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Rashminder Tage 3 (German Edition)

Rashminder Tage 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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Reptilienaugen fühlte er sich nackt und schutzlos. Irgendjemand winselte jämmerlich. Er wollte Eryk trösten, damit er still wurde, musste aber feststellen, dass er selbst diese erbarmungswürdigen Laute ausstieß, die in seinem Kopf widerhallten.
    Ein fremdes Bewusstsein drang in seinen Geist ein, mit solcher Gewalt, dass jeder Widerstand lächerlich gewesen wäre. Achtlos wurden seine Gedanken und Erinnerungen durchwühlt, bis Kaiden selbst kaum noch wusste, wer oder was er eigentlich war.
    Eine der Kreaturen trat vor und senkte das riesige Haupt, um die beiden Menschlein von nahem beäugen zu können. Dieser Drache besaß mindestens acht, vielleicht sogar zehn Hörner, stellte Kaiden fest. Sein trudelnder Verstand klammerte sich an diese Information. Womöglich hatte die Zahl der Hörner etwas mit dem Rang der Drachen zu tun? War der mit den meisten Hörnern der Ranghöchste?
    „Der Älteste“, dachte die Kreatur in ihm, mit so viel überwältigender Präsenz, dass Kaiden wie Eryk fast ohnmächtig zusammensanken. Sofort wich der Drache ein wenig von ihnen ab, sodass der Druck genug nachließ, damit Kaiden zu ihm aufblicken konnte.
    „Menschen gehören nicht an solch einen Ort“, dachte die riesige Schattenkreatur. Magie wurde spürbar, und sogleich wurde Kaiden ruhiger. Anscheinend wollte der Drache ihn handlungsfähig haben.
    „Wir wollen nicht hier sein. Am besten wäre es, ihr lasst uns zurück in unsere Welt gehen.“
    „Das ist nicht möglich. Wir sind die Wächter.“
    „Wovon? Vor wem oder was schützt ihr – hm, was denn so genau? Und warum können wir nicht fort, wir stören hier nur, und vor allem …“ Eryk rüttelte ihn am Arm, er wollte nicht, dass Kaiden plapperte. Der Drache schien allerdings eher amüsiert als verärgert, falls Kaiden dessen Ausstrahlung richtig deutete. Er setzte sich gerade hin, wodurch er die Kreatur zwar nicht deutlicher erfassen konnte, sich aber zumindest einreden durfte, es zu versuchen.
    Diesen Moment nutzte der Drache, um eine seiner gewaltigen Klauen zwischen Eryk und Kaidens Körper zu schieben und Kaiden zu packen – sehr vorsichtig. Eryks geistiger Entsetzensschrei erstarb, als er mit der zweiten Vorderpranke erfasst und hochgehoben wurde, bis sie beide auf Augenhöhe mit dem Drachen waren. Er schien etwas zu suchen, denn Kaiden spürte, wie er erneut geistig regelrecht zerstückelt wurde.
    „Seine Magie ist zu mächtig für einen Menschen“, hörte er einen der anderen Drachen.
    „Das stimmt nicht. Seht, der Meteorit hat diese beiden Menschen verändert. Auch der Zweite hätte lernen können, Magie zu nutzen. Er hat sich dagegen entschieden.“
    „Äh – hab ich das?“ Eryk schien verblüfft genug, um jegliche Angst zu vergessen.
    „Ja. Es war sinnvoll, andernfalls wärst du jetzt tot.“
    Kaiden fing ein Gedankenbild auf, das Eryk aufgedrängt wurde. Er verfolgte, wie Eryk still weinend in einem verdreckten, stinkenden Loch kauerte. Sehr jung war er da noch, vielleicht vier oder fünf Jahre alt.
    „Du kannst dich nicht ewig verstecken, du wirst rauskommen!“, hörte er eine Frau brüllen. Sie klang betrunken. Anhand von Eryks Empfindungen erkannte Kaiden, was er dort sah: Eryks Mutter wollte ihren Sohn an einen Freier verkaufen, der viel Geld für das unschuldige Kind geboten hatte. Dann war da ein Aufblitzen von Magie. Ein Funke, der augenblicklich wieder erstickte.
    „Du wolltest sie umbringen“, führte der Drache aus. „Du wolltest, dass sie tot umfällt, damit sie dich nicht dazu zwingen kann. Dein Unterbewusstsein hat sich sofort dagegen entschieden. Danach bist du fortgelaufen und hast dich vor der Magie in dir verschlossen. Lediglich die Fähigkeit, Magie erspüren zu können, ist geblieben.“
    Eine Kralle, so lang wie Kaidens halber Körper, erschien vor seinen Augen – einer der anderen Drachen attackierte ihn. Er war wehrlos, der vielgehörnte Drache hielt ihn ohne Erbarmen fest. Es kratzte im Nacken, dort, wo der Splitter saß.
    „Der, den ihr Lark nennt, weiß viel über den Meteoriten. Er nutzt ihn klug. Ihr beide sollt allerdings nicht mehr daran teilhaben. Der eine braucht ihn nicht, der andere ist bereits zu mächtig.“ Kaiden keuchte vor Schmerz, als die Kralle sich tiefer bohrte. Einen Moment später war es vorbei, er sah den blutbefleckten Splitter in die Pranke des Vielgehörnten fallen. Kaiden spürte, dass es Eryk ebenso wie ihm erging.
    „Heile ihn!“, befahl der Drache und schob ihn näher an Eryk heran, sodass

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