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Rashminder Tage 02 (German Edition)

Rashminder Tage 02 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 02 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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‚Angelevaner’ teilgenommen hatten, hatte er gute Miene zum bösen Spiel machen müssen. Zwar hatte er gewusst, dass am Folgetag das große Schauspiel mit einem angeblich eingeschmuggelten Magier erfolgen sollte, mitsamt Großeinsatz der K.R.R.F. und einigen harmlosen Verhaftungen. Er war einverstanden gewesen, all die schönen jungen Männer zu opfern, die seine Leute als Sklaven gefangen hatten. Dennoch war es ein dreister Schlag ins Gesicht gewesen, dass er Lys die Hand schütteln musste und er dadurch nicht mehr anderweitig unbeachtet an diesen Mann herankommen konnte. Als er dann auch noch Kaidens kleinen Illusionszauber durchschaute und begreifen musste, dass Lark Naxanders wachsendes Interesse am Potential dieses Magiers bemerkt hatte … Mit einer einzigen Intrige hatte Lark ihm sowohl Lys als auch Kaiden entrissen. Naxander hatte ihn das bereuen lassen, oh ja, doch die Gefechte und rasanten Entwicklungen der jüngsten Zeit hatten bei ihnen allen Spuren hinterlassen.
    Kumien hat dabei endgültig sein Herz verloren. Und wer kann es ihm verdenken?
    Naxander war auf Maggarns Bitte dabei gewesen, als Lys mit Kirian im Schlepptau und dem Amulett in der Hand bei Kumien erschienen war.
     
    „Herr?“
    Naxander fuhr zusammen. Er hatte sich zu sehr in seinen eigenen Gedanken und Erinnerungen verloren und darum nicht bemerkt, wie Leor eingetreten war.
    „Was gibt es? Hat Maggarn sich gemeldet?“ Beunruhigt sprang Naxander auf, er sah an der Körperhaltung seines Untergebenen, dass irgendetwas nicht stimmte. Sollte Kumien sich etwa doch gewaltsam an Eryk vergangen haben? Oder hatte er Kaiden entdeckt und ihn für sich beansprucht?
    „Nun ja, Herr, ja, Maggarn hat sich gemeldet, er sagt, hm …“
    „Sprich!“, befahl Naxander eisig und packte Leor am Arm. Der stöhnte sofort vor Wohlbehagen, als er von Magie geflutet wurde. Wie alle von Naxanders magischen Untergebenen war auch Leor danach süchtig.
    „Maggarn sagt, dass die beiden nicht angekommen sind, er hat gefragt, ob die Pläne sich geändert haben“, stieß hastig hervor. „Also hab ich Kenwick gefragt, der mit den anderen längst zurückgekehrt war. Lark der Kleinere, er hat dich betrogen … Sie sind nicht nach Irtrawitt gegangen, sondern nach Onur.“
    „Wohin genau?“, flüsterte Naxander drohend. Er konnte es nicht glauben, er konnte es schlicht nicht glauben – wie konnte die bedeutungslose Made es wagen, ihn zu betrügen?
    „Nach Schloss Corlin, Herr … Es klang wohl so, als hättet Ihr das befohlen …“
    Gerade noch beherrscht stieß Naxander ihn hinaus. Er glaubte es immer noch nicht!
    In diesem Moment klopfte es an der Tür.
    „Herr, hier ist …“
    Leor wurde beiseitegeschoben und Lark der Kleinere trat ein.
    „Die Pläne mussten kurzfristig geändert werden“, sagte er ruhig. „Es sei denn, Ihr wollt, dass Lys aus dem Spiel ausscheidet.“
    „Ausscheiden wie in Sterben?“ Naxander versuchte alles, um nicht zu brüllen. Gerade noch hatte er eben dieses Spiel kontrolliert. Warum flog ihm jetzt schon wieder alles um die Ohren?
    „Wie in Sterben, ganz Recht. Setzt Euch doch, Ihr seht bleich aus.“
    Innerlich grollend ließ Naxander sich auf seinen Stuhl fallen und wartete ungeduldig. Man könnte meinen, irgendjemand hätte ihn verflucht …
     
    ~~*~~
     
    „Ich komme, um Inur, seine Frau und seinen Sohn auszulösen“, sagte Lys mit fester Stimme. Kumiens Gegenwart wirkte auf ihn erschreckend. Abstoßend. Oder – nein, abstoßend nicht, aber auch nicht anziehend. Das beruhigte ihn auf widersinnige Weise … Er hatte diesem Mann Vertrauen geschenkt, Respekt, Zuneigung, Freundschaft. Er hatte sich ihm hingegeben. Kumien hatte all dies verraten und zerstört, Lys würde ihm niemals mehr wahrhaftig vertrauen können.
    Der Fürst betrachtete ihn lange, mit ausdrucksloser Miene.
    „Knie nieder“, befahl er plötzlich.
    Lys zuckte, im Reflex wollte er sofort gehorchen. Noch vor einem Jahr hätte er gehorcht, ohne zu zögern, weil er Stolz für Luxus gehalten hatte, den man sich nur mit Bedacht leisten durfte. Doch er hatte sich verändert, mehr, als ihm selbst lieb war; und er befand sich nun in einer Position, sich ein wenig Luxus leisten zu können. Mit zusammengepressten Lippen blieb er stehen, die Arme vor der Brust verschränkt, bereit für alles, was Kumien ihm antun würde.
    „Warum soll ich knien?“, fragte er, als der Fürst nicht reagierte, abgesehen von einem schmalen Lächeln.
    „Ich wollte wissen, was

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