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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Rüstung und Waffen seines Vaters angelegt hatte. Er nahm ihre Hand und drückte sie kameradschaftlich.
    Tzigone murmelte eine Erklärung und ließ seine Hand los. Sie beugte sich vor und umarmte ihn kurz, aber fest. Dann war sie fort, kletterte geschickt wie ein Eichhörnchen vom Baum.
    Matteo seufzte. In der plötzlichen Leere, die ihr Abschied hinterlassen hatte, spürte er, wie sein Kopf pochte und sein Herz heftig schlug. Er preßte die Hände erst gegen seine Schläfen, um den Schmerz zu verdrängen, dann auf die Druckpunkte am Hals. Seine Finger fuhren durch sein volles dunkles Haar und hielten abrupt inne – nicht, weil sie etwas gefunden hatten, sondern weil sie etwas nicht gefunden hatten. Keine Silberkette, kein Emblem seines Ordens.
    Sein Jordain-Anhänger war schon wieder verschwunden!
    Die Mundwinkel des jungen Mannes zuckten, dann mußte er lachen. Das war kein Diebstahl, es war eine Botschaft. Tzigones Methode, um sicherzustellen, daß sie sich wiedersehen würden.
    Auch wenn es seinen Jordaini-Meistern nicht gefallen würde, empfand Matteo diese Vorstellung nicht im geringsten als unangenehm.
    * * *
    Matteo brauchte fast eine Stunde, um aus dem Bilboabaum zu klettern. Seine erste Handlung bestand darin, ein Mitglied der Stadtwache zu finden und sich diesem zu ergeben. Immerhin hatte man ihn für eine Inquisition festgehalten, und gegenwärtig war er ein Flüchtling, der sich der Obersten Ratgeberin des Königs entzogen hatte. Man brachte ihn zum Palast und schickte nach Cassia. Die Jordain kam persönlich zum Wachhaus und nahm den Gefangenen in Gewahrsam. Sie versicherte den Wachen, sie sei durchaus in der Lage, mit Matteo klarzukommen, und bestand darauf, daß sie solange nichts unternahmen, bis sie es anordnete.
    Matteo ging schweigend neben ihr her durch die Gärten des Palastes. Schließlich blieb Cassia unter einem riesigen Rebstock stehen, der voller reifer Trauben hing.
    »Die Sache muß nicht vor einen Inquisitor gebracht werden. Laß uns offen und ehrlich reden. Ich mag dich nicht, und ich wünsche dir nichts Gutes, aber es mißfällt mir, wenn ein Jordain der Rechtsprechung eines der verdammten Bluthunde in die Hände fällt. Sag mir, was du über das Mädchen weißt. Erspare dir die Entwürdigung durch eine Inquisition und erspare deinem Orden die Unannehmlichkeit, sich mit deinem jüngsten Fehltritt zu befassen.«
    Matteo spreizte die Hände. »Es gibt wenig zu sagen. Vor kurzem habe ich in einer Taverne eine junge Frau vor einem Angriff beschützt. Erst später erfuhr ich, daß sie eine Diebin auf der Flucht ist.«
    »Aber du kanntest die Identität ihres Angreifers?«
    »Nur zu gut«, sagte er bitter. »Ich hatte an jenem Morgen miterlebt, wie Mbatu meinen besten Freund tötete. Ich will nicht bestreiten, daß dieses Erlebnis mein Handeln beeinflußte.«
    »Unklug, aber nachvollziehbar«, erwiderte Cassia. »Und doch bist du dem Mädchen von Zeit zu Zeit wieder begegnet.«
    »Ich hatte darauf keinen Einfluß«, sagte er ruhig. »Tzigone war der Ansicht, in meiner Schuld zu stehen, und dementsprechend verhielt sie sich. Sie tauchte immer dann auf, wenn sie der Ansicht war, sie könnte mir behilflich sein, wobei sie aber jedes Mal die Schuld nur noch erhöhte.«
    »Du hast nie versucht, die Behörden zu alarmieren?«
    Er zuckte die Achseln. »Unsere Begegnungen erfolgten immer auf ihr Betreiben und waren sowohl unertwartet als auch kurz. Ich konnte die Behörden nicht auf etwas hinweisen, das ich nicht absehen konnte.«
    »Dieses Mädchen hat jedes Treffen unversehrt verlassen. Wie erklärt du das?«
    »Wie erklären es die Wachen von einem Dutzend oder mehr Städte? Oder Mbatu, der Wemic, der als Leibwache der Bluthündin Kiva agiert? Tzigone ist schwieriger zu fassen als das Licht der Sterne. Ich bin nur ein bescheidener Ratgeber«, sagte Matteo ohne eine Spur von Ironie. »Es wäre anmaßend, wenn ich behauptete, ich könnte vollbringen, was so viele andere vergeblich versucht haben.«
    »Bescheiden!« Die Ratgeberin des Königs rümpfte die Nase. »Das dürfte wohl das erste Mal sein, daß jemand dies als eine deiner vielen Tugenden aufgezählt hat.«
    »Trotzdem ist es so, daß ich meinen gegenwärtigen Posten meinen vielen Schwächen zu verdanken habe«, sagte Matteo ironisch.
    Cassia hob die Hand in der Geste eines Fechters, der einen Treffer anerkennt. »Ich irre mich selten. Möchtest du von mir das Eingeständnis hören, daß ich dich falsch eingeschätzt habe? Hilf mir in

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