Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)
meine Sinne und raubte mir für den Bruchteil einer Sekunde die Konzentration. Unter der weißen Bluse zeichneten sich ihre satten Brüste ab und warteten darauf, von mir in Beschlag genommen zu werden. Das Arbeiten fiel mir schwer.
»Eine französische Theaterschauspielerin«, antwortete Kalicia und sah dabei ganz und gar nicht glücklich aus. Was wahrscheinlich daran lag, dass sie zwischen den Beinen ziemlich trocken war und ich diesem Zustand noch keine Abhilfe geleistet hatte. Zumindest nicht mehr, seit ich sie von Pragaz abgeworben hatte und sie nun meine Schnipselarbeit erledigte.
»Was soll ich mit der? Ich habe genug andere Klienten, auf deren Seele ich warte, das weißt du doch.«
»Anweisung von Pragaz, er hat ihre Akte sogar mit einem Boten herbringen lassen.«
Das weckte meine Neugierde, und ich beugte mich etwas mehr über den Steckbrief. Die Schönheit hatte erstaunlich graue Augen, ein niedliches Lächeln und einen Lockenkopf, der aussah, als habe sie versehentlich in eine Steckdose gefasst. Alles in allem wirkte sie wie ein unschuldiger Engel, schön, aber ekelerregend.
Gewöhnliches Leben, gewöhnliche Ausbildung, gewöhnlicher Charakter. All diese Punkte sprachen nicht gerade dafür, dass ich ihre Seele an den Fürsten überschrieb.
»Penelope Dupont. Sie ist vierundzwanzig, lebt in Marseille und ist dort am Theater angestellt. Außerdem hat sie kürzlich einen Pakt mit einem Rachedämon geschlossen. Chaske.«
Kalicia dehnte das letzte Wort aus, und das aus gutem Grund: Man hatte Chaske seines Status beraubt. Ein räudiges Grinsen erhellte mein Gesicht. Schlechtes Gewissen? Fehlanzeige.
»Daher weht der Wind. Leg sie oben auf den Stapel, ich werde sie heute etwas genauer unter die Lupe nehmen.«
Mit einem Nicken befolgte Kalicia meine Anweisung, nicht ohne mit aufreizendem Hüftschwung in der Tür innezuhalten und mir einen lasziven Blick zuzuwerfen. Als ich nicht darauf reagierte, zog sie die Tür mit einem Seufzen hinter sich zu und überließ mich wieder meinen Gedanken. Im selben Moment öffnete sich die Tür erneut, und Kalicia stürmte hinein, blieb vor meinem Schreibtisch stehen und begann sich ihre weiße Bluse aufzuknöpfen. Überrascht sah ich auf. »Was ist los mit dir?«, fragte sie atemlos. Wahrscheinlich brauchte sie wirklich wieder einen Schwanz in sich. Weibliche Dämonen waren da sowieso recht eigen. Langsam entblößte sie ihre Haut, Knopf für Knopf. Meine Augen folgten der Bewegung ihrer schmalen Hände. »Seit du diesen Job hast, hast du mich kein einziges Mal genommen. Ich vermisse das, Rashen. Ist mit deinem Erfolg auch dein Spaß verschwunden?« Sie spitzte die Lippen zu einem niedlichen Schmollmund, ihre braunen Augen waren dunkel vor Leidenschaft. Mit einem bedächtigen Griff in den Rücken löste sie die Verhakung ihres BHs und zog ihn gemeinsam mit der Bluse von ihren Schultern. Oben ohne stand sie vor mir, mit ihren prächtigen Brüsten und der großartigen Form ihres Körpers. Ich sog ihren Anblick ein, genoss jede Sekunde davon. Sie hatte Recht. Mit der Arbeit war mein Spaß verschwunden. Und wenn mich das Pochen in meiner Hose nicht allzu sehr täuschte, wurde es Mal wieder Zeit für ein bisschen Spaß. Langsam kam sie um den Schreibtisch herum, ging in die Hocke und sah zu mir auf. In ihrem Blick lag eine Gier, die meine Hitze nur noch mehr anstachelte.
»Jetzt lassen wir es uns mal wieder richtig gut gehen.«
Zwischenspiel VIII
Claire.
I ch starrte mit zusammengekniffenen Augen auf die verschlossene Luke, als ob jeden Moment eine Horde wildgewordener Männer hochstürmen und mich erdrosseln würde. Gut, um genau zu sein, wäre das sogar rein theoretisch möglich, schließlich handelte es sich bei dem Dachboden nicht um meinen. Vielmehr war es der Dachboden meines ersten Ex-Freundes, der, nachdem er herausgefunden hatte, dass ich tanzte, kurzerhand einen Schlussstrich unter unsere Beziehung gesetzt hatte. Wenigstens musste ich dann keine Gewissensbisse haben – schließlich würde ich seinen Boden entweihen und einen halben Dämon beschwören.
Seufzend wandte ich mich dem braunen, ledergebundenen Buch zu, das ich auf dem verstaubten Fenstersims drapiert hatte. Wie ein grinsendes Monstrum thronte es dort, zwischen Schmutz und dicken Spinnweben. Worauf hatte ich mich da nur eingelassen? James war seit fast vier Monaten tot, die Beerdigung lag wie ein dunkler Schatten der Vergangenheit über meinen Tagen, und die Erinnerung an ihn verblasste allmählich.
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