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Rassenwahn: Kriminalroman (German Edition)

Rassenwahn: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Rassenwahn: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jörg Gustmann
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zu provozieren.
    Fast eine
Befreiung.
    »Sie sind
ein krankes Arschloch, Dräger. Genau wie Ihr Vater. Sie sind keinen Deut besser
als er. Sie sind geworden wie er. Sie sind genau zu dem geworden, was Sie damals
gehasst haben. Sie rächen sich an dem Falschen, Mann.«
    »Mir geht
es gar nicht darum, ob ich den Richtigen oder den Falschen erwische.«
    »Worum geht
es denn dann, verdammt noch mal?«, schrie Martin ihn an.
    »Es geht
darum herauszufinden, wie ich es geschafft habe zu überleben. Wie ich den Schmerz,
den ich über Jahre erlitten habe, ertragen konnte. Nur mit einem kleinen Unterschied.«
    »Und der
wäre?«
    »Dass Sie es nicht überleben werden, weil Ihr Tod beschlossene Sache ist. Daran ändert sich
nichts.«
    »Dräger,
Sie sind wahnsinnig. Wie kann ich Sie nur davon überzeugen aufzuhören?«
    »Gar nicht.
Aber gut, ich bin ja kein Unmensch. Sie dürfen sich aussuchen, was als Nächstes
kommt. Wenn es nicht die Daumenschraube ist, dann eben etwas anderes. Wenn Sie lieber
ein anderes Spielzeug bevorzugen, meinetwegen.«
    Pohlmann
atmete erleichtert auf, als Dräger den Daumen befreite. Jede Minute, die er gewinnen
würde, wäre eine gute Minute. Seine Kollegen müssten ihn doch schon längst suchen.
Doch was, wenn nicht?
    Trübe Gedanken
trieben durch sein Hirn. Das Handy. Es anschalten. Martin bemerkte, wie er anfing,
sich in irrationalen Bahnen zu verlieren. Er begann zu fantasieren.
    »Also schön«,
begann Dräger. »Ich will Ihnen mal ein paar hübsche Sachen erklären.« Dräger näherte
sich Pohlmann und lockerte die Bandage an seiner Stirn, sodass Martin den Kopf bewegen
konnte. Er sah sich in dem Kellerraum um und erfasste die an chirurgische Instrumente
erinnernden Werkzeuge, mit dem Unterschied, dass diese hier alt und verrostet waren.
Von Sterilität konnte hier beim besten Willen keine Rede sein.
    »Okay, fangen
wir an. Beginnen wir mit der sogenannten Territion, der Schreckung. Im Mittelalter
reichte häufig das Zeigen der Folterinstrumente schon aus, um Geständnisse zu erwirken.«
Dräger stellte sich vor einen anderen sonderbar anmutenden Stuhl, in dem auf der
Sitzfläche unzählige spitze Dornen aus Metall steckten.
    »Das, mein
lieber Kommissar, ist mein Lieblingsstück. Es ist eine Modifikation der Eisernen
Jungfrau. Schon mal davon gehört?«
    Martin schüttelte
mit geschlossenen Augen den Kopf.
    »Also, es
funktioniert so: Wenn Sie sich darauf setzen und sich anlehnen, dann bohren sich
die Nägel in Ihren Hintern und Ihren Rücken. Aber nicht so tief, dass Sie daran
sterben könnten. Interessant wird es erst, wenn ich diese Klappe schließe.« Dräger
stellte sich neben den Folterstuhl und bewegte die Türklappe in Höhe des Oberkörpers
des zu Folternden.
    »Hier, diese
Dornen. Die sehen schon ein bisschen länger aus, nicht? Also, die sind genau zehn
Zentimeter lang, aber keine Angst, die töten Sie auch nicht. Die sind nämlich so
angeordnet, dass keine lebenswichtigen Organe getroffen werden. Kein Dorn in der
Nähe des Herzens und nur einer für die Lunge. Sterben werden Sie erst nach einer
ganzen Weile und zwar durch Verbluten. Ich habe extra unter dem Stuhl den Abfluss
freigehalten.« Dräger lachte und redete sich in Rage. Nun war er vollständig in
seinem kranken Element.
    »Oder das
hier! Das ist auch klasse. Das ist eine Kopfzwinge. Man schraubt hier die beiden
gegenüberliegenden Schrauben fest an und, na ja, den Rest können Sie sich vorstellen.«
Dräger eilte zu einem anderen Tisch und nahm in die Hand, was an den ledernen Gürtel
von Gewichthebern erinnerte. »Dies hier ist ein Geißelungsgürtel. Er wird um die
Taille des Opfers geschnallt und hat auf der Innenseite circa 20 Eisenstacheln.
Diese bohren sich in den Körper, leuchtet ein, oder? Echt praktisch, weil sich das
Opfer bei jeder Bewegung die tödlichen Verletzungen selbst zuzieht. Man spart sich
eine Menge Arbeit. Ist eine ziemliche Sauerei, wenn Sie verstehen, was ich meine.
Macht ja hier keiner sauber außer mir.« Dräger kratzte sich am Kinn und überlegte.
Er nahm ein weiteres Gerät zur Hand. »Dies hier ist eine Würgeschraube, auch sehr
schön – oder das hier. Die sind niedlich, oder?« Dräger nahm eine Handvoll Holzsplitter
zur Hand. »Die hier werden unter die Finger- oder Fußnägel getrieben. Und wissen
Sie was? Passen Sie auf. Jetzt können Sie was lernen. Daher kommt der Spruch: Es
brennt mir unter den Nägeln. Schon toll, oder?«
    Dräger stemmte
die Hände in die Hüften und stellte

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