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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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viele der Magier, denen sich Matteo während seiner Ausbildung hatte stellen müssen.
    Die Schlägerei war in vollem Gange, als Matteo eintrat. Er duckte sich, als eine vertraute Faust auf sein Gesicht zuschoß, dann streckte er die Arme aus und bekam Themos Arm mit beiden Händen zu fassen. Während er sich aufrichtete, drehte er den Arm auf den Rücken des großen Jordain und drückte sein Gesicht auf den Tisch, der am nächsten stand.
    Er beugte sich vor und flüsterte Themo ins Ohr: »Ich lasse dich jetzt wieder hochkommen, dann gebe ich dir einen leichten Klaps ins Genick. Du gehst zu Boden, als wärst du bewußtlos, und du bleibst unten, bis der Kampf vorüber ist. Sonst schwöre ich dir bei Mystras Wahrheit, daß ich dich wirklich zu Boden schicke. Einverstanden?«
    Themo reagierte mit einem kurzen, kaum wahrnehmbaren Nicken. Matteo ließ seinen Arm los, und als sich Themo erhob, versetzte er ihm einen harten Schlag. Der Mann ging zu Boden und blieb wie angewiesen liegen. Aber er warf Matteo einen vorwurfsvollen Blick zu. Matteo war nicht sicher, ob sich sein Freund über die übertriebene Gewaltanwendung ärgerte oder darüber, dass ihm sein Vergnügen verdorben worden war. In jedem Fall verriet Themos Blick, was wirklich vor sich ging, so daß Matteo ihn mit dem Fuß unsanft in die Rippen stieß. Daraufhin schloß Themo murrend die Augen.
    Erst dann sah Matteo den kleinen magischen Sturm, der in der Taverne wütete. Eine dichte Rauchwolke erfüllte den Raum. Lichtfunken schossen in unregelmäßigen Abständen hindurch. Matteo erkannte in dem magischen Werk einen Helligkeitszauber aus Obolds seltenem Buch der Zauber, das er im Winter zuvor hatte studieren müssen. Die Funken waren in Wirklichkeit Blitze, die willkürlich zuckten und den erschrockenen Raufbolden überraschte Ausrufe entlockte. Themo war natürlich unempfindlich für so harmlose Geschosse, und sein massiger Leib hatte etliche der Kämpfenden abgeschirmt. Nachdem der große Jordain zu Boden gegangen war, trafen immer mehr Blitze ins Ziel. Einige Raufbolde kamen aus der Rauchwolke gestolpert und versuchten, der um sich greifenden Magie zu entkommen.
    Ein wirkungsvoller Zauber, und wenn Matteo ihm freien Lauf ließ, dann würde die Schlägerei sehr bald ein Ende haben. Doch jeder Schaden, der der Taverne und ihren Gästen zugefügt wurde, würde Themo angelastet werden, und das würde wiederum auf den Ruf von Haus Jordain abfärben. Matteos Aufgabe war es, den Kampf schnellstmöglich zu beenden.
    Er nahm einen kleinen grauen Stein aus der Tasche und warf ihn dort in die Wolke, wo der Rauch am dichtesten war. Der Stein hatte nichts Magisches, sondern war ein Magnetit, der aus einer besonders starken Gesteinsader gewonnen worden war. Magier benutzten solche Steine, um Blitze anzuziehen, die oft dabei halfen, einen Zauber an ein zu verzauberndes Objekt zu binden. Ein heftiges Knistern war zu hören, als der Magnetit die Funken auf sich zog, und dann begann die Wolke sich aufzulösen, da ihr die meiste Energie entzogen worden war.
    Die Schlägerei reduzierte sich auf gemurmelte Beleidigungen und ein paar halbherzige Schubser. Matteo bahnte sich einen weg durch das Chaos und ging hinüber zum Hausmagier, einem kleinen dunklen Mann, dem er auf seiner einzigen früheren Reise nach Khaerbaal schon einmal begegnet war. Er bückte sich, hob den Magnetit auf, steckte ihn ein und hoffte, dass der Magier sich nicht an Themos letzten Besuch in dieser Taverne erinnerte.
    Doch der kleine Mann sah Matteo finster an, als sei die Auseinandersetzung allein dessen Schuld gewesen. Matteo hielt zwar dem Blick stand, deutete aber mit dem Kopf eine leichte Verbeugung an. Der Magier schien von dieser unnötig höflichen Geste ein wenig geschmeichelt zu sein.
    »Dein Freund macht Probleme«, sagte er verärgert, aber nicht so schneidend, wie Matteo es mit Fug und Recht hätte befürchten können.
    »Er ist jung und hat Probleme«, sagte Matteo besänftigend. Er war versucht, dem Magier zu widersprechen, aber es erschien ihm weiser, die Worte des Alten zu wiederholen und in Richtung Wahrheit zu lenken. »Aber er ist Jordaini, und darum sind seine Taten meine. Vielleicht können diese Münzen die Nachsicht deines Meisters erwerben.«
    Der Magier öffnete den kleinen Beutel, den Matteo ihm reichte. Schulmeister Ferris Grail, der wahrscheinlich etwas derartiges hatte kommen sehen, hatte den Zahlmeister der Jordaini angewiesen, Münzen großzügig zu verteilen.
    Die Lippen des

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