher der Traum der letzten Wochen stammt? Tut mir leid, aber ich musste dir einfach zeigen, was die Seele deines Prinzen durchmacht.«
    Mein Herz donnerte hart gegen meinen Brustkorb. Wieso wusste er von meinen Träumen? Ich hatte mit keiner Menschenseele darüber gesprochen.
    »Wer … wer bist du?«
    »Oh, wie unhöflich von mir. Breche nachts in deine Wohnung ein, stelle mich nicht einmal vor und behellige dich mit James, der seit seinem Ableben im Tartarus verweilt. Mein Name ist Levathian, Paktsdämon von Beruf.« Die Flamme eines Feuerzeugs enthüllte für einige Sekunden das Gesicht des Schemens: Ich erkannte die Enden eines weißen Hemdkragens, dunkle Bartstoppeln und rotglühende Augen. Eine flache, helle Narbe verlief von seiner Schläfe nach hinten bis zur Ohrmuschel.
    »Und ich dachte immer, Dämonen hätten keinen Körper«, murmelte ich vor mich hin, was diesem Wesen nicht zu entgehen schien. Ich hatte mich nie sonderlich mit Dämologie befasst, der allgemeine Glaube daran war nicht weit verbreitet. Aber jeder von uns hatte schließlich den Exorzist gesehen und kannte die gängigen Klischees. Der gutaussehende Schatten in meiner Tür gehörte definitiv nicht dazu.
    »Stimmt, ich hab mir den auch nur ausgeliehen. Ich darf doch?«, fügte er hinzu und nahm

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