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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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verlassen und stürmte auf die Hintertür zu, als Mbatu loseilte und den Schankraum durchquerte.
    In dem Moment reagierte Matteo. Ohne über angemessenes Verhalten oder die Folgen nachzudenken, sprang er von seinem Stuhl auf und kippte den Tisch in dem Augenblick um, da der Wemic zu einem weiteren kraftvollen Sprung ansetzte.
    Matteo paßte genau den richtigen Augenblick ab. Der Kopf des Wemic kollidierte mit voller Wucht mit dem dicken, verwitterten Holz der Tischplatte, und er sank wie ein vom Pfeil getroffener Vogel zu Boden. Um sicherzugehen, nahm Matteo einen Stuhl und ließ ihn mit aller Kraft auf den Schädel des benommenen Wemic herabsausen. Der Stuhl zerbrach, und die Kreatur erschlaffte.
    Aber damit begannen für Matteo die Probleme erst. Seine Aktion hatte auch seinen Gastgeber zu Boden geschickt. Der Magier erhob sich gerade langsam, wischte sich über seine Kleidung und bekam große Augen, als sein Blick auf den gewaltigen und bewußtlosen Wemic fiel.
    »Du hast den persönlichen Bewacher einer Bluthündin angegriffen«, sagte er fassungslos und wiederholte die Worte dann Wit unüberhörbarer Begeisterung. Er murmelte noch immer, während er davoneilte. Ohne jeden Zweifel wollte er den schweren Verstoß gegen die Gesetze der Jordaini auf schnellstem Weg den Behörden melden. Matteo hoffte, daß sich kein Behördenvertreter unter den Gästen der Taverne befand, sonst würde noch an diesem Abend das Urteil über ihn gefällt und vollstreckt.
    Kurz darauf kam der Magier zurück. Er war allein und wirkte verärgert. Die örtliche Miliz war gekommen und wieder gegangen, wobei sie einige Raufbolde mitgenommen hatte, doch wie es aussah, war es dem Magier nicht gelungen, einen Vertreter von Recht und Gesetz zu finden. Jetzt war er wieder da und wollte die Sache selbst in die Hand nehmen.
    Ein Stück Brot prallte von Matteos Kopf ab, und er sah verärgert in die Richtung, aus der es gekommen war. Der junge Unterhalter spähte durch die Hintertür ins Lokal und gestikulierte.
    »Psst! Hier entlang, los!«
    Als Matteo zögerte, rollte der Junge ungeduldig mit den Augen. »Dein Freund ist hier. Er braucht dich!«
    Matteo sah zu der Stelle auf dem Boden, an der er Themo »schlafend« hatte liegenlassen. Natürlich hatte sich der große Jordain längst aus dem Staub gemacht, sicher in der Absicht, woanders einen Streit anzufangen. Seufzend begab er sich schnell zur Hintertür und lief auf die Straße hinter der Taverne.
    Er folgte dem Jungen bis zum Ende der langen Duellgasse, dann blieb er stehen. Bis auf den Jungen und ihn selbst war der Korridor so leer wie die Straße dahinter.
    »Wo ist Themo?« wollte er wissen.
    »Woher soll ich das wissen?« gab der Balg zurück. »Wenn es stimmt, was man über Jordaini sagt, sollten wir besser die Beine in die Hand nehmen.«
    Das war das zweite Mal, daß er eine solche Bemerkung zu hören bekam, und diesmal gefiel sie Matteo noch weniger. Er hatte aber keine Zeit, eine Frage zu stellen, da in dem Moment der Magier aus der Taverne stürmte. Seine Gesichtszüge ließen seine Verärgerung erkennen, und auf einer offenen Handfläche flammte ein Licht auf.
    »Verdammt«, stieß der Junge aus und steckte eine Hand in den Beutel an seinem Gürtel.
    Matteo zog die Dolche und machte sich bereit, den magischen Angriff abzuwehren. Wie erwartet nahm der Sonnenpfeilzauber tödliche Gestalt an und schoß auf ihn zu. Mit gleitenden, geübten Bewegungen ging er in die klassische Abwehrhaltung.
    Doch der Junge war schneller. In der Hand hielt er ein glänzendes Stück Glas. Ehe Matteo den Jungen aus dem Weg stoßen konnte, traf der Blitz das dargebotene Ziel. Er prallte direkt auf den kleinen Spiegel und wurde auf den Magier zurückgeworfen.
    Einen Moment lang herrschte Stille, dann stieß der Magier einen hohen Schmerzenslaut aus und begann langsam, zur Seite wegzukippen, während er beide Hände an der Stelle auf seine Kleidung preßte, die seine Lenden bedeckte.
    Matteo sah den Jungen ungläubig an. Das Balg zuckte nur die Achseln, hob den Spiegel hoch vor sein eigenes Gesicht, putzte sich etwas heraus und fuhr sich mit überraschend feingliedrigen Fingern durch das kurze braune Haar.
    »Du hast mich vorsätzlich belogen«, sagte Matteo erstaunt.
    Jetzt war es am Straßenbalg, überrascht zu sein. »Ich habe eine ganze Menge getan. Und das fiel dir auf?«
    Matteo sah zu dem Mann, der sich auf dem Pflaster krümmte, und dachte an die geschickte, gefährliche Darbietung des Jungen in der

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