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Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition)

Titel: Rashen - Einmal Hölle und zurück: Roman (Neobooks) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michaela B. Wahl
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Klappe.«
    Claire wirft mir einen giftigen Blick zu. Wir haben das Ende der Treppe erreicht, die in das Gebäude hineinführt.
    »Dir ist schon klar, dass du mit einem Ex-Seelendämonen sprichst?«, möchte ich wissen und folge ihr hinauf. Ein verächtliches Taxieren ihrerseits.
    »Eben, die Betonung liegt auf Ex -Dämon. Was hast du eigentlich gemacht, dass man dich degradiert hat?«, fragt sie schließlich.
    »Nichts Weltbewegendes. Und nichts, in das du deine Menschennase stecken könntest.«
    Ich öffne die Tür und trete hinein. Ein dumpfes Geräusch, als sie gegen die Glastür läuft, die ich ihr vor der Nase zugeschlagen habe. Ich grinse, stecke meine Hände in die Taschen meiner Jeans und schlendere in einem gemächlichen Tempo voran, während Claire sich die Stirn reibt und mit einem aufgebrachten Schnaufen hinter mir herkommt.
    »Arschloch. Noch nie etwas von Höflichkeit gehört, was?«, speit sie aus. Auf ihrer Stirn bildet sich ein kreisrunder, roter Fleck.
    »Immer wieder gern, Schätzchen. Vergiss nicht, ich bin eben nur ein Ex-Seelendämon.«
    »Mit einem größenwahnsinnigen Ego. Du lässt mich gegen die Tür rennen, weil ich gefragt habe, warum du degradiert wurdest? Sorry, da bin ich froh, dass James einen großen Penis hatte, denn deiner muss wirklich mickrig ausfallen.«
    »Bitte was?«
    »Ach, du hast mich schon verstanden, Oishine. Und jetzt lass mich einfach in Ruhe. Ich muss mich langsam echt konzentrieren und habe keine Zeit für deine Spielchen.«
    »Herzchen, ich glaube, dir entgeht, dass ich zweiundzwanzig Tage mit dir verbringen werde. Das hier ist Tag Nummer zwei. Du hast also noch einiges an Spielchen vor dir. Und mal unter uns: Du nennst das, was da zwischen meinen Beinen baumelt, groß?« Mit einem Lachen deute ich magere zehn Zentimeter an.
    Abrupt bleibt Claire stehen und sieht mich mit hasserfülltem Blick an. Oh, habe ich etwa das heilige Andenken ihres Verlobten ruiniert? Mein Fehler.
    »Okay, es reicht. Keine Herzchen, Schneckchen, Prinzesschen oder sonst was mehr. Zweitens ist es mir ziemlich egal, wie lange du noch bei mir bist, du benimmst dich … Was ist daran bitte so witzig?!«, fährt sie mich an, als ich glucksend die Schultern hebe. Bei den Fürsten, das ist genial! Mit ihrer geringen Körpergröße, dem mager-eckigen Gesicht und den zusammengekniffenen Augen kann man sie unmöglich ernst nehmen. Fast sieht es so aus, als würde Qualm aus ihrer Nase steigen. Kurzum: Sie ist im Hamsterkampfmodus.
    »Du hast keine Ahnung, wie lächerlich dein Wutanfall bei einer gefühlten Größe von Einsfünfzig wirkt. Ehrlich, wie ein Hamster, der sich zu wehren versucht, köstlich.«
    »Ach, leck mich Jam…«, Claire verstummt und starrt mich an.
    Auch mir vergeht das Lachen. Ein bitterer Beigeschmack, der mich seltsamerweise nicht ganz kalt lässt. Ich bin Rashen und werde mit irgendeinem Mensch verwechselt, der tot ist und es sich womöglich im Himmel gut gehen lässt? Na, vielen Dank auch. Nicht gerade gut für mein Ego.
    Sekunden vergehen, bis Claire schließlich in ihre Tasche greift, ihren Geldbeutel zückt und eine Karte herauszieht. Mit einer undurchdringlichen Miene drückt sie mir die besagte Karte in die Hand, die Augen störrisch auf einen Punkt hinter mir gerichtet.
    »Hier, meine Mensakarte. Schlag dir den Bauch voll, ich hole dich in zwei Stunden wieder ab.«
    »Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    Claire hebt ironisch eine Braue, was ihr Gesicht noch etwas schmäler aussehen lässt.
    »Das weiß ich, sonst hätte ich dich in die Kinderabteilung gegeben.«
    Sie wendet sich ab, hebt die Hand zum Gruß und verschwindet ohne ein weiteres Wort in der Meute. Ihr Gang ist wippend, ihre Haare schwingen auf und ab, ihre hageren Hüften sind unter dem Mantel verborgen. Urplötzlich dreht sie sich um und wirft mir einen Blick über die Schulter zu. Dieses Mal ist ihre Miene nicht undurchdringlich, sondern ein Spiegel ihrer Gefühle. Wie ein offenes Buch kann ich in ihrem Gesicht ihre Emotionen ablesen.
    Trauer, Entsetzen, Einsamkeit.
    Und alle drei Komponenten machen sie verdammt anfällig für Dämonen. Wütend knirsche ich mit den Zähnen, als sich James’ Herz bei diesem Anblick regt. Wie gut, dass ich in der Nähe bin.

Zwischenspiel VII

Rashen.

    W as genau ist das?«, fragte ich mit durchdringender Stimme. Das Stück Papier in meiner Hand war ein typischer Steckbrief. Ein blonder Engel lächelte mich daraus an. Kalicia kam näher, und ihr schweres Parfüm benebelte

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