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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Kräuter auf. Dann brachte sie der Frau eine Tasse Tee und legte ihre Hände um die Tasse, führte sie ihr an den Mund, bis die Erinnerung einsetzte und die Frau aus eigenem Willen trank. Die ganze Zeit redete Tzigone mit der Frau, erzählte amüsante Geschichten aus dem Leben der Stadt jenseits dieser Mauern, die wahrscheinlich keine wahren Begebenheiten beschrieben.
    Matteo hörte nur beiläufig zu, während er zusah, wie Tzigone sich um die unbekannte Frau kümmerte. Ohne den Grund zu verstehen, wußte er, daß er an diesem Tag die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Schließlich schlief die Frau ein. Tzigone legte ihr eine Decke über und sah Matteo mit mattem Blick an.
    »Du bist sehr nett«, sagte er leise.
    Sie tat die Bemerkung mit einem ungeduldigen Achselzucken ab. »Außer nett zu ihr zu sein kann man wenig für sie tun.«
    Daß die Frau wahnsinnig war, hatte Matteo längst erkannt. »Was ist geschehen, daß sie so gebrochen ist?«
    »Magie«, sagte Tzigone wütend und betrachtete das blasse, ausgemergelte Gesicht. »Diese Frau war einst eine mächtige Magierin, die mit einem anderen Magier eine arrangierte Ehe eingehen sollte. Es wurde vorhergesagt, daß ein Kind von ihrem Blut wahrscheinlich ein Jordain werden würde. Die Frau wollte eigene Kinder, die sie behalten und lieben konnte, doch ihr wurde versichert, daß es in jeder Familie nur einen Jordain als Nachwuchs geben würde. Also kam sie ihrer Pflicht nach und willigte in die arrangierte Ehe ein. Die Zeit verging, aber sie bekam kein Kind. Sie und ihr Mann machten sich Sorgen, und er bot an, ihr Tränke zu geben, die ihre Gesundheit verbessern und die Empfängnis fördern sollten. So ging es fast fünf Jahre. Was sie Frau nicht wußte, war, daß sie Mittel trank, die den natürlichen Verlauf ihrer Magie und derer des Kindes veränderten, das sie zur Welt bringen sollte. All ihre Kraft, die zu Magie hätte werden können, wurde umgeleitet, damit ihr Kind herausragende geistige und körperliche Talente bekam.«
    Die Worte erschienen ihm zu phantastisch, um wahr zu sein. »Ist das eine von deinen Geschichten?« fragte er zaghaft.
    Tzigone sah ihm fest in die Augen und ließ ihn entscheiden, was er darin sah.
    »Die Magie wurde nicht dem potentiellen Kind genommen, sondern der Mutter. Nach und nach schwand ihre Begabung und zog sich an einen Ort zurück, der so tief in ihr lag, daß sie ihn nicht erreichen konnte. Als das Kind geboren wurde, war der Prozeß abgeschlossen. Es war eine schwere Geburt, wie es in solchen Fällen immer ist. Die Hebamme erklärte, die Frau würde danach nie wieder ein Kind bekommen können. Auf einen Schlag verlor die Frau ihr Kind, ihren Traum von eigenen Kindern und alles, was mit ihrer Magie zusammenhing. Das ist für die meisten Frauen unerträglich, und so wird aus ihnen eine Frau, wie du sie jetzt vor dir siehst.«
    Matteo nahm das schweigend auf. Er zweifelte nicht an Tzigones Worten. So finster diese Erklärung auch war, machte sie doch klar, warum Jordaini üblicherweise körperlich und geistig kräftiger waren und warum sie eine so hohe Widerstandskraft gegen Magie besaßen. Doch daß ein solcher Preis dafür zu bezahlen war ...
    Er versuchte, sich die Frau vorzustellen, die für ihn diesen Preis bezahlt hatte, und den Mann, der ihr das zugemutet hatte. Aber es war ein Bild, das für ihn zu fremd und unwirklich war.
    »Hast du nichts zu sagen?« wollte Tzigone wissen. »Verstehst du jetzt, warum ich mich frage, was in diesem Land der Magie und Magier aus meiner Mutter geworden ist?«
    Die letzten Worte spie sie förmlich aus. Matteo war großgezogen worden, um Magiern zu dienen, trotzdem empfand er ihre Reaktion nicht als übertrieben.
    »Mein Leben lang«, sagte er leise, »ist es meine Aufgabe gewesen, die Kräfte des Geistes und des Körpers zu entwickeln. Leidenschaft wurde als strategische Größe studiert, aber wir wurden nicht angehalten, sie zu erkunden oder zu erfahren.«
    Tzigone sah ihn seltsam an. »Du hattest doch sicher Freunde.«
    »Aber selbst die engsten von ihnen besaßen eine unvoreingenommene Natürlichkeit – jedenfalls dachte ich das«, sagte er und verzog das Gesicht. »Mein bester Freund, ein Jordain namens Andris, wurde von Kiva verurteilt und von dem Wemic getötet, der dir an dem Tag gefolgt war, als wir uns trafen.«
    »Aha«, machte Tzigone und nickte, als hätte sie die Antwort auf eine lange zurückgehaltene Frage bekommen.
    »Die Trauer und Schuld, die Andris’ Tod folgten,

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