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Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin

Titel: Ratgeber & Regenten 01 - Die Bluthündin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elaine Cunningham
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Magiers bewegten sich, während er tonlos zählte. »Das wird für den Schaden ausreichen«, stimmte er zu.
    »Und Themos Ausgaben? Ich nehme an, er hat einiges getrunken«, sagte Matteo trocken. Seine Worte waren zugleich ein Vorwurf, da es verboten war, einem Jordain irgend etwas zu servieren, das stärker war als Wein. Die Anstrengungen, die Jordaini von den Einflüssen der Magie fernzuhalten, würden vergebens sein, wenn ihr Geist von Getränken oder anderem getrübt wurde.
    Der Magier war zu sehr damit beschäftigt, die Münzen noch einmal zu zählen, um Matteos unterschwellige Anschuldigung überhaupt wahrzunehmen. Da der Inhalt des Beutels weit mehr wert war, als Themo innerhalb von zwei Wochen aus Trauer hätte trinken oder zertrümmern können, war der Magier mehr als glücklich, die Angelegenheit als erledigt zu betrachten. Er legte dem jungen Jordain gar einen Arm um die Schultern.
    »Trink mit mir«, sagte er. »Es ist zwar kein Barde da, aber ein oder zwei Unterhalter sind geblieben, als ihre Truppe in der Stadt war. Es könnte dir gefallen.«
    Matteo hatte Zweifel daran, doch ihm fiel kein höflicher Grund ein, um das Angebot des Magiers auszuschlagen. Er ließ sich an einen Tisch führen, und er nippte an einem Glas mit blassem Wein, den der Magier aus einer silbernen Karaffe eingeschenkt hatte. Der Magier begann von anderen Kämpfen zu erzählen, die er beigelegt hatte. Matteo hörte höflich zu, aber nur mit äußerlichem Interesse, während er zusah, wie die Kellnerinnen in der Taverne rasch wieder die Ordnung herstellten.
    Einige Gäste wankten nach draußen, vermutlich, um Heiler aufzusuchen oder um einer schimpfenden Ehegattin gegenüberzutreten, doch die meisten setzten sich einfach wieder hin und scherten sich kaum um ihre anschwellenden Wangen und die blaugeschlagenen Augen. Matteo konnte davon ausgehen, daß der Zwischenfall für die meisten nichts Neues und erst recht nichts Unerfreuliches war.
    Interessiert betrachtete er das bunte Völkchen, die hier zusammengekommen war. Viele Gäste trugen die blaugrüne Uniform der halruaanischen Marine, und ebenso viele gehörten den Uniformfarben nach zu den verschiedenen örtlichen Milizen. Matrosen, die man mühelos an ihrer farbenfrohen, salzverkrusteten Kleidung erkennen konnte, waren in großer Zahl anwesend. Matteo vermutete, daß eine nicht unerhebliche Zahl von ihnen Piraten waren. Aber Nachsicht war die gültige Regel in den Tavernen an den Docks. Hier gab es nichts, was als harmlose Frage durchging. Fragte man einen der Männer, was er machte, konnte die Folge eine Herausforderung zum Duell sein.
    Die meisten Tavernen in Khaerbaal hatten hinter dem Gebäude eine Gasse, die für solche Zwecke saubergehalten wurde.
    Viele verschiedene Gäste kamen in den Kometen. Matteo sah ein paar Kaufleute, eine Hufschmiedin, die noch die Arbeitsschürze trug, außerdem ein griesgrämiges Trio zwergischer Minenarbeiter, die über ihre Krüge gebeugt saßen, zusammengekauert und stumm wie große Pilze. Er machte auch Fremde aus. Der große Mann mit hellem Haar auf der gegenüberliegenden Seite des Raums war ganz gewiß ein Barbar aus einem Land hoch oben im Norden. Die Frau bei ihm war Klerikerin. Matteo konnte auf die große Entfernung nicht das Symbol der Gottheit ausmachen, aber er bemerkte das schwache rötliche Glimmen, das von der Tätowierung auf ihrer Stirn ausging. Priester aller fremden Gottheiten mußten sich so kennzeichnen lassen, wenn sie nach Halruaa einreisen wollten. Unter strengen Auflagen war es ihnen erlaubt, die Hafenstädte zu betreten, aber sie durften weder ins Landesinnere vordringen, noch war es ihnen gestattet zu bekehren. Ein Verstoß würde bewirken, daß die Magie in der nur vorübergehenden Tätowierung ausgelöst wurde und sich das Zeichen durch die Stirn des Klerikers bis in dessen Gehirn brannte. Matteo hatte genau das bei seinem letzten Besuch in dieser Taverne mit eigenen Augen gesehen. Der unerfreuliche Vorgang hatte lange gedauert, und selbst die hartgesottensten Stammgäste der Taverne waren mit grünem Gesicht nach draußen gestürmt. Dieser Vorfall hatte Themo damals noch besser als Andris’ ausgefeilte Kampfstrategie geholfen, der Schlägerei zu entkommen und nichts weiter davonzutragen als einen gebrochenen Kiefer und einen Tadel Dimidis’.
    Plötzlich leuchteten die Augen des Magiers auf. Er deutete auf einen Tisch im hinteren Teil des Lokals. »Jetzt werden wir einen Vortrag bekommen, der es wert ist, gehört zu

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