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Rashminder Tage 3 (German Edition)

Rashminder Tage 3 (German Edition)

Titel: Rashminder Tage 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Gernt
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ihm selbst eine Waffe in den Leib stoßen zu müssen. Lark war kein Krieger, er hätte nicht die Hand gegen den Mann erheben können, den er einst so sehr geliebt hatte. Kaidens Magie musste diesen Weg gefunden haben. Diese Möglichkeit, sich von Naxander zu befreien. Er wünschte, er hätte den beiden mehr Zeit gegeben, sich selbst in Sicherheit zu bringen. Sollten sie niemals wiederkehren … Lark wusste nicht, ob er mit dieser Schuld würde leben können. Zu viel lastete bereits auf seiner Seele.
    Er kniete neben dem gebrochenen Feind nieder, streckte die Hand nach ihm aus. Seltsam, warum war er in diesem Haus gelandet? Hatte der Meteorit den Ort gewählt? Naxander selbst bestimmt, und von Tardis’ Seele war vermutlich nichts mehr übrig, oder?
    „Hilf mir nicht!“, stieß Naxander röchelnd hervor. Blut lief ihm aus Ohren, Nase und Mund. Er verblutete innerlich, es würde dennoch lange dauern, bis er erlöst war.
    „Du hast dein Leben lang gelitten, du musst dich nicht bis zum Tod quälen“, sagte Lark sanft und legte ihm eine Hand auf die Brust. Jede einzelne Rippe schien zersplittert zu sein, rasch zog er die Finger fort. Selbst Kaiden würde Schwierigkeiten haben, all diese Verletzungen zu heilen, bevor es zu spät wäre! Es hatte seinen Feind wortwörtlich zerschmettert
    „Kaiden hat gründliche Arbeit geleistet, alle deine Artefakte sind unwirksam“, stellte er fest, während er beruhigend über Naxanders Kopf strich. Trotz Naxanders Ablehnung spürte er, dass dieser die Berührung brauchte. Sie ersehnte. Der Mann, der den größten Teil seines Lebens niemanden unbedacht berühren durfte … Er nahm seinen Kopf auf den Schoß und ergriff Naxanders Hände. Es quälte ihn selbst, er wollte seinem Feind nicht so nah sein. Doch sein Instinkt sagte ihm, dass es richtig war, also gehorchte Lark, wie stets.
    „Kaiden war dein größter Fehler, wenn auch nicht der einzige.“
    „Du warst der größte“, hauchte Naxander mühsam. Er wand sich gequält, Atmen war ihm kaum möglich. Lark versuchte erst gar nicht, seine blockierte Magie zu erreichen, obwohl er ihm gerne die Schmerzen genommen hätte. Er war noch nicht stark genug dafür, was ihm vom Herzen leid tat. Lark war nicht grausam, er wünschte wirklich, Naxander müsste nicht so grausam leiden. Diese Zerrissenheit zwischen Hass und Liebe, es war gut, dass sie nun aufhören würde.
    Seltsam, dass es jetzt so plötzlich vorbei war. Von einem Moment auf den anderen war Naxander besiegt, und diesmal würde es endgültig sein.
    „Dein … dein Bruder …“ Naxander quälte sich die Worte über die blutschaumigen Lippen.
    „Ich weiß. Ja, Lark der Kleinere hat uns beide betrogen. Oh, und sei unbesorgt wegen Onur, Lys ist wohlauf.“
    „Ich habe dich … dich …“ Naxander kämpfte um die letzten Atemzüge.
    „Ich habe dich ebenfalls geliebt. Und gehasst. Bewundert, verehrt, verachtet und verabscheut. Wir sind zerstörte Kreaturen, Spielbälle unserer Magie und der Macht, die daraus entsteht. Wir haben beide stets getan, was wir für richtig hielten.“
    Naxander bedachte ihn mit einem langen Blick, der nichts davon zeigte, wie verzweifelt sich sein Körper gegen das Unvermeidliche wehrte. Überrascht spürte Lark, dass ihm vergeben wurde. Alles, was er diesem Mann angetan hatte. Alles, was er zugelassen hatte. Naxander vergab ihm.
    „Danke“, sagte er leise. „Das bedeutet mir viel.“
    Als es vorbei war, schloss er ihm die Augen, ließ ihn zurück zu Boden gleiten und seufzte. Er hatte ihm nichts vergeben können. Gar nichts.
    „Macht dich das zu einem besseren Menschen als mich? Was zählt mehr, die Taten eines Mannes oder das, was er fühlt und denkt?“
    Die Antwort darauf sollte klar und offensichtlich sein, doch er wusste es wirklich nicht.
     

Kapitel 26
     
    Auf Larks Geheiß hin hatte Cael sowohl Layn Kumien als auch Maggarn zur Weidenburg gebracht, während Natt König Archym, Kirian und Lys herführen musste.
    Vor den Toren der trutzigen, stolzen Burg, außer Sichtweite der Wächter, sammelten sie sich mit Lark dem Größeren um den toten Körper, der einst Tardis, dann Naxander gehört hatte, und berichteten alles, was Kumien wissen durfte. Natt wünschte, er könnte nach Hause gehen, ihn brauchte man hierfür nicht. Hoffentlich würde dieses Pflichtprogramm nicht allzu lange dauern, schließlich kannte er die Geschichten schon alle!
    „Ich hatte es für leeres Geschwätz gehalten. Ich hatte nicht geglaubt, was dieser Naxander

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